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„Offenbar Benutzen Astronomen Furchtbar Gerne Komische Merksprüche“ (Merksatz für Spektralklassen, deren Entdeckung in diesem Buch geschildert wird)
Ich habe von Dava Sobel „Längengrad“ mit Interesse und Vergnügen gelesen und dieses Buch deswegen gekauft.
In den 1880er Jahren begann man am Teleskop von Harvard die ersten Fotografien des Sternenhimmels zu machen, es sind über die Jahrzehnte eine halbe Million Glasplatten belichtet worden. Einen großen Teil der wissenschaftlichen Auswertung der Bilder wurde von Beginn an von Frauen durchgeführt. Erst im vorletzten Kapitel taucht das Wort Computer auf - im Original werden die jungen Frauen, die Berechnungen durchführen, vermutlich das ganze Buch so genannt, hier ist lange Zeit nur von Rechnern die Rede. Ohne sie wäre die Entdeckung des Alls jedenfalls mit Sicherheit langsamer vorangeschritten und wer weiß, ob einige astronomische Theorien ohne sie überhaupt jemals entstanden wären. Ihre Förderung über die Position einer Hilfskraft hinaus war aber von einzelnen wohlmeinenden Menschen abhängig und stieß oft an die Grenzen der Universitätsleitung, die nicht bereits war, Frauen als vollwertige Wissenschaftlerinnen anzuerkennen. Innerhalb der Astronomengemeinde waren die weiblichen Wissenschaftlerinnen anerkannt, aber außerhalb dieser Blase wurden sie nicht wahrgenommen.
Ich finde Astronomie interessant, habe aber keine Ahnung davon. Mir fehlt in diesem Buch generell etwas Struktur, es war mir zu oft eine bloße chronologische Aneinanderreihung, bei denen herausragende Entdeckungen und Nebensächlichkeiten gleichberechtigt erwähnt wurden und mir fehlt zum Teil einfach das Wissen, das Eine entsprechend zu würdigen und vom Anderen zu unterscheiden. Ich vermisse auch ein wenig eine Eingrenzung, das Buch handelt von einem Zeitraum zwischen den 1880er und 1930/40er Jahren, aber es gibt keinen für mich erkennbaren besonderen Grund, warum die Autorin genau mit diesem Jahr begann und mit jenem endete. Hier hätte ich eine Erläuterung gut gefunden. Wobei das Ende insofern sowieso „offen“ ist, als sie noch einige spätere Ereignisse, wie den Beginn der Digitalisierung der Fotoplatten im letzten Kapitel zusammenfassend wiedergibt.
Wie erwartet gibt es einen ausführlichen Anhang (50 Seiten) und in der Mitte einen Bildteil, der dabei hilft, die sowohl die Entdeckungen wie auch den Alltag der Astronominnen nachzuvollziehen.
Interessant, aber nicht so mitreißend wie ich es gehofft hatte.