Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

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  • Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle


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    Broschiert: 336 Seiten

    Verlag: KiWi-Paperback (15. Juni 2021)

    ISBN-13: 978-3462054026

    Preis: 16,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Wieder ein sehr atmosphärischer Einblick in die Bretagne


    Inhalt:

    In drei Tagen soll Dupins großes Fest stattfinden: Seit zehn Jahren lebt er nun schon in der Bretagne. Aber ist er mittlerweile auch ein echter Bretone geworden? Ein Toter im Meer könnte den Zeitplan zum Kippen bringen. Dupins Assistentin besteht darauf, dass er den Fall noch vor dem Fest löst. Doch es gibt kaum Ansatzpunkte, stattdessen noch eine zweite Leiche …


    Meine Meinung:

    Wie gewohnt, nimmt Jean-Luc Bannalec uns mit auf eine gedankliche und sehr erholsame und atmosphärische Reise in die Bretagne, diesmal auf die größte und schönste bretonische Insel, die Belle-Île. Bei den Beschreibungen der Landschaft, der unvergleichlichen Farben, die die Natur dort hervorbringt, sowie der Speisen und Getränke bleibt einem gar nichts anderes übrig, als Fernweh zu bekommen. Der Autor lässt die Belle-Île so schillernd zum Leben erwachen, dass man beim Lesen gut vergessen kann, dass man nur im heimischen Wohnzimmer sitzt.


    Der Kriminalfall erscheint dagegen eher unspektakulär. Der Ermordete scheint keine Freunde, aber umso mehr Feinde gehabt zu haben. Sämtliche Nachbarn haben anscheinend ein Motiv. Da stochern Commissaire Dupin und seine Leute lange im Dunkeln. Es hätte gerne ein wenig spannender sein dürfen. Die Auflösung konnte mich nicht groß überraschen - etwa ab der Mitte des Buches waren mir die groben Zusammenhänge klar -, aber sie ist logisch und daher auch befriedigend.


    Man muss die Vorgängerbände vielleicht nicht unbedingt gelesen haben, wird aber bestimmt mehr Freude an dem aktuellen Band haben, wenn man sie kennt.


    Die Reihe:

    1. Bretonische Verhältnisse

    2. Bretonische Brandung

    3. Bretonisches Gold

    4. Bretonischer Stolz

    5. Bretonische Flut

    6. Bretonisches Leuchten

    7. Bretonische Geheimnisse

    8. Bretonisches Vermächtnis

    9. Bretonische Spezialitäten

    10. Bretonische Idylle


    ★★★★☆

  • Dupin dreht friedlich seine morgendliche Schwimmrunde, doch als er aus dem Wasser steigt, ist es vorbei mit der Ruhe, denn ihn erreicht die Nachricht, dass im malerischen Hafenörtchen Doëlan eine Leiche angespült worden ist. Recht bald ist die Identität des Toten geklärt, es handelt sich um einen Schafzüchter von der Belle-Île. Und noch eins ist in Windeseile klar: keiner scheint Patric Provost gemocht zu haben. Alle Befragten sind sich einig, dass es sich um einen ziemlichen Kotzbrocken handelte, was auch bedeutet, dass theoretisch so ziemlich jeder ein Motiv gehabt haben könnte, Provost um die Ecke zu bringen.


    Die Alibis sehen allerdings zunächst bei den meisten recht wasserdicht aus, so dass Dupin einige Gourmetkaffees und wilde Fahrten kreuz und quer über die Insel benötigt, um auch nur annähernd Licht ins Dunkel zu bringen. (Der knallorangene Citroën Méhari, den Dupin hier notgedrungen fährt, ist ein schöner Running Gag.)


    Neben den spannenden Ermittlungen, deren Auflösung vielleicht ein bisschen konstruiert, aber auch ziemlich überraschend war, erfährt man auch in gewohnter Manier viel Wissenswertes über die größte Insel der Bretagne, auf der unter anderem die Schauspielerin Sarah Bernhardt gewohnt hat (die im Buch allerdings mit ihren Extravaganzen nicht sehr gut wegkommt) und bekommt Lust, sich dieses schöne Fleckchen Erde mindestens auf Fotos, noch besser aber live anzuschauen.


    Ich habe auch diesen Band wieder gerne gelesen und überdies einiges über die Belle-Île gelernt. Perfekte, leichte Urlaubslektüre für einen Bretagne-Trip.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen