Meera Sodha - Original indisch

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    Mein erstes indisches Kochbuch war eines von diesen kleinen GU-Büchern die man schon für kleines Geld bekommt. Die Currys die ich daraus gekocht habe, fanden wir alle so lecker, dass ich bald schon mehr probieren wollte, als immer nur Currys.

    Gelandet bin ich bei Meera Sodhas, und dies war aus verschiedenen Gründen ein Glücksgriff.


    Das Buch beginnt mit einer Einleitung die sehr informativ, aber auch total herzlich rüber kommt. Man hat gleich das Gefühl, Meera und ihre Familie kennenzulernen. Nicht nur die indische Lebensart wird vorgestellt, sondern es gibt auch zu jedem einzelnen Gericht etwas zu erzählen. Wo es ursprünglich herkommt zum Beispiel oder wer aus der Familie es aus Indien mitgebracht hat.

    Das besondere an den Rezepten ist, dass es richtige Familienrezepte sind. Rezepte die gelingsicher sind, weil sie schon tausendfach erprobt wurden. Und manche von ihnen sind sogar schon seit mehreren Generationen in Meeras Familie. Meeras Gerichte sind Gerichte, die jeden Tag auf den Tisch kommen.


    Das Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt.

    - Als erstes die "Vorspeisen und Snacks", mit Klassikern wie Samosas (Teigtaschen) mit verschiedenen Füllungen, Kachori (Teigbällchen) oder auch nur Knabberkram wie Chips und Cashews zum selber machen und würzen.

    - Das Gemüsekapitel liebe ich am meisten. Da gibt es Gemüsegerichte die völlig ohne Fleisch und Fisch auskommen, die aber mit starken Gewürzen völlig neu schmecken. Das "Dishas Pav Bhaji" zum Beispiel hat mich umgehauen. Das ist eine Art Brei aus Aubergine, Tomaten und unzähligen Gewürzen das zusammen mit Milchbrötchen, Zitrone und Koriander serviert wird. Das sieht völlig unspektakulär aus, aber der Geschmack... Das Buch lohnt sich schon alleine wegen dieses wunderbaren Gerichts.

    Es gibt in diesem Kapitel aber noch so viel mehr zu entdecken: Die verschiedensten Gemüse-Currys, gebratene Okraschoten, Spinat mit Panir, gefüllte Chapati-Wraps und noch mehr.

    - Beim Kapitel "Fleisch" findet man vor allem Gerichte aus Lamm oder Huhn, was laut Autorin an den Religionen in Indien liegt. Für den Mutigen gibt es noch ein Rezept für Ziegenfleich, Fasan gibt es auch.

    - Beim Kapitel "Fisch" werden Sardinen, Muscheln (die waren der Knaller), Scampis (die auch), Tintenfisch und noch mehr in ganz tollen Variationen verarbeitet. Für mich schmeckt alles so neuartig durch die vielen Gewürze.

    - Das Kapitel "Eier" ist sehr kurz, dafür lernt man im nächsten Kapitel "Hülsenfrüchte", wie man den perfekten Reis zubereitet, und wie man ihn durch Zugaben aufmotzen kann. Meinen Reis koche ich nur noch wie Meera es empfiehlt. Dort findet man auch Dal (Linsengericht) in verschiedenen Variationen und weitere Gerichte mit Hülsenfrüchte.

    - Die "Beilagen" im nächsten Kapitel sind auch wieder so gelungen. Das Kachumbari (Salat aus Tomaten) und die grünen Bohnen habe ich jetzt schon öfter gemacht. Außerdem findet man hier noch Beilagen wie indische Fritten, Salate aus Kohl oder Granatäpfel. Ganz wichtig ist Raita (aus griechischem Joghurt) die für Abkühlung im Mund bei sehr scharfen Gerichten sorgt.

    - Das Kapitel "Brot" darf auch nicht fehlen, denn hier findet man all die Rezepte für Chapatis, Paratha, Naan, Pudlas usw., für viele Gerichte unerlässlich. Herangetraut habe ich mich noch nicht, die Autorin versichert aber, dass indisches Brot zu den unkompliziertesten der Welt gehört.

    - Danach folgen noch "Chutneys und Pickles" die manchen Gerichten erst den besonderen Pfiff verleihen. Die "Desserts" finde ich etwas speziell, da hier auch sehr mit Gewürzen gearbeitet wird. Bei den "Drinks" werden Lassis und Tees vorgestellt. Die "Praxistipps" und die Seiten mit der Warenkunde finde ich auch sehr hilfreich.


    Als Neuling musste ich mich am Anfang ein wenig überwinden, auch wirklich die Gewürze in den Mengen so zu benutzen, wie es von der Autorin vorgeschlagen wird. Als extremes Beispiel: Bei dem Knoblauch-Curry werden sage und schreibe 100 Knoblauchzehen verarbeitet. Bei fast jedem Rezept besteht oft über die Hälfte der Zutaten nur aus Gewürzen. Wenn man das nicht gewohnt ist, erscheint einem das viel zu viel. Aber es schmeckt wirklich gut so, wie es angegeben wird.

    Ansonsten finde ich den Aufbau der Rezepte gelungen. Die Anleitungen sind verständlich verfasst, bei den Zutaten bleiben keine Fragen offen. Manchmal gibt es sogar Schritt-für-Schritt-Anleitungen in Bildern. Leider gibt es nicht für jedes Gericht ein eigenes Photo, dafür bleibt mehr Platz für noch mehr Rezepte.

    Die Zutaten selbst sind in jedem gut sortierten Asia-Laden leicht zu bekommen.


    Fazit: Das Buch finde ich durch und durch gelungen, bei jedem Blättern finde ich etwas Neues das ich ausprobieren möchte. Volle Kaufempfehlung!


    5ratten  :tipp:

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Ich wollte dieses Kochbuch unbedingt lesen und zum Nachkochen zuhause haben und war froh, es in der Bücherei vorzufinden.


    Es ist wirklich schön aufgemacht, interessante Einleitungstexte, die nicht langweilen, sondern einen persönlicheren Bezug zu den Rezepten geben, gut sortiert, ansprechende Fotos. Alles super. Aber dann doch nichts für mich. Was mich am meisten angesprochen hat, konnte ich nicht ohne Gewürzeinkauf kochen oder enthielt Koriander, was der Kerl nicht mag, oder erschien aufwendig oder kam mir wie eine Buffetzutat aber nicht wie ein vollständiges Gericht vor, oder, oder, oder.

    Vielleicht leihe ich es im Winter erneut aus, wenn mir auch mehr nach "Wärme" ist. Ich finde es total schade, dass es nicht wirklich etwas für mich war.


    das eine Gericht, das ich gekocht habe, war übrigens noch dazu wirklich lecker. :popcorn:

    Lachs-Curry mit Spinat


  • Ich habe dieses Kochbuch auch und es ist eins meiner liebsten. Ich finde, man sollte sich durch die Zutatenlisten nicht abschrecken lassen, neben den Basiszutaten braucht man vor allem Kreuzkümmel, ein gutes Garam Masala (gibt es beispielsweise bei Amazon zu bestellen, da habe ich meins her), Kurkuma und Chili (und da nehme ich auch kein frisches, sondern das Pul Biber, das ich immer da habe, seit ich ein Ottolenghi-Kochbuch besitze, das sind Chili- und Paprikaflocken). Man kann aber eine Menge variieren, gerade weil viele Menschen keinen Koriander mögen muss man das auch, und ich habe verschiedene Rezepte auch schon mit anderen frischen Kräutern gekocht, etwa Petersilie oder Dill. Das schmeckt dann ein bißchen anders, aber trotzdem gut.


    Falls Du dem Kochbuch eine zweite Chance gibst, illy, dann sei ruhig mutig beim Würzen, auch was Variationen angeht, die meisten Rezepte aus diesem Kochbuch vertragen das.