Annika Scheffel - Bevor alles verschwindet

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    Das Dorf muss einem Stausee weichen. Das steht schon seit Jahren fest, aber jetzt wird es akut, nur noch wenige Monate bleiben den letzten Einwohner:innen, ihre Häuser werden nach und nach abgerissen werden. Da sind die Zwillinge, in einem Alter, in dem man von zuhause auszieht mit ihren Eltern und der Bäckerei, die kleine Marie mit ihrer Mutter der Ärztin und dem schauspielernden Vater, Gerda, die das Grab ihres Ernst nicht alleine lassen will und der Bürgermeister mit dem erwachsenen Sohn, der seit 20 Jahren auf die Rückkehr seiner Frau wartet. Obwohl es keine Freundschaften zwischen ihnen gibt, sie einander ihre individuellen Motive fürs Ausharren nicht offenbaren und auch nicht immer hinsehen, wenn Abgründe der anderen aufblitzen (hier gab es Szenen, die ich nur schwer erträglich fand), rücken sie doch alle enger zusammen, während das Ende der Gemeinschaft näher rückt.


    Das Buch ist vom magischen Realismus angehaucht, es gibt einen blauen Fuchs, der die Bauarbeiter beißt und Milo, einen Jungen, den erst nur einzelne, doch nach und nach alle Übriggebliebenen sehen und auch der steinerne Löwe vor dem Rathaus bewegt sich schon mal. Ich mag Geschichten, der Bedeutung und Sinn sich nicht vollständig offenbart, deren Symbole manchmal einfach nur so existieren, ohne dass ich sie entschlüsseln könnte. Deswegen gefiel mir auch dieser Roman, ich vermute aber, dass ihn andere Leser:innen als sinnlos empfinden.


    4ratten