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Inhalt
Zitat»Hallo Leute. Ich heiße Benjamin Lebert, bin sechzehn Jahre alt, und ich bin ein Krüppel. Nur damit ihr es wisst. Ich dachte, es wäre von beiderseitigem Interesse.«
So hat sich Benjamin schon in einigen Klassen vorgestellt. Nie ist er lange geblieben, aber hier, im Internat Schloss Neuseelen soll alles anders werden. Hier soll er bis zum Abitur bleiben und so seinen Eltern keine Schande mehr machen.
Meine Meinung
"Keine Schande machen", so sieht Benjamin seine erneute Abschiebung. Er ist sich sicher, dass auch die neue Schule ihn nicht zum erhofften Abitur bringt. Er glaubt, dass nur das in den Augen seiner Eltern, die beide in ihren Augen angesehene Berufe haben, zählt. So ergibt er sich scheinbar seinem Schicksal, aber in seinem Inneren brodelt es... oder vielleicht auch nicht. Manchmal hatte ich den Eindruck, als ob Benjamin schon aufgegeben hätte.
Das ist nur verständlich. Ich habe beim Lesen den Eindruck gewonnen, dass es seine Eltern nicht schaffen, normal mit seiner Situation umzugehen. Jeder neue Direktor bekommt einen Brief der Mutter, in dem sie die Behinderung ihres Sohnes eingehend beschreibt. Auch wenn die sicherlich da ist, finde ich doch, dass sie ihren Sohn damit stigmatisiert. Benjamin geht viel lockerer mit seiner Einschränkung um, als seine Eltern das tun.
Ich weiß nicht, wie es auf den anderen Schulen war, aber in Schloss Neuseelen findet Benjamin Freunde. Alles Jungen, die wie er nicht zur breiten Masse gehören und als Außenseiter gelten. Dass anders zu sein oft immer noch mit außen vor sein gleichgesetzt wird, finde ich schade. Denn Benjamin und seine Freunde empfinden das meiner Meinung nach nicht so. Cliquen gibt es schließlich überall und die Dinge, die ihre Clique erlebt, sind spektakulär. Manchmal denke ich, dass sie gerade deswegen so mutig sind, weil sie eben als anders angesehen werden.
Ich weiß nicht, wie ich Crazy empfunden hätte, wenn ich bei der Lektüre jünger gewesen wäre. Vielleicht hätte ich mehr mit Benjamin und seinen Freunden gelebt. So hatte ich einen gewissen Abstand, aber trotzdem hat mich das Buch berührt.
Ich war mir nicht sicher, wo ich Crazy einordnen soll. Es ist ein autobiografischer Roman, aber eben auch ein Roman. Deshalb habe ich ihn erstmal hierhin gesteckt.
Liebe Grüße
Kirsten