Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Die Bandangabe ist relativ, es ist 21/22 chronologisch betrachtet, da es sich vor dem bislang allerletzten ("Sharpe's Devil") einreiht, wenn man es nach Erscheinungsdatum betrachten will, wäre es Band 22.
Inhalt:
Direkt nach der Schlacht von Waterloo ist, wie es scheint, der Krieg für Lieutenant Colonel Richard Sharpe, (endlich!) Kommandant der Prince of Wales Own Volunteers doch noch nicht ganz vorbei, denn der Duke of Wellington beauftragt ihn mit einer gefährlichen Geheimmission, die ihn schließlich bis nach Paris bringt.
Meinung:
Das Buch hat sich nett und irgendwann komplett von selbst gelesen, aber leider auch ein bisschen enttäuschend, weil ich keine wirklich durchgehende Handlung feststellen konnte, es waren für mich eher 3 zusammengestoppelte Kurzgeschichten, die Eroberung des Forts in Ham, die Probleme in Paris mit der Wiederbeschaffung der Bilder und zuguterletzt die Verschwörung. Gerade aus dem Mittelteil hätte man so viel mehr machen können, fand ich, die Hauptstadt irgendwas zwischen Erleichterung und Ernüchterung, Konflikte zwischen Bonapartisten und Royalisten, ... Und die Verschwörung, die Haupthandlung sollte man vermuten, verpufft, ehe sie noch begonnen hat.
Dazu kommen dann noch die Probleme von Sequels, Widersprüche, mit denen ich persönlich mir schwer getan habe, wie zB Cornwells altes Problem der Namen der Kinder seiner Figuren oder gar ihrer Existenz! Dass er sich an den Namen von Sharpes Hund noch erinnern konnte, passt dazu, dass dieses Buch netterweise Cornwells Hund gewidmet ist.
Ich hasse es, das zu schreiben, denn ich liebe Cornwell und Sharpe & Harper ("God save Ireland!"), aber das Buch liest sich leider ein bisschen hingeschludert, hätte er sich besser ein bisschen mehr Zeit dafür gelassen. Klar werde ich wieder mit von der Partie sein, wenn er Sharpe noch einmal besucht, aber nächstes Mal warte ich dann wohl.
Ich habe das am Ende der Reihe immer großartig gefunden, dass Sharpe letzten Endes alles bekommt, was er sich erträumt hat, aber alles mit Einschränkung: er hat ein Zuhause gefunden, aber in Frankreich. Er hat die Liebe seines Lebens getroffen, aber er kann sie nicht heiraten. Er bekommt am Ende der Schlacht von Waterloo endlich das Kommando über sein geliebtes "South Essex" Regiment, aber zu spät, als er es nicht mehr will. Ob nun Absicht oder nicht von Cornwell, das fand ich einfach genial, aber zwei dieser Aspekte verwässert er in diesem Buch und das stört mich tatsächlich. Auf einmal spricht er davon, dass er Lucille trotz aufrechter Ehe mit Jane heiraten will und am Ende bietet ihm Wellington (der kaum freundlicher zu Sharpe sein könnte, auch ein Schocker!) das Regiment dauerhaft an, was Sharpe ablehnt.
Andere Fans werden das vielleicht sogar befriedigend finden, aber mich hat das hier tatsächlich irritiert.
Zum Abschluss noch was positives. Dass er den (gar nicht so) Großen Bösen hier, Lanier, am Ende nicht nur verschont, sondern ihm sogar seine Freundschaft anbietet, das fand ich überraschend und schön, als Zeichen für neue Zeiten, die nun anbrechen, speziell für den Neo-Franzosen Sharpe.
Es verbliebt mir, liebevolle, aber etwas traurige
zu vergeben.