Val McDermid - Ein kalter Strom

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 4.685 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Igela.

  • Ich habe das Buch erst kürzlich angefangen (ich bin jetzt auf Seite 294/617) und wollte meine ersten Eindrücke beschreiben. Vielleicht kennt ja noch jemand das Buch oder liest es gerade und möchte seine Meinung auch dazu sagen?


    Hier erst mal eine Kurzbeschreibung des Inhaltes:


    Ein Psychopath, der als Kind von seinem Großvater schwer misshandelt und gedemütigt wurde, quält aus Rache seine Opfer und ertränkt sie anschließend. Mit Vorliebe bestraft er Psychologen dafür, dass sie in anderer Leute Seele herumpfuschen. Der Profiler Tony Hill soll den Wahnsinnigen aufspüren und gerät ins Visier des Serienkillers. Zur gleichen Zeit ist Detective Inspector Carol Jordan einem internationalen Dealerring auf den Fersen - und wird von einem Drogenbaron gejagt, dessen toter Geliebten sie zum Verwechseln ähnlich sieht. Das Ermittlerduo stößt in ein Wespennest aus Korruption, Grausamkeit und Gewalt.

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    Es ist mein erster Psychothriller mit dem Ermittlerduo Hill/Jordan. Da es der dritte Fall des Duos ist, hatte ich erst so meine Bedenken, ob es nicht besser wäre, die ersten beiden zuerst zu lesen. Ich habe aber recht schnell festgestellt, dass es nicht wirklich nötig ist. McDermid läßt die Hinweise auf die anderen Fälle und Informationen über Hill/Jordan informativ reinfließen.


    Interessant finde ich, das die Geschichte in Berlin bzw. in Deutschland spielt. Hatte ich irgendwie nicht erwartet. Ich bin schon sowas von neugierig darauf wie Jordan ihren Geheimauftrag als "Agentin" bewältigen wird.
    Und wie wird es McDermid schaffen, dass sie Hill glaubwürdig als "helfende" Hand der deutschen Polizei einführen wird? Bei einer Bürokratie die ja doch eher schwerfällig ist, kann man ja nicht einfach einen Profiler aus England "importieren". Mal sehen wie es ihr gelingen wird.


    Liebe Grüße
    wolves

    Einmal editiert, zuletzt von wolves ()

  • Ich muss aufpassen, dass ich nichts verrate, aber es wird noch einiges passieren. Ich habe das Buch jetzt schon dreimal gelesen - es ist mein absolutes Lieblingsbuch - und es ist immer wieder spannend. Das es mehrere Schauplätze gibt, ist nur ein interessanter Aspekt... :klatschen:


    Spannungsvolle Grüße
    CarolJ

    Man kann vielem widerstehen - nur nicht der Versuchung. Oscar Wilde

  • Nein, noch nicht. Ich bin jetzt auf Seite 384/617 und kann immer noch sagen, dass ich gut unterhalten werde. :smile: Ich werde auf jeden Fall eine Zusammenfassung von meinem Eindruck schreiben, wenn ich fertig gelesen habe.



    Liebe Grüße
    wolves

    Einmal editiert, zuletzt von wolves ()

  • Gestern habe ich das Buch beendet. Ja, ich kann sagen, dass ich positiv überrascht war. Die Meinungen über den Thriller sind bei Amazon oder Krimicouch (Achtung vorsichtig lesen, bei einer der Rezensionen wird etwas wesentliches verraten, was für den Ablauf der Geschichte wichtig war - natürlich ohne zu spoilern :grmpf:) eher gemischt.
    Für mich war er eine unterhaltsame und spannende Unterhaltung. Leider gab es eine sehr wesentliche Schwäche.


    Ich werde das mal spoilern und bin gespannt, wie das andere Leser dieses Thrillers empfunden haben:



    Allerdings war es der Auslöser eines sehr spannenden Showdown. Und wenn man es genau nimmt sogar zwei Showdowns. :breitgrins:
    Denn das hat mir persönlich auch an diesem Thriller gefallen, dass gleich zwei Ermittlungsfälle erzählt werden, die verdeckte Ermittlung gegen Tadusz Radecki und die Suche nach einem Serienmörder.
    Ich vergebe 4ratten eine Ratte Abzug wegen dieser o.g. Schwäche.


    Liebe Grüße
    wolves

  • Das gespoilerte war auch das einzige was mich ein klitzekleines bisschen gestört hat. Aber wirklich nur so minimal, dass meine Meinung über das Buch in keinster Weister getrübt wurde. Ich find, das Buch vereint alles, was ein guter Krimi/Thriller haben muss :klatschen:

    Man kann vielem widerstehen - nur nicht der Versuchung. Oscar Wilde

  • Hallo!


    @wolves: das fand ich auch sehr unklug von den beiden :rollen: Aber Du hast recht: ohne diese Szene hätte es gar nicht zu dem dramatischen Ende kommen können.


    Was mich eher gestört hat war aber

    Das war aber die einzige Unstimmigkeit und sie hat mich nur ein kleines bisschen gestört.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo!


    Kirsten:

    :smile:


    Ich freu mich schon auf meinen nächsten McDermid.


    Liebe Grüße
    wolves

  • Ich glaube, dass war so eine Art Gefühlsexplosion... Vorher (auch gerade in den Filmen) eiern die so umeinander rum... Ich freu mich auch schon auf den nächsten :klatschen:

    Man kann vielem widerstehen - nur nicht der Versuchung. Oscar Wilde

  • Dies ist auch mein Lieblingsbuch der Tony Hill/Carol Jordan-Reihe :klatschen:. Bin eigentlich keine wirkliche Krimi-Leserin und nur auf die Bücher gestoßen, nachdem ich die Serie im Fernsehen gesehen hatte ( :anbet: ). Habe anschließend alle vier Bände der Reihe nach durchgelesen.


    Ein Spoiler ist das nicht direkt, aber ich kann es auch noch als solchen kennzeichnen, wenn das jemand wünscht:


    Sehr gefallen hat mir u.a. an diesem Band, daß der "Oberbösewicht" (Radecki) eine sehr menschliche, gefühlvolle Seite hatte in Bezug auf den Tod seiner Lebensgefährtin (Jaja, ich hab´ wohl ein Fable für Charaktere, die nicht über den Verlust ihrer Liebe hinwegkommen :redface: ). Diesen Teil der Story, auf den sich ja fast die gesamte Ermittlertätigkeit von Carol Jordan aufbaut, fand ich daher schon sehr einnehmend.


    Den Rest mache ich lieber unkenntlich:


    Von mir gibt es auf jeden Fall 5ratten.


    Ich kann kaum erwarten, daß endlich der nächste bzw. der übernächste (, denn den vierten gibt es ja nun bereits) Band herauskommt :smile:.

  • Das Buch lese ich auch gerade.
    Ich habe schon 300 Seiten gelesen, aber so richtig gefesselt bin ich von der Handlung bisher nicht. Erst jetzt beginnt die Handlung etwas spannend zu werden, als

    .
    Aber vielleicht wird es ja noch besser, aufhören zu lesen tu ich auf keinen Fall. Dazu hat mir Schlussblende, mein erstes Buch von McDermid, zu gut gefallen.

  • Mir geht es wie einigen hier: Ein kalter Strom halte ich für McDermids bestes.


    Und für uns als Deutsche vielleicht auch interessantestes - handelt es doch im heutigen Berlin, aber auch in Nazi-Deutschland. Mich hat erstaunt, dass darauf niemand hier eingegangen ist. Wegen dieser Szenen/Rückblenden fand ich das Buch schrecklicher und gleichzeitig wichtiger als die anderen Jordan/Hill- Romane. Was die beiden privat für eine neurotische Kiste miteinander haben, interessiert mich eher weniger. Ich bin aber jemand, den das Privatzeugs ohnehin nervt (E. George habe ich deshalb sogar boykottiert). :grmpf:

    Wissen verwandelt Fragen in Antworten; <br />Weisheit verwandelt Antworten in Fragen.

  • Hallo zusammen!


    Ich kenne das Buch auch und kann Euch gerade in Bezug auf das Gespoilte recht geben.
    Ich dachte, nur "Oh nein, mach das nicht...."


    Ansonsten, fand ich das Buch aber etwas verwirrden, da viele Handlungstränge parrallel und Personen, wo man noch nicht weiß wie sie zusammenhängt.
    Es hat sich allerdings alles zusammengeführt und es wurde wieder einem wie Val McDermid es gerne macht, sehr psychologisch.
    Trotz allem wurde es zum Ende sehr spannend und auch brutal, ist nichts für schwache Gemüter!



    Gruß SilkeS.


  • Mir geht es wie einigen hier: Ein kalter Strom halte ich für McDermids bestes.


    unterschreib ich doch gerne als eingefleister McDermid-Fan.



    Und für uns als Deutsche vielleicht auch interessantestes - handelt es doch im heutigen Berlin, aber auch in Nazi-Deutschland. Mich hat erstaunt, dass darauf niemand hier eingegangen ist. Wegen dieser Szenen/Rückblenden fand ich das Buch schrecklicher und gleichzeitig wichtiger als die anderen Jordan/Hill- Romane.


    Das war für nich ein sehr überraschender, aber dennoch sehr gelungener Aspekt, der mich
    deutlich ergriffen hat.


    Das die beiden sich so spontan näher gekommen sind, fand ich durchweg menschlich. :breitgrins:
    Irgendwie wurde das ja auch echt Zeit.
    Das es so ungestüm passierte ist wohl der aufgestauten Zurückhaltung und Wunschdenken vorheriger
    Zeit zuzuschreiben. :zwinker:
    Dumm nur, das Jordan so unvorsichtig dabei geworden ist. :rollen:


    Grüssle
    Marion :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Ich habe das Buch gerade beendet, mein erstes von McDermid. Dieser unglaubliche Fehler, wie im obigen Spoiler erwähnt, stört schon etwas. So dumm kann ja wirklich keine Agentin sein. Mir hat der Charakter von Radecki gut gefallen, aus den Gründen die Niniane schon erwähnt hat. Wider Willen war er mir sympathisch.
    Trotzdem, für mich war das gerade mal ein Durchschnittsbuch mit mässiger Spannung. Ich hoffe nicht, dass das ihr bestes ist, eines liegt noch auf meinem SUB.

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

  • Neeeiheiiiiiiiin ... ich mag es nicht, wenn ein Autor / eine Autorin mal so nebenbei bemerkt "Zum Glück hatte er ja in der Schule Deutsch gelernt ..." ... Neiheiiiiiiiiin, das mag ich nicht. So eine Einführung find ich plump. Pfui, aus, böse! :zunge:



    Ich kenne das Buch auch und kann Euch gerade in Bezug auf das Gespoilte recht geben.
    Ich dachte, nur "Oh nein, mach das nicht...."


    Das hat mich auch einfach nur tierisch aufgeregt, weil sowas von strohdoof ist die Frau ja eigentlich nicht, ergo passt es einfach nicht.
    Ich frage mich ob Fr. McDermid ihren Showdown nicht auch anders hätte einleiten können, oder ob


    Darüber hinaus fand ich das zweigleisige dann doch etwas anstrengend, besonders da man aus dem Klappentext jetzt so gar nichts in die Richtung vermuten konnte. *seufz* Irgendwie fand ich auch, dass die Mordserie von der anderen Handlung (da die ja auch mehr privaten Raum einnimmt), in den Hintergrund gedrängt wurde.


    Ansonsten war es aber ein durchweg spannendes Buch, dass sich überaus flüssig las.
    Wegen der Störfaktoren gibt es für mich aber nur


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Abwechslungsreich!


    Ein Serientäter ermordet auf brutalste Weise Menschen, die als Psychologen arbeiten. Die Spur seiner Morde geht von Leiden in Holland über Heidelberg bis nach Bremen. Für den Profiler Tony Hill weist das Profil des Mörders Parallelen zu seinen Taten auf.


    Neben diesen Ermittlungen unterstützt Tony Hill auch noch Detective Inspector Carol Jordan, die dem internationalen agierenden Drogenbaron Tadeusz Radecki auf den Fersen ist. Dazu muss sie in die Rolle seiner verstorbenen Freundin Katerina schlüpfen.


    Eine gefährliche Aufgabe, die ihr alles abverlangt.



    «Ein kalter Strom» lag sehr lange auf meinem SuB, denn die Dicke mit 617 Seiten hat mich lange Zeit abgeschreckt. Doch einmal damit begonnen las es sich innerhalb von vier Tagen, was schon mal auf eine fesselnde Lektüre hindeutet. Die Geschichte ist temporeich und es geschieht immer etwas. Die Autorin hat zwei nebeneinanderlaufende Fälle, einmal die Suche nach dem Serientäter und dann auch noch die Überführung des Drogenbosses, in einer Geschichte verbunden. Dies so übersichtlich, dass man immer wusste, wo man gerade steckt in der Handlung.


    Mit viel Hintergrundwissen und Recherchen zu den verschiedensten Themen wie Autopsien, Polizeiarbeit, Täterprofil, aber auch Kriminalität im Drogen und Bandenmilieu hat Val McDermid mich überzeugt. Dazu eingewobene Passagen, die in der Kindheit des Serienmörders handeln, haben mir Gänsehaut beschert. Hier spielt die Autorin die Karte Kindheitstrauma aus und ich konnte das Motiv des Täters nachvollziehen. Gerade diese Rückblicke habe ich mit einem Schaudern gelesen und es ist geschehen, was ich eigentlich nicht dachte. Verständnis und Mitleid mit dem Täter sind bei mir hochgekommen. Nur schon durch diese Passagen sollte auf dem Cover der Zusatz «Thriller « stehen, denn die sowie die Beschreibungen des Serienmörders in Aktion sind brutal.


    Gefallen hat mir, dass verschiedene Ermittler, wie zum Beispiel in Holland, aber auch in Berlin und Heidelberg an einem Strang ziehen und man als Leser das Resultat dieser Zusammenarbeit nachvollziehen kann. Durch diese verschiedenen Ermittlungsansätze und zwei unterschiedlichen Fälle empfand ich diesen Thriller sehr abwechslungsreich und fesselnd.


    Obwohl "Ein kalter Strom" Band Nummer 3 einer Reihe ist, kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Ich kenne die Vorderbände nicht und hatte zu keiner Zeit Verständigungsprobleme.


    5ratten


    :tipp: