Nele Neuhaus - Zeiten des Sturms

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    Alles gut – bis die Vergangenheit dich einholt


    Vor 4 Jahren ist die heute 21-jährige Sheridan Grant aus ihrer Heimat, der Willow Creek Farm in Fairfield, Nebraska, geflohen und steht nun kurz vor der Hochzeit mit dem wohlhabenden Chirurgen Paul Sutton. Doch tut sie hier das Richtige? Nach ihrer Entführung, einen Krankenhausaufenthalt und ihrer Lebensbeichte an Paul lösen sich ihre Zukunftspläne innerhalb von 48 Stunden in Luft auf. Wie würde es weiter gehen? Was wollte sie mit ihrem Leben anfangen? Gibt es für sie noch eine Chance mit Horatio, ihrer großen Liebe glücklich zu werden?



    Wenn Nele Neuhaus ihre Protagonistin erzählen lässt, werden die einfachsten Dinge interessant und spannend. Sie zieht mich ab der ersten Seite in ihre Geschichte hinein und gibt mich erst nach deren Ende wieder frei. Aber bei dem, was hier alles abgeht, lasse ich mich gerne gefangennehmen.


    Schon auf den ersten Seiten erkenne ich als Leserin, dass sich Sheridan in ihrer Rolle als Braut absolut nicht wohl fühlt. Die freiheitsliebende junge Frau sitzt in einem goldenen Käfig, wagt es aber auch nicht ihm zu entfliehen. Ich habe diese innerlich zerrissene, arbeits-, heimat- und mittellose, äußerst sympathische und gewissenstreue Heldin sofort ins Herz geschlossen. Genau so wie ihren Freund Jasper Hayden, Nikolas Walker, einer der ehemals erfolgreichsten Rodeoreiter Nordamerikas und den Großteil ihrer Familie. Aber es gibt hier auch einige Menschen, die ich kennengelernt habe, die ich nicht als Freunde haben möchte.


    Ich habe die Fahrt mit Sheridan und Walker auf dem Rücksitz ihres Van quer durch Amerika, von Massachusetts nach Nebraska sehr genossen. Genau so wie die Besichtigung von Sheridan´s altem und nun sehr verwandeltem neuen Zuhause. Beim Lesen kam mir immer mal wieder der Gedanke, die USA mal von Nord nach Süd oder von Ost nach West zu durchqueren. Die Beschreibungen hier machen richtig Lust aufs Reisen. Und ich kann mich mal wieder richtig gut weit weg träumen.


    Dies ist nun schon der dritte Teil der Sheridan-Grant-Serie, wobei ich die ersten beiden Bände noch nicht kenne. Was sich aber, da ich diese Geschichte nun schon kenne, bestimmt bald ändern wird. Allerdings kann man diesen dritten Teil auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen.


    Mir hat dieser Ausflug in die Welt der Musik und des Musikbusiness sehr gut gefallen. Alle Lieder, die Nele Neuhaus hier der Protagonistin in den Mund gelegt hat und die auf den letzten Seiten aufgeführt sind, habe ich mir angehört und ja, ich hätte ihr dafür auch einige Auszeichnungen gegönnt.


    Ein absolut lesenswertes Buch, mit dem mich Nele Neuhaus mal wieder total in ihren bzw. Sheridan´s Bann gezogen hat. Eine Geschichte, bei der ich mit gelitten, mit geträumt, mich mit gefreut habe und deren Schluss mich absolut zufrieden zurück gelassen hat.


    5ratten

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    Spannendes Finale

    Sheridan Grant will im idyllischen Städtchen Rockbridge Paul Sutton heiraten. Endlich hat sie jemanden gefunden, dem sie rückhaltlos vertrauen kann und der sie liebt. Sie ist fest entschlossen ein neues Leben zu beginnen. Nur ihr Herz spielt da nicht mit. Kurz vor der Hochzeit wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Ausgerechnet die Menschen, die immer zu ihr gehalten haben hat sie verleugnet: ihre Familie und engsten Freunde auf der Willow Creek Farm. Auch will sie ihren Lebenstraum, Sängerin zu werden, nicht einfach aufgeben. Sheridan ahnt nicht, dass ihre Heimkehr nach Nebraska der Beginn ihrer größten Reise sein wird. Sie wird erst zu ihren Wurzeln zurückkehren, dann kommt der Ruhm und letztendlich findet sie zu sich selbst.


    Meine Meinung

    Dies ist der dritte Band der Sheridan-Grant-Trilogie. Ich war von den beiden ersten Bänden, die Nele Neuhaus noch unter ihrem Namen Löwenberg geschrieben hat, schon restlos begeistert. Und ich ging davon aus, dass auch dieses Buch mich begeistern würde. Ich wurde nicht enttäuscht! In der Geschichte war ich recht schnell wieder drinnen, obwohl es ja schon sehr lange her ist, dass ich die Vorgänger gelesen habe. Auch konnte ich mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. In der Hauptsache in Sheridan, die zum Glück noch rechtszeitig merkte, dass Paul Sutton nicht ihr Glück war. Ihr wurde plötzlich wieder bewusst, dass der Traum, Sängerin zu werden, noch nicht ausgeträumt war. Und sie tat alles dafür, dass er doch noch in Erfüllung gehen könnte. Doch auch die Liebe kam bei ihr nicht zu kurz. Doch die Entfernung war groß…. Zu groß? Ob Sheridan diesen Mann für sich gewinnen kann, oder ob sie doch einen anderen erwählt, das erfährt der geneigte Leser beim Lesen dieses Buches. Auch ob es mit ihrer Sängerinnenkarriere geklappt hat. Und was es bedeutete, dass die Vergangenheit sie einholte. Ich habe es genossen, dieses Buch zu lesen, es war spannend, fesselnd, hat mich in seinen Bann gezogen und mich sehr gut unterhalten. Von mir für diesen wunderbaren Abschluss der Sheridan-Grant-Trilogie eine Leseempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Wuthering Times – am Ende leider nur ein laues Lüftchen


    Sheridan Grant steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Paul Sutton, als sie von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Sie kehrt in ihre alte Heimat und will ihre zweite Chance nutzen. Doch das erweist sich als gar nicht so einfach, denn es sind noch alte Rechnungen offen …



    Gleich vorweg – ich habe die ersten beiden Bände der Reihe (noch) nicht gelesen. Das tut der Sache aber keinen Abbruch, denn man findet auch ohne Vorkenntnisse bestens in die Story. Nach den Taunus-Krimis ist es schon ein derber Umschwung in die Staaten, zu einem ganz anderen Lebensstil, einer quasi anderen Welt. Vielleicht empfinde ich deshalb auch die Beschreibungen als etwas ausufernd und teils sehr pathetisch. Die Dicke des Buches ergibt sich nicht zuletzt aus sehr detaillierten Beschreibungen so einiger Szenen. Das ist für einige vielleicht ein dicker Pluspunkt, ich selbst mag es lieber, wenn meiner Phantasie auch ein wenig Raum gelassen wird. Manche Entwicklungen werden ebenfalls für meinen Geschmack ein bisschen zu ausführlich und detailliert geschildert.



    Dennoch – das Buch entwickelt einen erstaunlichen Sog. Nur mal eben reinschnuppern oder ein wenig lesen geht irgendwie nicht. Wenn man das Buch in Händen hält, dann liest man auch erst mal und lässt sich nicht mehr ablenken. Insofern hat Frau Neuhaus alles richtig gemacht. Das ist lebendiger und fesselnder, als die Taunus-Krimis und damit hat sie Pluspunkte bei mir gewonnen. Leider verliert sie diese dann aber ab der zweiten Hälfte des Buches, denn da verliert sich der Weg der Story und man fragt sich, was denn nun eigentlich erzählt werden soll. Es gibt einfach zu viele Themen, die die Autorin mit einbauen wollte.



    Die Protagonistin ist gerade 21 – aber ganz oft liest es sich, als sei sie mindestens Mitte 30. Gut, sie hat so einiges hinter sich, dennoch finde ich es erstaunlich, wie ihr Umfeld sie behandelt und sie selbst sich darstellt. Das hat mich dann an einigen Stellen schon ein wenig ins Stolpern gebracht. Auch stellt sich lange die Frage, wann die Story denn eigentlich spielt. Als dies klar wird, kommt ein weiteres Thema ins Buch und da war bei mir dann leider der Geduldsfaden gerissen. Alles wird oberflächlich angerissen und auch, wenn Frau Neuhaus im Nachwort von Recherche spricht, merke ich da kaum etwas davon. Gerade das Musikbusiness ist ein großes, tiefes Thema und sie fliegt flach darüber. Vergewaltigung, Mord, Beihilfe, Vertuschung von Straftaten, 9/11, Veruntreuung, Liebe, der Weg zum Erfolg, Einsamkeit usw. – mir scheint, die Autorin hat einfach zu viel ins Buch packen wollen und sich dabei verlaufen. Manche Zeitschritte waren auch zu groß, um das Buch stimmig zu machen. So schön sich die erste Hälfte las, obwohl mir die Anhaltspunkte zur Zeit, in der sie spielt, fehlte, so oberflächlich und schluderig kam mir die zweite Hälfte vor. Streckenweise ist auch ganz tief in die Klischee-Kiste gegriffen worden, gekrönt von ordentlich Kitsch. Zudem sind manche Szenen einfach „drüber“. Als Krönung hat sich die Autorin ansatzweise auch im Genre des „New Adult“ versucht, zumindest mit den angedeuteten Sex-Fantasien. Mir war das alles ein zu bunter, unsortierter Mix.



    Das ist so schade und lässt für mich leider nur drei Sterne übrig.


    3ratten