Harlan Coben - Honeymoon

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  • Tragische Familiengeschichte!


    Harlan Coben - Honeymoon


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    Die Hochzeitsreise nach Australien soll für Laura und David Baskin ein Start in eine glückliche Zukunft und auch Erholung von ihren anstrengenden Berufen sein. Laura führt, nach einer Karriere als Model, ein Modelabel und David ist einer der besten und gefragtesten Basketballspieler des Landes. Doch dann ertrinkt David im Meer und Laura ist am Boden zerstört. Nach und nach fallen ihr Ungereimtheiten auf und Laura glaubt nicht an einen Unfall beim Schwimmen. Was ist mit David geschehen und warum ist sie nicht die einzige, die nicht an einen Unfall glaubt?


    „Honeymoon“ ist mit 635 Seiten ein Wälzer und oft ist es so, dass in so dicken Büchern entweder der Inhalt sehr in die Länge gezogen wurde oder aber viele Figuren, die nicht unbedingt relevant sind, mitmischen. Beides ist hier definitiv nicht der Fall. Zwar lässt sich der Autor sehr viel Zeit mit dem Fortlauf der Handlung. Da aber immer wieder etwas Neues geschieht, hatte ich nie das Gefühl der Langatmigkeit.

    Die Figuren kreisen alle um die Familie Baskin, entweder sind es Familienangehörige, Freunde oder durch die Arbeit mit den Familienmitgliedern verbunden. David spielte zudem professionell Basketball und so handeln immer wieder Passagen auch in seinem beruflichen Umfeld.

    Laura ist nicht nur eine umwerfende Schönheit, das für meinen Geschmack etwas zu oft betont wird, sondern umgibt sich auch mit Familienangehörigen und Freundinnen, bei diesen immer wieder explizit die Schönheit hervorgehoben wird. Schwester Gloria, Tante Judy, Mutter Mary, sowie beste Freundin Serita blenden die Männerwelt reihenweise mit ihrem Aussehen. Auch das wird immer wieder explizit betont.

    Eine tragische Liebesgeschichte wird zu einer noch tragischeren Familiengeschichte und unterhält gut, ist aber auch oft konstruiert. So habe ich gestaunt, wie schnell sich eine Figur von einer Schönheitsoperation, die sein ganzes Gesicht korrigiert, erholt. Ich empfand es schade, dass die spezifischen Details in diesem Punkt verraten wurden, das nahm ein Stück Spannung aus der Geschichte raus.

    Die Story wartete gegen Schluss doch noch mit einer überraschenden Wendung auf und gleich noch mit einer zweiten, die für mich leider etwas zu weit hergeholt war.


    Den Schreibstil empfand ich oft als theatralisch und man merkt den Unterschied von diesem, 1990 geschriebenen Buch, zu den neuen Werken von Harlan Coben. Die Vorbemerkung des Autors enthält wohl auch deswegen eine Warnung, denn ihm scheint dieses Werk leicht peinlich zu sein?


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Igela ()

  • Ich habe das Buch gerade gelesen und, ja, ich habe das Vorwort von Coben definitiv als Warnung verstanden. Hätte ich nur auf ihn gehört! :D


    Ich fand das Buch entsetzlich und wäre das mein erster Coben gewesen, hätte ich wohl nie wieder einen anderen angefasst. Hier hat für mich gar nichts gepasst.


    Für mich war es auch ein Fehler, dass eigentlich von Anfang an (abgesehen vom Originaltitel, "Play Dead") klar war, was da passiert ist und das dann rasch sehr detailliert geschildert. Das hat dem Buch das wenige, was es an Spannung hätte geben können, für mich genommen, weil es für mich als Leserin Lauras Ermittlungen komplett redundant gemacht hat. Dazu die unzähligen Nebenhandlungen und das alles mit sehr oberflächlich gezeichneten Figuren, leider inkl. Heldin Laura. Witzig war nur, dass die Freundschaft ihres Mannes zu seinem besten Freund so proto-Myron-Win war, dass es quasi ein rückwärtiger Spoiler war.


    Am schlimmsten aber fand ich dann die sog. Auflösung. Ich mag Coben nicht zuletzt für seine WAAAS?!-Auflösungen, manchmal so richtig schön durchgeknallt, aber zumindest theoretisch Sinn, mit ein paar zugekniffenen Augen, sollte es halt schon machen. Das konnte ich hier nicht feststellen.


    Bei aller Freundschaft, Coben, nein, das war es leider nicht.