Kondolenzbuch

Es gibt 87 Antworten in diesem Thema, welches 7.598 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von René Bote.

  • Mit seinen Büchern habe ich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht, von sehr begeistert bis Abbruch war alles dabei.


    Als Person fand ich ihn aufgrund seiner Äußerungen eher schwierig.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Michela Murgia (51, ital. Schriftstellerin, linke Aktivistin) ist an ihrer Krebserkrankung verstorben.


    Michela Murgia ist tot
    Sie wolle trotz ihrer fortgeschrittenen Erkrankung nicht unter einer Regierungschefin Meloni sterben. Dieser Wunsch hat sich nicht erfüllt: Die italienische…
    www.spiegel.de


    2017 war sie auf Lesereise in D, ich habe sie nie getroffen und sie auch nicht gelesen. Hört sich aber lesenswert an.

  • Ich kenne sie und ihre Bücher auch nicht; aber 51 zu werden - ist grausam. Ebenso grausam wie ihre Erkrankung. Möge sie in Frieden ruhen!

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Accabadora hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Sie hat es geschafft, die Stimmung in den althergebrachten Gesellschaft zu transportieren.

  • Eine bornierte Rede. Ohne Frage. Die Analyse der Autorin lässt dabei jedoch vieles aus, was Walser in der Zwischenzeit gesagt und geschrieben hat. Und auch diejenigen Stellen der Rede, die man für Walser hätte sprechen lassen können.


    Hier die Rede im Wortlaut:

    https://hdms.bsz-bw.de/frontdoor/deliver/index/docId/440/file/walserRede.pdf


    Zitat daraus:

    "Kein ernstzunehmender Mensch leugnet Auschwitz; kein noch zurechnungsfähiger Mensch deutelt an der Grauenhaftigkeit von Auschwitz herum;"Das ist eben nicht die Linie, auf der sich der heutige Rechtspopulismus bewegt.


    Zitat ZEIT:

    Nach Martin Walsers Paulskirchen-Rede kritisierte Ignatz Bubis anlässlich des 60. Jahrestages der „Reichsprogromnacht“, Walsers Rede sei der Versuch gewesen, „Geschichte zu verdrängen, beziehungsweise die Geschichte auszulöschen“. Ein von Frank Schirrmacher organisiertes Gespräch in der „FAZ“ sollte die Wogen glätten und die Missverständnisse ausräumen. Bubis nahm seinen Vorwurf zurück, Walser sei ein geistiger Brandstifter. Walser aber gab sich unversöhnlich und trat sehr aggressiv auf. Er bestand darauf, mit seiner Rede nicht missverstanden worden zu sein. Er habe sich schon mit der Vergangenheit befasst, als Bubis „noch mit ganz anderen Dingen beschäftigt war“. An einer gemeinsamen Erinnerung von Täter und Opfer war Martin Walser nicht gelegen: „Unser Gewissen ist unser Gewissen, und das lassen wir uns nicht von anderen vorschreiben.“ 2007 korrigierte sich Martin Walser, indem er sagte: „Ich war vom Skandal, vom Tumult und von der Heftigkeit der Vorwürfe und von der unglaublich unzureichenden Berichterstattung in den Medien so verkrampft, so verbittert, so verbohrt, dass ich völlig borniert reagiert habe. Ich hätte die Hände ausstrecken sollen und danken für dieses Frieden stiftende Angebot.“


    2014 schrieb Walser dann:

    "Wir Deutschen bleiben die Schuldner der Juden. Bedingungslos. Also absolut. Ohne das Hin und Her von Meinungen jeder Art. Wir können nichts mehr gutmachen. Nur versuchen, weniger falsch zu machen."


    Und er machte später deutlich, dass er die Rede nicht mehr halten würde:

    Auschwitz-Debatte: "Herr Walser, ich kaufe Ihnen die Ahnungslosigkeit nicht ab"
    Im Frankfurter Schauspielhaus stritten Michel Friedman und Martin Walser über Auschwitz. Im Gespräch danach finden die Kontrahenten auch nur selten zueinander.
    www.zeit.de

    Friedmann wirft Walser im Gespräch eine gewisse Naivität vor.


    Ich habe Walser in den späten Jahren nie naiv erlebt, würde sagen "borniert" trifft es schon eher. Der Streit mit Reich-Ranicki zeigt das mE ebenfalls deutlich.


    Die Rede war sicher kein Ruhmesblatt, den Rechtspopulismus aber mit Walser und Möllemann beginnen zu lassen, greift dann aber doch deutlich zu kurz. Das machen einige sehr gute Kommentare unter dem Artikel deutlich.

  • Ich habe gerade auf fb gelesen, dass Ulf Schiewe gestorben ist.

    Wir hatten sehr schöne Leserunden mit ihm und er war/ist einer meiner bevorzugten Autoren historischer Romane.

    Ich habe gerade auf fb gelesen, dass er posthum den Silbernen Homer für Der eiserne Herzog bekommen hat. Sein Tod war bis heute vollkommen an mir vorbeigegangen. Ich erinnere mich an die Leserunde zu Land im Sturm. Eine tolle LR, und ein tolles Buch. Den Attentäter habe ich vor ewigen Zeiten angefangen, bin aber irgendwie steckengeblieben.

    Was ist wertvoller, Wissen oder Fantasie? Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen.  - Albert Einstein

  • Cosima Prem (1999 - 2023)


    Der Name sagt hier vermutlich den wenigsten etwas. Ich bin vor einer Weile über einen alten Bericht über sie gestolpert, der sie als wohl jüngste Autorin Deutschlands portraitiert hat. Ihr erstes (und dann auch einziges, zumindest einziges veröffentlichtes) Buch hat sie geschrieben, als sie acht Jahre alt war. Ob sie danach mit dem Schreiben weitergemacht hat, ging aus dem Bericht logischerweise nicht hervor, und ich hatte nicht die Zeit, anderweitig zu recherchieren. Als ich das gestern nachgeholt habe, habe ich gesehen, dass sie im September letzten Jahres, wenige Tage nach ihrem 24. Geburtstag, verstorben ist.

    :angst:Vorsicht, Schreiberling! Wer es wagen möchte, einen Blick zu riskieren, klickt hier (Website), hier (Facebook) oder hier (Instagram).