Fair Bücher kaufen - Ebooks direkt vom Autor

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 1.844 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jaqui.

  • Wie findet ihr die Idee eines Autor Ebooks über einen eigenen Online-Shop zu verkaufen? 7

    1. Vergebliche Liebesmühe gegen die großen Plattformen. (3) 43%
    2. Gute Idee, ich würde direkt beim Autor kaufen. (3) 43%
    3. Eine Idee, die Zukunft hat. (1) 14%
    4. Keine gute Idee, bei Plattformen habe ich mehr Auswahl. (0) 0%
    5. Muss ich mal drüber nachdenken. (0) 0%

    Ein freundliches Hallo an die Community,

    ich habe mich als Autor Amazon abgemeldet. Zukünftig möchte ich meine Ebooks über einen eigenen Online-Buchshop verkaufen. Es würde zu weit führen, die Gründe an dieser Stelle aufzuführen. Mich interessiert die Meinung von Leser*innen zu dem Schritt. Haltet ihr das Unterfangen für einen Don Quichotte Projekt oder könntet ihr euch vorstellen Ebooks direkt vom Autor zu kaufen? Vielleicht auch mit einem Autor in Kontakt zu treten?

    Würde mich sehr über Rückmeldungen freuen.

    Freundliche Grüße

    Reinhard

  • Grundsätzlich eine gute Idee, ich denke aber doch dass man damit nicht gegen die großen Plattformen ankommt. Man müsste sehr viel in Marketing investieren, damit Leser überhaupt direkt zum Autor kommen. Funktioniert vielleicht mit einer großen Anzahl von treuen Fans und dennoch würde man die neuen Leser damit teilweise verlieren.

    Wer spontan nach einem neuen Buch sucht, macht das in der Regel auf den großen Plattformen oder beim Buchhändler des Vertrauens.

  • Hallo!

    Ich finde, das ist eine gute Idee. Schließt die o.g. Argumente dabei aber nicht aus - ich stelle mir das als schwieriges Unterfangen vor, ich denke man müsste da viel tun und aktiv sein (und dabei nicht zu aufdringlich/beinahe unhöflich bei fehlendem Interesse, solche gibt es ja auch). Aber dennoch empfinde ich das als gute Idee und bei Autor*innen, mit denen ich bisher gute Erfahrungen gemacht habe und deren Werke mich interessieren, würde ich das durchaus auch machen.

  • Hallo! Grundsätzlich finde ich es eine gute Idee, aber ich glaube kaum, dass es funktioniert. Du wirst viele Zufallsleser verlieren. Ich z.B. wusste bisher nicht, dass man die Bücher auch direkt beim Autor kaufen kann. Ich war bisher nur in Ausnahmen auf der Homepage eines Autors / einer Autorin und finde meine Bücher beim Stöbern in Bibliotheken und der Onleihe.

  • Ich sehe das ähnlich wie die anderen hier. Grundsätzlich finde ich das eine tolle Idee und würde das auch unterstützen. Ich sehe auch gar nicht so ein großes Problem, dass man seine LeserInnenschaft zusammenbekommen muss - ich kenne viele Selfpublisher, die das über Lovelybooks oder das Forum hier oder Facebook hinbekommen - , sondern eher, dass man viele Formate abdecken muss und das auch noch auf den eReader als "echtes" eBook erkannt werden muss. Gerade bei "vorab"-Leserunden zu Neuveröffentlichungen hab ich immer wieder das Problem, dass mein FireTablet denkt, dass es sich nur um ein normales PDF handelt und es dann eben nicht ordentlich mit Titelbild etc. dargestellt wird.


    Ich kenne mich da allerdings nicht so gut aus, ob man dann auf seiner eigenen Plattform auch die passenden eBook-Formate von mobi, epub etc. anbieten kann oder die Plattform gebunden sind.


    Also grundsätzlich gute Idee - man muss aber sicherlich viel mehr Zeit in Marketing (wie Leserunden, Lovelybooks, Vorablesen, Facebook etc.) stecken und auch alle gewünschten Formate der LeserInnenschaft anbieten können. :thumbup:

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"

  • Ich glaub leider auch nicht dass es funktioniert. Ich hab schon Bücher von Autoren direkt gekauft, aber die kannte ich von Leserunden oder von Facebook.

    Ich denke, dass das ganze mit massenhaft Eigenwerbung verbunden ist. Ob sich der ganze Aufwand tatsächlich lohnt? Ich bezweifle das. Da muss man schon sehr viel Arbeit und Mühe hineinstecken. Und zufällig kommt keiner auf die Webseite vorbei, dafür ist die Fülle an Autoren einfach viel zu groß.


    Und ich schaue gern bei Amazon, wähle ein Buch aus, scrolle zum nächsten, schau mir die Empfehlungen an. Da bin ich dann oft auf Bücher gestoßen nach denen ich nie aktiv gesucht hätte.

  • Ich denke, die Masse macht es bei den Platformen. Du erreichst dort einfach viel mehr Leser.


    Nehmen wir an, das Buch kostet 10 Euro. Die Platform behält bei jedem Verkauf 5 Euro davon, während Du in deinem eigenen Shop die ganzen 10 Euro erhältst.


    Um 20 Euro zu verdienen brauchst Du 2 Leser in deinem Shop, aber 4 Leser auf der Platform. Ist erstmal blöd. Aber wenn Du das skalierst, sieht es anders aus. Ich glaube, es ist viel einfacher, 100 oder 200 Bücher auf der Platform zu verkaufen und damit 50 oder 100 EUro zu verdienen, als 50 oder 100 Leser zu deiner eigenen Webseite zu lotsen. Je höher diese Zahlen werden, desto größer auch die Schwierigkeit.


    Ich würde beides machen, dann sind die Leser, die direkt kaufen halt der Bonus.

  • Katjaja Ich weiß es nicht so ganz genau, aber ich fürchte, dass weniger beim Autor als 50% hängen bleibt.


    Ich finde die Idee gut und eventuell könnte man zweigleisig fahren und beides anbieten. Wenn ich wüsste,ein Autor würde selbst verkaufen, würde ich auch nach der Recherche auf einer anderen

    Plattform bei ihm kaufen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich noch nie wirklich bei Amazon nach Buchinspiration geschaut habe. Ich bin dafür viel zu selten dort.

  • Ja, das war ja auch nur als Beispiel für meine Kopfrechnung.


    Ich habe gerade einmal echte Zahlen von einer Autorin bekommen, die anonym bleiben wollte. Das ist vielleicht für buchexpeditionen interessant.


    Sie schreibt Liebes-/Frauenromane. Hat von ihrem Verlag die Rechte an zwei "alten" Veröffentlichungen zurückbekommen (sind also keine Neuerscheinungen). Eines der Bücher wurde von einem Verlag über deren 'Digital Imprint' neu aufgelegt, d.h. vom Verlag herausgegeben, aber ausschließlich als eBook verfügbar. Das andere hat sie zeitgleich im Selbstverlag über Amazon nochmal herausgebracht. Beide Bücher sind keine Top 10. Bestseller, sondern ganz normal irgendwo im Mittelfeld. Laut eigener Angaben hat sie nicht sehr viel Werbung gemacht.


    Nach 12 Monaten hat sie an dem Imprint Buch 79 Euro verdient. Das Amazon-Buch hat ihr 9.700 Euro eingebracht, zur Hälte aus Kindle Unlimited und die andere Hälfte aus Verkäufen.


    Da fiel mir schon die Kinnlade etwas herunter.


    Hier hatte sie zwar keinen eigenen Shop und die Bücher auch nicht selbst verkauft, aber der Amazon-Betrag liess mich doch etwas vom Stuhl kippen. Damit finanziert man zwar nicht seinen Lebensunterhalt, aber 9.700 durch 12 Monate wären im Durchschnitt über 800 Euro im Monat. Und das von einer Platform.

  • Hallo zusammen,

    zunächst einmal vielen herzlichen Dank für eure Rückmeldungen. Zuerst habe ich auch über Amazon veröffentlicht. Aus 3 Gründen habe ich mich inzwischen dort abgemeldet. Wenn du völlig ungerechtfertigte 1 Punkte Bewertungen bekommst, z.B. "ein Viertklässler hätte das besser gemacht“, kannst du nichts dagegen machen. Zweitens verdient Amazon mehr als der, der die Idee kreierte und mühsam umsetzte. Drittens, für mich als politisch interessierter Mensch ein „No-Go“, erzielte Amazon in 2020 in Europa 44 Mrd. Umsatz und wies in Luxemburg einen Verlust von 1,2 Mrd. aus, den sie verrechnen können mit evtl. zukünftigen Gewinnen. Für mich bin ich inzwischen klar. Ich mach nicht mehr mit, obwohl ich bisher viel bei Amazon gekauft habe, weil es schnell und reibungslos funktioniert. Ich glaube, dass ein eigener Buchshop funktionieren kann. Die Herausforderung ist, eine gute Sichtbarkeit auf Suchmaschinen zu erzielen. Kein leichtes Unterfangen, aber mit Geduld kann es gelingen. Obwohl ich ein kleines Licht auf dem Buchmarkt bin, wollte ich ein Zeichen setzen. Ich gebe zu, für mich ist es einfach, denn ich lebe nicht vom Verkauf der Bücher. Nochmals danke, auch für die Tipps wie es gelingen könnte. Einen wunderschönen Sonntag. LG Reinhard

  • Hallo zusammen,

    zunächst einmal vielen herzlichen Dank für eure Rückmeldungen. Zuerst habe ich auch über Amazon veröffentlicht. Aus 3 Gründen habe ich mich inzwischen dort abgemeldet. Wenn du völlig ungerechtfertigte 1 Punkte Bewertungen bekommst, z.B. "ein Viertklässler hätte das besser gemacht“, kannst du nichts dagegen machen. Zweitens verdient Amazon mehr als der, der die Idee kreierte und mühsam umsetzte. Drittens, für mich als politisch interessierter Mensch ein „No-Go“, erzielte Amazon in 2020 in Europa 44 Mrd. Umsatz und wies in Luxemburg einen Verlust von 1,2 Mrd. aus, den sie verrechnen können mit evtl. zukünftigen Gewinnen. Für mich bin ich inzwischen klar. Ich mach nicht mehr mit, obwohl ich bisher viel bei Amazon gekauft habe, weil es schnell und reibungslos funktioniert. Ich glaube, dass ein eigener Buchshop funktionieren kann. Die Herausforderung ist, eine gute Sichtbarkeit auf Suchmaschinen zu erzielen. Kein leichtes Unterfangen, aber mit Geduld kann es gelingen. Obwohl ich ein kleines Licht auf dem Buchmarkt bin, wollte ich ein Zeichen setzen. Ich gebe zu, für mich ist es einfach, denn ich lebe nicht vom Verkauf der Bücher. Nochmals danke, auch für die Tipps wie es gelingen könnte. Einen wunderschönen Sonntag. LG Reinhard


    Kann deine Gründe sehr gut nachvollziehen.

    Ich halte es nicht für aussichtslos und wünsche dir viel Erfolg :)

  • Viel Erfolg!

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"