01. Goethe: Die Leiden des jungen Werthers
02. Goehte: Die Wahlverwandtschaften steht im Regal
03. Hoffmann: Die Elixiere des Teufels
04. Keller: Der grüne Heinrich
05. Fontane: Frau Jenny Treibel
06. Fontane: Effi Briest
07. T. Mann: Buddenbrooks
08. H. Mann: Professor Unrat
09. Hesse: Unterm Rad
10. Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß
11. Kafka: Der Proceß
12. T. Mann: Der Zauberberg
13. Döblin: Berlin Alexanderplatz
14. Roth: Radetzkymarsch
15. Seghers: Das siebte Kreuz
16. von Doderer: Die Strudlhofstiege
17. Koeppen: Tauben im Gras
18. Grass: Die Blechtrommel
19. Frisch: Montauk
20. Bernhard: Holzfällen
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Bis auf die beiden letzten habe ich alle gelesen, einige mehrfach. Ich finde, es ist eine wertige Liste, aber selbstverständlich könnte man noch vieles dazustellen oder austauschen. Die Sendungen mit MRR kamen für meinen Biorhythmus viel zu spät, deshalb habe ich keine persönliche Meinung zu diesem Herrn.
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Wenn man diese Bücher gelesen haben muss, dann sollte ich mich wohl auf dem für mich zuständigen Polizeirevier melden. Werther war Schullektüre, ich fand ihn - Anleihe bei Plenzdorf - hervorragend mies und hab nur so viel gelesen, wie ich musste, um mit heiler Haut aus der Deutschstunde rauszukommen. Von der Blechtrommel haben wir im Deutschunterricht die Verfilmung gesehen. Mehr kann ich mir im Hinblick auf diesen Kanon nicht auf die Fahnen schreiben, und ich strebe auch nicht danach, das zu ändern.
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Mein Sohn macht im nächsten Jahr Abitur und wird bis dahin keines dieser Bücher gelesen haben (müssen). Der Kanongedanke schwindet zunehmend, selbst im „strengen“ Baden-Württemberg.
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ich fand ihn - Anleihe bei Plenzdorf - hervorragend mies
Was für eine schöne Formulierung
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Der Literaturkritiker Denis Scheck hat ja ebenfalls einen Kanon herausgegeben, den man seines Erachtens (???) gelesen haben - oder lesen sollte....
Ich habe von MRR reichlich mehr Sachverstand und Bücherwissen erlebt als von Scheck - kann man im Grunde überhaupt nicht vergleichen, finde ich. Elke Heidenreich war lange mit MRR befreundet und wusste um seine literarischen Fähigkeiten und sein Wissen. (Wenn man jetzt die Tobsuchtsanfälle des Literaturpapstes mal weglässt )
... und nein *wegduck*, ich hab' auch keins der Kanon-Werke gelesen, wenn auch natürlich auch die allermeisten zumindest vom Titel her kenne (bzw auch AutorIn); "Die Blechtrommel" habe ich zweimal in der Verfilmung gesehen, was es mir verleidet, nochmal das Buch zu lesen. Insgesamt geht es mir mit der Liste wie René Bote - ich habe es auch nicht vor, sie zu lesen.
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Mein Sohn macht im nächsten Jahr Abitur und wird bis dahin keines dieser Bücher gelesen haben (müssen). Der Kanongedanke schwindet zunehmend, selbst im „strengen“ Baden-Württemberg.
Ich habe vor über 40 Jahren in Hessen Abitur gemacht - sogar Deutsch Leistungskurs -, aber keines der Bücher in der Schule lesen müssen. (Hatte aber 4 der Bücher privat gelesen.)
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Ich habe 9 der gelisteten Bücher gelesen, 2 weitere stehen noch ungelesen im Regal.
Von den gelesenen würde ich keines als "musst du unbedingt lesen" weiterempfehlen. Am besten gefallen von den 9 hat mir Hesses Unterm Rad.
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Ich habe von der Liste in den 2000ern in der Schule Werther (11. Klasse) und Effi (12. Klasse) gelesen.
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Das ist ja auch immer noch so eine Liste von einem, der nicht wusste, dass es auch schreibende Frauen gibt (also mehr als eine).
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Das ist ja auch immer noch so eine Liste von einem, der nicht wusste, dass es auch schreibende Frauen gibt (also mehr als eine).
Ich pflege ja auch so manches Vorurteil, aber ich denke, von diesem kannst Du Dich getrost verabschieden. In MRRs obiger Liste taucht zwar nur ein einziges von einer Frau geschriebenes Buch auf, und er selbst hat in einem Spiegel-Artikel auch zugegeben, dass er insbesondere unter den deutschsprachigen nicht allzu viele herausragende Prosa-Autorinnen sieht – ganz im Gegensatz zur Lyrik und einigen englischsprachigen Autorinnen –, aber er hatte m.E. keine grundsätzlichen Vorbehalte gegenüber schreibenden Frauen. Ich hatte bei ihm immer das Gefühl, dass das Werk für ihn im Vordergrund stand, egal, wer es geschrieben hat.
Ich empfehle in diesem Zusammenhang auch den Beitrag des Blogs Aufklappen, der diese Frage recht ausführlich beleuchtet: https://aufklappen.com/2020/06…h-ranicki-und-die-frauen/
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Von den gelesenen würde ich keines als "musst du unbedingt lesen" weiterempfehlen.
Die Liste ist nun einige Jahre alt und die Welt entfernt sich von den Kanons. Es gibt weder das gemeinsame Fernsehprogramm noch die gemeinsame Lektüre. Das schwindet. Nur wie würde deine Liste aussehen und was bliebe davon in "nur" 20 Jahren? Ich glaube vielmehr, die Zeit solcher Listen hat sich überholt.
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Für diese Liste gilt auch wie für so vieles andere: Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Diese Liste enthält die aus MRRs Sicht wichtigsten deutschsprachigen Bücher. Natürlich hat so ein Urteil keine Allgemeingültigkeit, und auch ich stimme damit nicht völlig überein. Meine Liste würde wahrscheinlich auch mehr moderne Literatur enthalten, von der es in den letzten Jahrzehnten ja doch einiges Interessantes gegeben hat.
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Heute muss man doch froh sein, wenn Abiturienten die Autorennamen halbwegs verorten können. Kafka und Goethe wird gemacht, aber der Rest?
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Ich pflege ja auch so manches Vorurteil, aber ich denke, von diesem kannst Du Dich getrost verabschieden.
Hm. Naja.
ZitatSchreiben Männer besser als Frauen?
Marcel Reich-Ranicki: Homer, Sophokles, Euripides, Horaz, Ovid, Vergil, Dante, Petrarca, Molière, Corneille, Racine, Shakespeare, Cervantes, Calderón, Voltaire, Goethe, Schiller, Balzac, Stendhal, Flaubert, Puschkin, Dostojewskij, Tolstoi, Proust, Brecht. Sie alle waren Männer. Genügt die Antwort?
Quelle: FRAGEN SIE REICH-RANICKI : Schreiben Männer besser als Frauen?
ZitatEine nachhaltige Debatte über Sexismus in der Literaturkritik ist hierzulande überfällig. Ein Auslöser dafür hätte die 67. Folge des ZDF-Kulturformats „Das literarische Quartett“ am 2. Juni 2000 sein können. Damals stritten die Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und Sigrid Löffler über Haruki Murakamis just auf Deutsch veröffentlichten Roman „Gefährliche Geliebte“. Darin heißt es: „Ich wollte sie bis zur Hirnerweichung vögeln.“ Löffler schmähte das Buch als „Männerfantasie“, Reich-Ranicki warf ihr vor, jedes „hocherotische Buch“ brüsk abzulehnen. Löffler kündigte daraufhin die Mitwirkung an der Sendung auf. Zwar rauschte es ob ihres Abgangs noch eine Weile in den Feuilletons. Eine gesellschaftliche Diskussion, die diesen Namen verdient hätte, fand aber nicht statt.
Quelle: Sexismus in der Literaturkritik
ZitatDas Buch der österreichischen Autorin polarisierte die Runde. Nicht nur, dass der Alltag einer alleinerziehenden Frau seiner Ansicht nach kein literarisches Thema sei – Reich-Ranicki nannte den Roman auch primitiv und „sprachlich minderwertig“.
Quelle: Literatur von Frauen. Nachzählen macht Benachteiligung sichtbar
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Mir geht es mit fast allen Klassikern so, dass mich vor allem der Mangel an weiblichen wirklichen Charakteren (das liegt teilweise, aber nicht ausschließlich am Mangel an weiblichen Autoren..) stört (und komm' mir jetzt bloß niemand mit Madame Bovary.. ) - Rahmen (extreme gesellschaftliche Schichtung) und Mann/Frau-Bild entsprechen eben einfach nicht mehr unserer Zeit und haben uns in diesen Kontexten heute nicht mehr sooo viel zu sagen. Unsere Probleme sind heute oft andere - unser Selbstbild hat sich ebenfalls verändert.
Was bleibt - ja! - sind die ewigen Probleme, das Eintauchen in eine andere Zeit und Gesellschaft und eine andere Art des sprachlichen Ausdrucks (oft mit "mehr Zeit") - als literarische Kontrastkost finde ich das sehr interessant, aber ein (fast) aussschließlicher Konsum von Klassikern mündet mMn in eine psychologische Schieflage..
(Ich erwarte jetzt an dieser Stelle eine lange Liste an starken Frauen in der Hohen Literatur - aber ehrlich: WIE lang wäre die Liste der Männer - und leben diese Frauen nicht eben in einem "historischen" Umfeld, das nur begrenzt identifikationsfähig ist..?! Und JA - interessant kann es wie gesagt trotzdem sein - aber s.o.)
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Da haben uns die englischen Klassiker durchaus was voraus. Zwar geht es in den meisten Büchern auch viel ums Heiraten und gute Partien und so, aber zumindest ist da die weibliche Perspektive häufiger vorhanden (und das waren ja nun mal seinerzeit leider die beherrschenden Themen für die allermeisten Frauen).