Maria Braig - Die 5 Doppelpunkte und das verschwundene Skelett

Es gibt 49 Antworten in diesem Thema, welches 7.196 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kritty.

  • Ich habe eben mit dem Buch angefangen und bin von den ganzen Infos auf der ersten Seite etwas erschlagen. Dadurch, dass gleich die Zwillinge vorgestellt werden, sind es ja direkt zwei Personenbeschreibungen auf einmal :ohnmacht:


    Lena ist groß, spielt PC und Fußball. Luke liest und spielt Theater. Na hoffentlich wird der nicht auch schwul, wie sein Papa! 8o - Natürlich nicht ernst gemeint!! Ich die Familienkonstellation jetzt schon :love: und lesende Jungen gibt es in Kinderbüchern sowieso viel zu wenige. Leider.

  • Ich habe auch bereits begonnen und mir gefällt die Einführung, das ist sehr sympathisch. Ich mag, dass der Junge gerne liest und Theater spielt, während das Mädchen eine Gamerin ist und gerne Fußball spielt - wie Zank ist mir das auch positiv aufgefallen :)

    Auch positiv finde ich, dass die Abwesenheit der Mutter - bzw, vielmehr die Anwesenheit der Mutter während der Ferien! - nicht als ausschließlich negativ dargestellt wird. Eher ist es etwas, das eben so wie es ist funktioniert. Bei dem Vater und dessen Ehemann haben die Kinder ja zwei Bezugspersonen, und dann auch noch eine Mutter die sie offensichtlich liebt und trotzdem ihre Karriere in der Medizin auslebt.


    Das finde ich großartig und in meiner Erinnerung wird das so nicht oft dargestellt. Es ist oft nur Karriere und dann ein schlechtes Eltern-Sein, oder es wird zum Großteil auf die Karriere verzichtet und die Figur geht voll und ganz im Eltern-Sein auf.

  • Eine Amerkung: Auf S. 9 im unteren Abschnitt steht: "...und wann abends das Licht ausgemacht werden musste."

    Ich schätze das soll "ausgemacht" heißen? :)

  • Ich kann es nicht lassen und ein paar Worte zur Einführung von Slash zu verlieren: Das Thema liegt mir am Herzen und ich finde, hier wird es vorsichtig und trotzdem resolut angegangen. Auch dass Slashs Namen statt Pronomen verwendet werden, wie manchmal bei non-binären / agender / ... Personen üblich, finde ich toll.

    Ein bisschen schade fand ich, als die Lehrerein meinte, Slash wurde "als Junge geboren" - aber es macht Sinn, dass sie das sagt. Erstens weiß ich ja noch garnicht genug über Slash, und das Kind hat vielleicht kein Problem damit und zweitens ist die Aufklärung von Kindern diesbezüglich garnicht so einfach, finde ich.


    Ich habe großen Respekt dafür, dass diese Thematik mit in dieses Buch aufgenommen wurde, und finde es großartig. Habe auch das Vertrauen, dass entsprechend damit umgegangen wird - dafür kenne ich ja deine Bücher schon ein bisschen Maria Braig . :)

  • Das zu den Eltern hast du gut gesagt Kritty . Es gibt ja auch Menschen, so wir hier die Mutter, die einfach trotz Kindern sich selbst verwirklichen wollen. Und wenn da so super klappt, warum denn nicht?


    Bei Ferrari finde ich es etwas schade, dass man zunächst nur erfährt, dass sie eine mürrische Rollstuhlfahrerin ist - zwar mit den Hintergründen dazu, aber das ist ja auch bei ihr nicht alles, was sie ausmacht. Was sind ihre Hobbys, was mag sie gerne? Über Luke und Lena wissen wir da sofort mehr.

    Bei Slash bin ich noch am Anfang, aber ich finde den Spitznamen irgendwie cool.

  • Bei Ferrari finde ich es etwas schade, dass man zunächst nur erfährt, dass sie eine mürrische Rollstuhlfahrerin ist - zwar mit den Hintergründen dazu, aber das ist ja auch bei ihr nicht alles, was sie ausmacht. Was sind ihre Hobbys, was mag sie gerne? Über Luke und Lena wissen wir da sofort mehr.

    Bei Slash bin ich noch am Anfang, aber ich finde den Spitznamen irgendwie cool.


    Hmm, das stimmt wohl. Dabei ist mir das garnicht so aufgefallen. Ich finde es eher verständlich, dass Ferrari so ist...die meisten rollstuhlfahrenden Kinder die ich getroffen habe (kann ich allerdings an einer Hand abzählen) waren immer sehr höflich und dankbar, immer darum bemüht nicht im Weg zu sein - und gleichzeitig war keine Scham da, um Hilfe zu bitten, da in ihrem Fall sie nichts anderes kannten. Da finde ich es fast schon erfrischend zu lesen, dass es eben nicht immer so ist; Da Erfahrungen einen ja ein Stück weit formen.


    Aber du hast definitiv Recht, ein bisschen mehr Beschreibung der Hobbies usw wäre da ganz nett gewesen :)

  • Auch dass Slashs Namen statt Pronomen verwendet werden, wie manchmal bei non-binären / agender / ... Personen üblich, finde ich toll.

    Ein bisschen schade fand ich, als die Lehrerein meinte, Slash wurde "als Junge geboren" - aber es macht Sinn, dass sie das sagt.

    Ersteres ist mir erst durch dich aufgefallen. Danke für den Hinweis!

    Und dass die Lehrerin das gleich sagt, finde ich okay. Die Frage wäre so oder so gekommen und ich vermute, sie hat es mit der Mutter so abgesprochen.

  • Dass Ferrari so ist, wie sie ist, wundert mich auch nicht und ich kann ihr Verhalten nachvollziehen, obwohl das "besonders höflich sein" wahrscheinlich die einfachere Taktik ist, um durchs Leben zu kommen. Also unabhängig von einer Behinderung. Trotzdem ist ihre Variante sicher die "gesündere" - warum sollte sie sich krampfhaft anbiedern, wenn das nicht ihrem Naturell entspricht?

  • Auch dass Slashs Namen statt Pronomen verwendet werden, wie manchmal bei non-binären / agender / ... Personen üblich, finde ich toll.

    Ein bisschen schade fand ich, als die Lehrerein meinte, Slash wurde "als Junge geboren" - aber es macht Sinn, dass sie das sagt.

    Ersteres ist mir erst durch dich aufgefallen. Danke für den Hinweis!

    Und dass die Lehrerin das gleich sagt, finde ich okay. Die Frage wäre so oder so gekommen und ich vermute, sie hat es mit der Mutter so abgesprochen.



    Es geht garnicht darum, wann sie das sagt sondern dass manche non-binären oder trans-Menschen es nicht gerne haben wenn man sagt "X wurde als soundso" geboren. Denn Das Kind wurde als das geboren, was es sagt. Ein Trans-Mann wurde schon immer als Mann geboren, nur wurde ihm das falsche Geschlecht zugewiesen aufgrund seines Körpers. Verstehst du was ich meine? Es gibt im Englischen die Bezeichnung "afab" oder "amab", was für "assigned female at birth" und "assigned male at birth" steht. Also "soundso zugewiesen bei der Geburt".

    Ist natürlich ein schwer zu greifendes Konzept, auch für Kinder manchmal. Aber ich kenne viele Leute aus der Community, die das nicht so gerne haben, die Erklärung "X wurde als Junge geboren und ist jetzt ein Mädchen" (oder non-binär, was auch immer). X war schon immer ein Mädchen aber es konnte sich eben so nicht präsentieren und hat ein anderes Etikett zugewiesen bekommen.



    Oder meintest du genau das? Falls ja, wupsie :D

  • Eine Amerkung: Auf S. 9 im unteren Abschnitt steht: "...und wann abends das Licht ausgemacht werden musste."

    Ich schätze das soll "ausgemacht" heißen? :)

    Da Du nun beide Male "ausgemacht" geschrieben hast, musste ich erst mal nachschlagen. Selbstverständlich hast du recht. Ich bedanke mich übrigens schon mal im Voraus für sämtliche Fehler, die Ihr findet und anmerkt. Ich werde mich dann bei meiner Lektorin beschweren ;), bei mir selbst sowieso. Das Gute im Selfpublishing ist, dass man laufend das Manuskript verbessern kann. Fehler lassen sich ja leider kaum hundertprozentig vermeiden und bei höheren Verlagsauflagen sind sie dann eben unwiderruflich in jedem Exemplar.

  • Eine Amerkung: Auf S. 9 im unteren Abschnitt steht: "...und wann abends das Licht ausgemacht werden musste."

    Ich schätze das soll "ausgemacht" heißen? :)

    Da Du nun beide Male "ausgemacht" geschrieben hast, musste ich erst mal nachschlagen. Selbstverständlich hast du recht. Ich bedanke mich übrigens schon mal im Voraus für sämtliche Fehler, die Ihr findet und anmerkt. Ich werde mich dann bei meiner Lektorin beschweren ;), bei mir selbst sowieso. Das Gute im Selfpublishing ist, dass man laufend das Manuskript verbessern kann. Fehler lassen sich ja leider kaum hundertprozentig vermeiden und bei höheren Verlagsauflagen sind sie dann eben unwiderruflich in jedem Exemplar.



    Oh, entschuldige :D

    Aber du hast es ja dann gefunden. Du hast Recht, Fehler lassen sich nur selten bzw nie ganz vermeiden. Mich hat das nicht gestört :)

  • Es freut mich, dass Ihr da so genau und feinfühlig mit umgeht. Für mich ist Slash allerdings noch nicht oder nicht an dem Punkte wo Slash sich mit dem Thema "nonbinär" theoretisch oder dogmatisch auseinandergesetzt hat. Es ist eher ein emotionales und ganz natürliches Umgehen damit. Deshalb auch nicht das Problem damit "als Junge geboren" zu sein. Allerdings kommt dazu, dass ich versucht habe, möglichst einfach verständlich zu bleiben. Ich fürchte, die Trans-Theorie von Grund auf überfordert das angesprochene Alter denn doch.


    Es war übrigens gar nicht ganz einfach, das Personalpronomen immer zu umgehen und es würde mich nicht wundern, wenn sich trotz mehrfacherr Überarbeitung doch mal das ein oder andere "er" eingeschlichen hätte. Komischerweise - das fällt mir jetzt auf - war es immer ein "er", das ich auszubessern hatte. Da muss ich mal drüber nachdenken :)

  • Ich sitze draußen im Garten und lese immer mal ein paar Seiten, wenn meine Kinder mich lassen. Also nicht wundern, dass so viele kleine Beiträge kommen ^^


    Ich habe einen Tippfehler im Klappentext gefunden. Dort steht "Wer Slash frag" anstatt "fragt".


    Kritty Ich weiß, was du meinst und habe mich auch schon etwas mit dem Thema beschäftigt. Du hast natürlich völlig recht.

    Ich wollte in diesem speziellen Fall darauf hinaus, dass es für Slash vermutlich okay ist, verkürzt zu sagen "ich wurde als Junge geboren", auch wenn es korrekterweise "ich wurde in den Körper eines Jungen geboren" heißen sollte. Die Lehrerin sagt ja, dass sie lange mit der Mutter gesprochen hat und ich schätze (hoffe), die Formulierung hat sie von ihr. Sowas ist ja immer etwas sehr individuelles und persönliches, wie man sich selbst bezeichnet.

  • Mein Gedanke zur "Gang": Sind sie, wenn sie sich so zusammentun für die anderen nicht erst recht "die Freaks"? Klar, gemeinsam ist man stärker und sie haben sich gegenseitig. Aber das funktioniert auch nur, weil sie offenbar alle so starke Persönlichkeiten sind.

    Aber Menschen (und eben auch Kinder) können wirklich gemein sein, wenn jemand so offensichtlich nicht zur "Mehrheit" gehören will..

  • Etwa Off Topic: Ich folge einer Mama auf Twitter, deren Kind jetzt mit knapp 6 sagt, es möchte gerne ein Mädchen werden. Sie hat sofort riesigen Gegenwind bekommen, weil sie ihr Kind weiter als "Sohn" bezeichnet hat. Er sagt aber wohl selbst, dass er eben kein Mädchen ist, sondern eins sein will. Das fand ich ganz interessant, weil zumindest in diesem Fall für "ihn" das biologische Geschlecht doch erst einmal das ist, dem er sich zugehörig fühlt.

    Die Mutter geht übrigens, wie ich finde, sehr toll damit um und ihr Kind darf so sein, wie es möchte (z.B. aktuell Kleider tragen usw).

  • Ich habe mich etwas gewundert, dass Ferraris Mama nicht Bescheid über Slash wusste. Andererseits ist das ja für die Kinder überhaupt kein Thema, deshalb hat Ferrari ihrer Mutter vermutlich nichts von "Jan/Jana" erzählt.


    Mir ist aufgefallen, dass Adbos Name bei seiner "Vorstellung" nicht fettgedruckt war; bei den anderen war es jeweils so.

    Lustig (und sehr passend und zum Nachdenken) fand ich, dass die Sprachverwirrung bei Adbo nichts mit seiner Herkunft, sondern mit den deutschen Dialekten zu tun hat ^^ Ist ja wirklich so, dass sich da einiges massiv unterscheidet!