Steve McClure - Beyond limits: a life through climbing

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    Inhalt

    Steve McClure gilt als einer der besten Kletterer Großbritanniens. 2017 realisierte er sein Langzeitprojekt, die Route Rainman. Mit ihrer Bewertung 9b gilt sie als die schwierigste Route Großbritanniens. Beyond limits beschreibt er seinen Weg vom deprimierten jungen Mann zu einem der Stars der britischen Kletterszene.


    Meine Meinung

    Als ich das erste Mal von Rainman las, war ich fasziniert. Nicht unbedingt wegen der Schwierigkeit, aber wegen der Beharrlichkeit, mit der Steve McClure sein Ziel über sieben Jahre lang verfolgte.


    Deshalb hat mich der Anfang von Beyond limits überrascht. Denn der junge Mann, den Steve McClure dort beschreibt, hat nichts mit jemand zu tun, der über zwanzig Jahr später das Selbstbewusstsein und die Ausdauer für ein Langzeitprojekt hat. Dieser junge Mann ist in Selbstmitleid versunken. Er lässt sich durchs Leben treiben und erwartet, dass es für ihn die Entscheidungen trifft.


    Aber wie kam es dazu? Wie kann jemand, der schon als Kind mit seinen bergbegeisterten Eltern an die Kletterwände herangeführt wurde, plötzlich aufhören mit etwas, was jahrelang Teil seines Lebens war? Es klingt banal, aber der Grund ist, dass er mit dem Klettern aufgehört hat. Nach einem schweren Unfall, bei dem ein Freund fast gestorben ist, war dieser Teil seines Lebens zwar nicht Geschichte, aber er war nicht mehr wichtig. Davor war das Klettern immer mehr Spaß als Ehrgeiz. Oft gingen er und seine Freunde völlig unvorbereitet an die Wand und mehr als einmal werden schwere Stürze einfach weggelacht. Andere Spitzenkletterer waren in seinem Alter schon international bekannt und hatten schwierige Touren gemeistert. Auch deshalb fand ich seinen Werdegang so ungewöhnlich.


    Steve musste sich und seinen Weg erst finden. Aber auch, als er ihn gefunden hatte, ließ er sich eher auf diesem Weg führen als dass er selbst darauf lief. Dazu bringt er ein schönes Beispiel aus der Zeit, als er noch als Anhalter durch Großbritannien gereist ist: er hat sich oft an der nächstbesten Kreuzung absetzen lassen und hat so seinen Weg von den Leuten bestimmen lassen, die ihn mitnahmen.


    So ungewöhnlich wie sein bis zum Spitzenkletterer, so ist auch seine Einstellung. Sicher, er hat Sponsoren. Aber nur wenige, denn er hat gemerkt, dass viele Sponsoren zwar viel Geld bedeuten, aber auch viel Einbringen von seiner Seite aus. Für Steve sind seine Familie und seine Unabhängigkeit das Wichtigste, deshalb hat er im Gegensatz zu manchen seiner Kollegen nur wenige Sponsoren und wenig Medienpräsenz. Er ist kein Showman.


    In den Passagen, in denen mir die Namen von Routen und Bewertungen nur so um die Ohren geflogen sind, fand ich Beyond Limits manchmal etwas anstrengend. Und hey- der Schleierwasserfall liegt NICHT in der Schweiz, das ist ein grober Schnitzer. Aber unterm Strich fand ich Steve und seine Geschichte sehr sympathisch.

    4ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

    Einmal editiert, zuletzt von Kirsten ()