07: Weras Gebet - Die Toten der Schlacht

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 583 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Salvatore.

  • Jetzt geht die Schlacht richtig los. Richtig grausam, wenn man liest, dass die Kämpfer zum Teil mit Forken aufeinander einstechen und so eingeklemmt sind, dass sie sich kaum noch bewegen können. Trotz aller Teilerfolge sieht es richtig schlecht aus für die Randener. Aber es zeigt sich auch immer deutlicher, dass Lukel seinen eigenen Plan verfolgt.

  • Nach den ersten einzelnen Scharmützeln beginnt nun der richtige Kampf, in all seiner Hässlichkeit und Brutalität. Salvatore gelingt es wieder sehr gut, diese hässliche Seite des Krieges (meines Erachtens gibt es eh keine "schöne" Seite) zu beschreiben.


    Normalerweise ist man ja als Leser für die eine oder die andere Seite, normalerweise wären wir in diesem Fall wohl auf der Seite der Randener, da wir sie besser kennengelernt haben. Aber diesmal ist das nicht so ganz einfach, denn wenn die Randener gewinnen, verlieren sie im selben Moment auch auf ganzer Strecke, weil dann der Tod über das Leben triumphiert. Was für ein fieser (und gutgemachter) Zwiespalt, dem man hier als Leser ausgesetzt ist!


    Was mich ehrlich überrascht, wie kampfstark die Albbewohner sind, ich hatte eher mit einem etwas chaotischen und unorganisierten Haufen gerechnet, die so gar keine Übung im Kämpfen und Kampfaustellungen haben, weil sie eigentlich schon genug mit ihrem harten Leben als Bauern und Knechten zu tun haben. Umso überraschter bin ich doch, wie gut sie aufgestellt sind - und dass gegen eine eigentliche Übermacht.


    Der Kampfwillen auf Seiten der Albbewohner ist sehr groß, sie sind fest entschlossen, ihre Heimat und ihre Familien bis zum Äußersten zu verteidigen, sie wissen, dass es keine Alternative gibt. Auf der anderen Seite geht es beim Licht- und Schattenvolk ebenfalls um alles, ihre Soldaten allerdings kämpfen nicht um ihr Land oder für ihre Familien, sondern wegen der guten Besoldung; ich könnte mir vorstellen, dass das auch einen kleinen Unterschied machen könnte. Nicht, dass ich dem Limsteinern und Co. mangelnde Kampfeslust nachsagen wollte, ganz gewiss nicht, sie lassen sich ja von Lukel ohne Weiteres in den Kampf schicken und sprechen vom Lichtvolk als ihre Lehrer, also schon auch eine Art Abhängigkeit, die zwischen ihnen besteht.


    Aber den Randenern und den anderen Albbewohnern ist klar, dass sie mittelfristig ohne die Verbündeten aus Fünfbünden und dem Burgner Land nicht bestehen können. Soll man Barind nun die Daumen drücken, dass er schnell die Verbündeten mobilisierebn kann - und damit Adalger in die Hände spielt - oder dass es ihm nicht gelingt und der Krieg schnell zu Ende ist, wobei man rechnen muss, dass die Angreifer ebensowenig Gefangene machen werden wie die Älpler? Man hat ja schon bei Danas und Jens' Familie gesehen, dass sie keine Gnade walten lassen werden.


    Aber welche Möglichkeit gibt es sonst, die zu einem Stopp der Kämpfe führen könnte? Ich sehe keine. Und für Gesprächsverhandlungen sehe ich momentan auch keinen Raum, zum einen sind die Fronten inzwischen schon total verhärtet bzw. waren sie es eigentlich schon vorher, denn dem Lichtvolk läuft die Zeit davon, sie müssen schnell handeln und die Älbler wiederum sind derart abergläubisch, dass sie garantiert nicht bereit wären, mit dem verhassten Hexenvolk zu verhandeln.


    Ich denke, Jarig tut gut daran, Adalger und Lukel nicht zu trauen, er hat ja auch ein persönliches Interesse, dass der Tod am Ende nicht doch noch über das Licht siegt.


    Sehr gut beschieben fand ich in diesem Abschnitt die Entwicklung von Sylbar, der anfangs voller Entsetzen vor den Kämpfen ist und auch hilflos, wie er sich nun verhalten soll, aber durch die Realität des Krieges leider sehr schnell lernen muss, dass er nur mit dem Töten seinen eigenen Tod verhindern kann, mögliche Gewissensbisse muss er ausblenden. Und am Ende kapiert er sogar, dass er als Sohn eines Wehrbauern nicht mehr wert ist als ein Knecht, sondern dass sie nur "gewinnen" können, wenn sie an einem Strang ziehen, egal, ob bei der alltäglichen Arbeit oder jetzt im Krieg.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Diese Kämpfe sind an sich schon Horror genug...es gibt also nichts Heroisches daran...

    Krieg war noch nie heroisch, auch wenn manche es dafür gehalten hatten

    Deswegen finde ich es in deinen Büchern so gut, wie du die nackte Wahrheit über den Krieg schonungslos beschreibst.

    Liebe Grüße

    Karin

  • So, jetzt melde ich mich müde und satt von den überstandenen Weihnachtsfressorgien... ? Hatte auch etwas von einer Schlacht ?

    Nun, liebe odenwaldcollies bei den Randenern und ihrer Kampfkraft dienten mir die Schweizer als Vorbild...und nicht umsonst haben die Burgner ihnen die Unabhängigkeit gelassen, bewachen sie doch ein Teil der Grenze gegenüber den Ländern der Westöde.

    Den Zwiespalt im Kampf der Randener hast du übrigens gut erkannt. Nach ihrem Glauben verteidigen sie sich gegen die Hexenleute, sie verkennen allerdings, dass sie damit dem Bösen dienen. Oder doch nicht?

    Einmal editiert, zuletzt von Salvatore ()