Amal El-Mohtar, Max Gladstone - This is How You Lose the Time War / Verlorene der Zeiten

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    Zwei Parteien bekämpfen sich quer durch die Zeit und das Mulitversum, die eine „Garden“ ist die biologische Variante, die andere ist in Richtung Cybertechnik orientiert. Beide versuchen durch Manipulation von Ereignissen die Zukunft der vielen, vielen Zeitstränge in ihre Richtung zu beeinflussen. Ihre geschicktesten Soldatinnen sind Red und Blue, die sich in diesem Buch auszutauschen beginnen.


    Für Zeitreisen kann ich mich immer begeistern, hier geht es allerdings zwar häufig um minimale Ereignisänderungen, die viel Einfluss auf die Zukunft haben, es ist aber wenig konkret in Bezug auf Geschehnisse, die wir normalerweise als geschichtliche Einflusspunkte wahrnehmen. Es geht eigentlich mehr um die beiden Hauptfiguren, die einander immer wieder begegnen, zuerst zufällig, dann gezielt. Die Kämpfenden in einem Krieg haben letztendlich mehr miteinander gemeinsam als mit ihren Kommandozentralen. Es gelingt dem Autorenduo sehr schön, die wachsende Beziehung zwischen Red und Blue zu beschreiben, wie sie einander zu vertrauen beginnen und dann mehr daraus wird. Letztlich ergibt sich ein Briefroman zwischen Liebenden.


    „This is How You Lose the Time War” hat nicht zu Unrecht Hugo und Nebula Award für die beste Novelle gewonnen.


    4ratten

  • Danke, dass Du da nochmal drauf hingewiesen hast, dadurch habe ich Deine Rezi überhaupt erst gesehen! Die deutsche Übersetzung liegt auf meinem SUB, weil ich die Idee dahinter so spannende fand, und das offenbar nicht zu Unrecht! ;)

  • Leider bin ich nach der Lektüre des Romans doch sehr enttäuscht. Die Idee des Krieges zwischen zwei verfeindeten Parteien, die hier entwickelt wird, finde ich faszinierend. Eigentlich hätte ich gerne mehr über diese Handlung, die immer nur angedeutet wird, erfahren - weil ich mit den beiden Protagonistinnen Rot und Blau einfach nicht wirklich warm geworden bin.


    Die Briefe der beiden werden immer abwechselnd mit sie betreffenden Geschehnissen angeordnet, und ich habe mich bald dabei ertappt, die Briefe möglichst schnell hinter mich bringen zu wollen, damit ich die Ereignisse weiter verfolgen kann. Die Beziehung zwischen Rot und Blau fand ich merkwürdig, zumal die Briefe in ihren teilweise sehr blumigen Formulierungen nicht zu meinen Vorstellungen von den Figuren passten. Ich würde nicht so weit gehen, sie als "fürchterliches Geschwurbel" zu bezeichnen, wie dies ein Rezensent auf Amazon getan hat, aber sie erscheinen mir einfach sehr konstruiert. Ich hätte mir hier oft etwas weniger Bedeutsamkeit und dafür auf der anderen Seite mehr Kontext hinsichtlich des Grundkonflikts gewünscht.


    Ich gebe daher zwei Ratten für eine spannende Grundidee, die für mich in der Umsetzung leider einfach nicht funktioniert hat.


    2ratten