Jonathan Coe - The closed circle (Klassentreffen)

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    1. The Rotters' Club (Erste Riten)

    2. The closed circle (Klassentreffen)

    3. Middle England (Middle England)


    Inhalt:

    Kurz vor der Jahrtausendwende treffen wir einige unserer FreundInnen (oder nicht!) aus "The Rotters' Club" wieder und begleiten sie einige Jahre lang. Claire kehrt nach einer gescheiterten Liebesaffäre nach Hause nach England zurück und versucht, ihren Teenagersohn Patrick davon abzubringen, herausfinden zu wollen, was einst aus ihrer Schwester Miriam geworden ist. Philip, ihr Ex-Ehemann und Patricks Vater, stellt bei der Begegnung mit einem alten Schulfreund entsetzt fest, dass sich da schockierende Dinge tun in der Gesellschaft, was dadurch bestätigt wird, als er einen anderen Schulfreund wiederfindet. Was einst lustig war, bleibt nun im Hals stecken. Doug, dessen Hauptproblem ist, dass ihn seine Gattin aus dem Ehebett verbannt, wenn er zu viel flucht, sieht zu, wie jemand, der definitiv kein Schulfreund war, dumme Dinge tut. Paul, ein aufstrebender Politiker, versucht herauszufinden, wofür er oder New Labour eigentlich stehen. Und dann war da noch Benjamin, der sein Lebenswerk immer noch nicht vollendet hat und durch einen Zufall in eine massive Midlife Crisis stürzt.


    Meinung:

    Ein interessanter Fall, hätte ich "The Rotters' Club" nicht gelesen, hätte mich dieses Buch wahrscheinlich mangels Handlung halb zu Tode gelangweilt. So aber, da ich die Leute kannte und teilweise mochte, hat es sich tatsächlich sehr nett gelesen. Außerdem hat Coe das wirklich wunderschön gemacht, die Handlung in die vorherige einzubetten, den dort begonnenen Kreis erstmal zu schließen und manche Ereignisse, die damals bedeutungslos schienen, wieder aufzugreifen und zu erstaunlichen Konsequenzen zu führen. Benjamin, der ewig dem Sinn seines Lebens nachjagt, ist so ein bisschen der Kitt, der das alles zusammen hält und, weil ich ihn gerade wegen all seiner Macken mag, der der mich auch langfristig bei der Stange gehalten hat, wenn es zwischendurch ein bisschen zäher wurde. Auch wenn es hier mehrere zentrale Personen gibt, ist er auch hier sowas wie der nicht ganz heimliche (Anti!-)Held.


    Als Gesellschaftskritik funktioniert das Buch nur anfangs, denn der bissige Humor, mit dem gewisse Verhaltensweisen oder politische Belanglosigkeiten betrachtet werden, verschwindet irgendwann nach der ersten Hälfte, ab da wird es dann eher hochklassige Seifenoper. Was ein bisschen schade ist, denn anfangs musste ich einige Male laut auflachen, das hat mir später etwas gefehlt.


    Dennoch, alles in allem ein fein zu lesendes Buch, das aber nicht empfohlen wird, wenn man "The Rotters' Club" nicht vorher gelesen hat. Und ich bin nun gespannt, wie sich dann alles weiter entwickelt, bis ich unsere FreundInnen in "Middle England" wieder treffe, vor allem nach den erstaunlichen Enthüllungen gegen Ende!


    Herzliche 4ratten