Renate Bergmann - Ans Vorzelt kommen Geranien dran

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  • Renate Bergmann - Ans Vorzelt kommen Geranien dran


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    Taschenbuch: 256 Seiten

    Verlag: Ullstein Taschenbuch (29. Juni 2020)

    ISBN-13: 978-3548062617

    Preis: 11,99 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Ganz unterhaltsam


    Inhalt:

    Renate Bergmann, 82 Jahre alt, vierfache Witwe, wohnhaft in Berlin-Spandau, will mit ihren Freunden Ilse und Kurt in Urlaub fahren. Die beiden wollen unbedingt campen, und so wird kurzerhand ein Wohnmobil gemietet und zu einem Campingplatz in Mecklenburg bugsiert. Hier verbringen die drei Oldies teils geruhsame, teils aufregende drei Wochen.


    Meine Meinung:

    Dies ist bereits der 14. Band mit Deutschlands wohl berühmtester Online-Omi. Ich kenne die ersten 13 Bände nicht, fand das aber nicht schlimm. Was man über Renate und ihre Freunde unbedingt wissen muss, wird hier noch einmal kurz gesagt.


    Hinter dem Pseudonym Renate Bergmann verbirgt sich übrigens der Schriftsteller Torsten Rhode, der die Figur der Renate Bergmann zunächst für Twitter erfand.


    Es wird komplett aus Renates Sicht erzählt. Ihre Sprache fand ich gewöhnungsbedürftig. Vieles schreibt sie, wie man bzw. sie es spricht, zum Beispiel „Händi“ oder „Schemie“. Dies war für mich recht anstrengend zu lesen und nach den ersten Malen auch nicht mehr wirklich witzig, zumal es nicht ganz konsequent durchgezogen wird. So hat sich zum Beispiel ein „Chemiebaukasten“ eingeschlichen, der ja eigentlich „Schemiebaukasten“ heißen müsste.


    Gut gefallen hat mir, dass die Leserschaft immer wieder direkt angesprochen wird. So kann man eine schöne Nähe zu der alten Dame entwickeln, die einem leicht ans Herz wachsen kann.


    ★★★★☆

  • Die "Online-Omi" alias Renate Bergmann (alias Torsten Rode) muss mal raus - und beschließt, mit Ihren Freunden Ilse (Ex-Lehrerin) und Kurt campen zu gehen. Die Senioren werden fündig und werden - nachdem sie eine Erlaubnis von verwandtschaftlicher Seite erhalten haben - von Stefan zum Campingplatz gefahren, auf dem dann 3 Wochen das Wohnmobil (Geländer muss noch nachträglich angebracht werden, auf SeniorInnen sind die Verleiher ja nicht eingestellt) stehen soll. Jedoch nur, wenn sich täglich telefonisch oder per "Whotzäpp" bei der Verwandtschaft (sprich Kirsten, der esoterisch angehauchten Tochter von Renate) gemeldet wird! Sollte einer der SeniorInnen erkranken, ist es vorbei mit dem Campieren....


    Die resolute Rentnerin - stolze 82 Jahre alt - hat einen Hang zum Pragmatischen und macht sich (auch auf dem Campingplatz) über allerhand Dinge ihre Gedanken. Sie packt Probleme an, ohne lange zu 'laminieren' - ähem, lamentieren.

    Dies ist ein Beispiel, wie sich der Autor von Stichwort zu Stichwort "hangelt" (so wirkte es zuweilen auf mich) und die Bedeutung von Wörtern humoristisch auswechselt. So weiß Renate nicht, als Stefan nach den Heringen ruft, um das Vorzelt aufzubauen, ob er welche in Rahmsoße oder in Tomaten meint....


    Wir lesen mit der Rentnergang die "Platzordnung" des Herrn Habicht, einem früheren Schüler von Ilse - und lernen die Fam. Hupe kennen, die direkt nebenan ihren Wohnwagen hat. Frau Hupe liegt den ganzen Tag in der Hängematte, während Tochter und Mann sich den von ihr zugewiesenen Aufgaben widmen; sie liest gerne, jedoch am liebsten Förster- und Arzt"heftchen", die es am Kiosk zu kaufen gibt. Familie Saldini-Schlottmann, Zirkusleute, buddeln nach einem Schatz, sind jedoch sehr freundliche Leute, wie Renate auf ihrer Tour über den Campingplatz entdeckt.


    Renate erklärt auch dem geneigten Leser die Unterschiede zwischen Dauer- und Wintercampern - und dass Radfahrer, die eben mal auf ein Bier am Kiosk vorbeikommen, um sich zu stärken, freundliche und kommunikative Menschen sind. Ansichtskarten werden geschrieben (denn das gehört ja zum Urlaub wie Mongscherie zum Fernsehabend) und zum guten Ende verschwindet auch noch Ilse spurlos...


    Es gibt durchaus Szenen, die mich kurz zum Schmunzeln bringen, allerdings ist dies nicht meine Art Humor. Ich empfinde die Satire in dieser Reihe (wobei ich die anderen Romane um Renate Bergmann nicht kenne) als sich etwas wiederholend, klischeehaft zuweilen und auch recht "platt". Dennoch vergebe ich knappe 3* für "das Ohnsorg-Theater auf dem Campingplatz" für die witzigen Ideen, aus denen aber mehr zu machen wäre - besonders das Niveau betreffend. Gute Satire geht - irgendwie anders...


    3rattenaber gerade so.....

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Das klingt genau so, wie ich mir die Bücher vorgestellt habe, nämlich etwas bemüht-humorig ... ich glaube, die werde ich auch weiterhin links liegenlassen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das klingt genau so, wie ich mir die Bücher vorgestellt habe, nämlich etwas bemüht-humorig ... ich glaube, die werde ich auch weiterhin links liegenlassen.

    ^^ Da tust Du gut dran, liebe Valentine :zwinker:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Das klingt genau so, wie ich mir die Bücher vorgestellt habe, nämlich etwas bemüht-humorig ... ich glaube, die werde ich auch weiterhin links liegenlassen.

    Ich hatte mir kürzlich eines der Bergmann-Bücher aus der Bib ausgeliehen, aber nach etwa 10 Seiten wieder weggelegt. Mir ging es nämlich auch so, dass es mir zu bemüht klamaukig war. Naja, den Twitter-Account finde ich nett, dort folge ich weiter.

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

  • Naja, den Twitter-Account finde ich nett, dort folge ich weiter.

    Es gibt Arten von Humor, die sich besser in kleinen Häppchen genießen lassen und in der Langform eher nerven.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ja, das ist schon so ne Sache mit dem Humor. Ich kann mich im Alltag über vieles kaputtlachen und mag gute Situationskomik, aber so durchgängig auf lustig gebürstete Bücher finde ich meistens eher anstrengend als amüsant. Ich mag auch so gut wie keine Comedians. Dieses geballte Humorfeuerwerk ist irgendwie nicht so mein Ding.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Naja, den Twitter-Account finde ich nett, dort folge ich weiter.

    Es gibt Arten von Humor, die sich besser in kleinen Häppchen genießen lassen und in der Langform eher nerven.

    Das trifft den Nagel auf den Kopf!

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

  • Ich glaube, "Badesalz" hätt' das besser hinbekommen mit dem Campen und den Geranien (hach ja - Best Comedy aller Zeiten ;)


    Aber ich geb euch recht: Allzu viel Badesalz ist dann auch nicht immer nur lustig, Alf auf dem Campingplatz wär sicher auch eher was für die Lachmuskeln gewesen... nun ja - oder wie ein netter Forenuser zu sagen pflegt: "je nun" :breitgrins:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)