Eva Almstädt - Ostseegruft

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    Ein sehr persönlicher Fall für die sympathische Ermittlerin


    Kommissarin Pia Korritki ist erschüttert als sie vom Tod ihrer Freundin aus Kinder- und Jugendtagen erfährt. Erst vor 2 Jahren war sie bei Kirsten Welling´s Hochzeit. Und nun steht sie hier an ihrem Grab. Als ein Unbekannter ans Grab tritt und behauptet, Kirstens Tod sei kein Unfall sondern Mord, weckt das natürlich sofort Pias Interesse. Ihr Chef gibt ihr zwei Tage um diesen Verdacht zu erhärten.



    Eva Almstädt lässt es langsam angehen in ihrem 15. Krimi um die sympathische Kommissarin Pia Korritki und ihrem neuen Fall, der erst noch einer werden muss. Bei ihren Fragen dringt sie tief in das Private ihrer ehemaligen Freundin ein, befragt die Familie, Nachbarn und Dorfbewohner, die Kirsten gekannt haben. Dadurch lerne ich sehr viele Menschen aus ihrem Umfeld kennen, die alle sehr menschlich beschrieben werden, und erfahre, in welchem Verhältnis sie zueinander bzw. zu der Toten stehen. Dadurch fühle ich mich gleich mittendrin in der Geschichte und finde meine ersten Verdächtigen.


    Dann wird nicht nur der Fall Kirsten zu einem Mordfall. Ein zufällig unter einem Haus gefundener Toter heizt die Spannung weiter an. Es hat eine Zeit gedauert, bis sich die Fäden zu einem Strang zusammengefügt haben und die Lösung der Fälle endlich greifbar wurde. Bis dahin steigt die Spannung stetig und hält ihr sehr hohes Niveau konstant. Außerdem gibt es einige Wendungen, bei denen meine Verdächtigen schnell wieder aus der Schusslinie waren. Ich habe auch diesmal wieder sehr gut mitfiebern und mit ermitteln können. Letzteres allerdings für mich ohne Erfolg.

    Auch das Privatleben der alleinerziehenden Mutter wird wieder thematisiert. Mit ihrem kleinen Sohn Felix gibt es auch diesmal wieder stressige, aber auch sehr schöne Momente. Ich hatte gehofft, dass es einen neuen Mann an ihrer Seite geben würde. Leider nein. Dafür taucht ein alter Bekannter sowohl in ihrem Privat- als auch im Berufsleben auf: Marten Unruh. Wer die anderen Fälle von Pia begleitet hat, der weiß, dass er kein einfacher Mann ist. Also, wer weiß ob oder was da noch alles kommt.


    Es geht aber nicht nur ernst und kriminell zu. Humorige Stellen und Passagen lockern die Stimmung immer wieder ein bisserl auf. Das nimmt dem Schrecklichen etwas den Nährboden ohne der Spannung zu schaden.


    Auch dies ist wieder ein Krimi ganz nach meinem Geschmack. Ohne viel Blutvergießen, mit guter Recherche- und Polizeiarbeit, Menschen wie Du und ich, einem hohen Maß an Spannung und mit einer Entwicklung, die ich habe nicht vorhersehen können.


    Ein sehr persönlicher Fall für Pia Korritki, den ich sehr gerne weiter empfehle.

    5ratten

  • Der bisher schwächste Teil!


    Hauptkommissarin Pia Korittki vom K1 der Lübecker Mordkommission nimmt an der Beerdigung einer ehemaligen Schulfreundin teil. Kirsten Weeling ist beim Joggen ins Wasser gefallen und ertrunken. An der Beerdigung fällt ein Unbekannter negativ auf, denn er steht an Kirstens Grab und behauptet, dass sie ermordet wurde. Dieses Erlebnis lässt Pia Korittki keine Ruhe und sie beginnt zu ermitteln.



    Ostseegruft“ ist der fünfzehnte Fall rund um die Hauptkommissarin der Lübecker Kripo. Ich kenne einige, wenn auch nicht alle Fälle und hatte keinerlei Verständigungsprobleme. Da das Privatleben der Ermittlerin recht zurückhaltend thematisiert wird und die berufliche Arbeit der Kommissarin in sich abgeschlossen ist, denke ich, dass auch Neuleser auf ihre Kosten kommen.

    Bisher hatten mir die Krimis immer sehr gut gefallen. Dieser fünfzehnte Fall jedoch empfand ich als viel schwächer. Der Grund ist, dass dieser Fall hier sehr nach Schema aufgebaut ist. Ich hatte das Gefühl, die Handlung tausendmal schon so gelesen zu haben und sie barg weder Überraschungen, noch Highlights. Im Gegenteil, die Handlung zieht sich ordentlich und es gibt immer wieder Wiederholungen und persönliche Verstrickungen der Ermittlerin, dass ich zeitweise die Geschichte als langweilig empfand. Zudem gab es einige sehr konstruierte Aspekte, die mich haben den Kopf schütteln lassen. So wird zum Beispiel ein Beweisstück neben der Leiche gefunden und die Kommissarin findet auch genau dieses Beweisstück auf einem Foto, das an der Jahre zurückliegenden Hochzeit des Opfers getragen wurde. Pia Koirittki entwickelt hier ein Gespür für Ermittlungsergebnisse, die für mich oft zu einfach waren.


    Dieser Krimi handelt in der Landwirtschaftsszene und etliche Figuren sind untereinander verbandelt, befreundet und verwandt. Ich empfand es nicht immer einfach den Ueberblick zu behalten und musste oft nachlesen, wer denn nun schon wieder genau der Bruder oder die Schwester von wem ist.

    Mich konnte der Fall und vor allem die Auflösung nicht richtig überzeugen und ich hoffe auf einen nächsten weitaus spannenderen Fall mit Hauptkommissarin Korittki!


    2ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Igela ()

  • Mit diesem fünfzehnten Fall für Pia Korittki war ich nicht ganz glücklich, auch wenn bei den bisherigen Fällen schon stärkere und schwächere Kriminalfälle dabei waren fand ich diesen besonders an den Haaren herbeigezogen.


    Das beginnt schon damit, dass Pia sich ihren Fall quasi selbst "sucht", weil ihr Dinge auf der Beerdigung einer alten Freundin, die sie aber auch mit Ausnahme der zwei Jahre zurückliegenden Hochzeit seit Jahrzehnten nicht gesehen hat, komisch vorkommen. Trotzdem meint sie, in der Lage zu sein, diese Freundin nach wie vor richtig einschätzen zu können.

    Da der Bruder dieser Freundin mit einem komischen Problem im Garten seines Hauses (er versucht, hier ein Loch aufzufüllen) schon relativ früh in die Handlung eingeführt wird ist klar, dass aus dieser Richtung auch noch ein kriminalistisches Problem auftauchen wird. Und genau das passiert auch - das ist mir ein bißchen zuviel Zufall in einer Familie, genauso wie der ganze Fall.


    Am Ende ergibt sich durchaus der Eindruck, dass das Thema "Industriespionage" hier hauptsächlich eingeführt wird, um die Figur des Marten Unruh wieder auf die Bühne zu bringen, der zurückgekehrt vom BKA jetzt in der entsprechenden Abteilung des LKA beschäftigt ist und damit auch wieder in Pia Leben - erst beruflich, dann auch privat - auftaucht. Das ist total überflüssig, zumal in der letzten Folge ein anderer Kollege von Pia als Objekt romantischen Interesses auftauchte - muss eine weibliche Kommissarin eigentlich immer auch Beziehungsprobleme haben?


    Natürlich werde ich die nächsten Bände auch noch lesen, ich hoffe aber sehr, dass diese wieder etwas mehr Substanz haben.


    2ratten