Robert Thorogood - Mrs Potts' Mordclub und der Tote Nachbar

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    Judith Potts lebt mit ihren 77 Jahren alleine und erstellt Kreuzworträtsel. Sie hat einen (durchaus amüsanten) geregelten Tagesablauf bis sie plötzlich einen Schuss hört: Ihr Nachbar ist tot! Als Rätselprofi kann sie natürlich nicht anders - sie muss ermitteln!


    Anfangs fand ich das Buch wirklich sehr amüsant. Judith ist genauso wie man sich eine Miss Marple vorstellt. Ich musste ja auch öfters an Columbo denken.


    Doch als sie dann andere Frauen dazu animieren konnte, ihr bei den Ermittlungen zu helfen, wurde die Geschichte für mich schwächer. Judith wurde als die allwissende ältere Frau dargestellt, während ihre neu gewonnenen Freundinnen für meinen Geschmack zu dumm und einfältig gezeichnet wurden. Teilweise hat das fast weh getan beim Lesen. Am Ende der Geschichte waren die Frauen dann aber plötzlich alles andere als langsam und naiv. Das hat nicht so recht zusammengepasst. Dasselbe trifft übrigens auch auf die Polizistin zu, die den Fall betreute. Also eigentlich waren alle etwas einfältig, bis auf Judith.


    Generell denke ich, dass die Geschichte im Fernsehen besser aufgehoben wäre. Da gab es doch die ein oder andere Szene, die ich in einem Film herrlich lustig gefunden hätte, aber im Buch niedergeschrieben war es etwas zu viel auf einmal. Vielleicht liegt es daran, dass der Autor eigentlich Drehbücher schreibt.


    Den Anfang und das Ende fand ich gut und spannend. Dazwischen war es leider eher mau. Die Geschichte zog sich in die Länge, es passierte viel aber auch nichts. Das Ende lässt darauf hoffen, dass die Charaktere an ihren Erfolgen anschließen dürfen und somit alle mehr auf einer Ebene stehen. Ich würde dem 2. Fall daher durchaus eine Chance geben.


    3ratten

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    „Mrs. Potts Mordclub und der tote Nachbar“ von Robert Thorogood, Verlag KiWi, habe ich als ebook mit 302 Seiten gelesen. Diese sind in 39 Kapitel eingeteilt.


    Als die 77jährige sehr selbstbewusste Judith Potts bei ihrem abendlichen Nacktschwimmen in der Themse vom Nachbargrundstück einen Schrei und einen Schuss hört, verständigt sie die Polizei. Diese findet jedoch keinen Verletzten oder gar Toten. Also inspiziert sie selbst das Grundstück und findet auch ihren Nachbarn. Da sie die hinzugerufene Polizei als unfähig befindet, nimmt sie den Fall selbst in die Hand. Dann gibt es einen weiteren Toten. Nun glaubt auch DS Tanika Malik nicht mehr an einen Zufall. Da sie noch nie mit einem Mordfall zu tun hatte, freut sie sich über Judith’s Theorien. Auch hat Judith mit der neurotischen Pfarrersfrau Becks und der Hundesitterin Suzie Verbündete gefunden, die ihr bei den Ermittlungen helfen. Schnell haben sie sich auf einen Verdächtigen eingeschossen, der aber ein Alibi hat. Nun versuchen sie alles, um ihm die Tat nachweisen zu können. Dabei gehen sie sehr unkonventionell und mit Mitteln vor, die der Polizei nicht zur Verfügung stehen.



    Judith ist durchaus ein Original, sie ist für ihr Alter sehr rüstig und agil, stakt mit dem Boot durch die Gegend, fährt Fahrrad und wundert sich immer, dass sie im Ort alle kennen und wissen, wo sie wohnt. Ihr imposantes Haus ist auch nicht gerade unauffällig, allerdings im Inneren doch etwas verwahrlost, was Judith aber nicht im geringsten stört. Sie genießt ihren abendlichen Whisky und ihr ist es egal, was die Leute über sie reden. Trotzdem ich sie mir als Miss Marple vorstelle, erinnert sie mich manchmal an Inspektor Columbo, immer eine letzte Frage im Gehen.


    Becks ist das genaue Gegenteil. Eine etwas eingeschüchterte, unsichere junge Frau, die darauf bedacht ist, allen alles Recht zu machen. Dabei kommen ihre eigenen Wünsche zu kurz. Im Laufe des Falles nimmt sie allerdings an Fahrt auf und beweist, was in ihr steckt.


    Und dann noch Suzie, die Hundesitterin. Sie ist sehr aufgeschlossen, redselig und neugierig, hat aber durchaus auch eine Menge eigener Probleme.


    Die drei zusammen ergeben eine bunte, sehr gelungene und sympathische Mischung.


    Auch DS Tanika Malik finde ich toll. Sie hat keine, oft bei Polizisten beschriebene, arrogante Art den Zivilisten gegenüber. Nachdem sie merkt, wie hilfreiche ihr die drei Damen sind, trifft sie eine ungewöhnliche Entscheidung.


    Auch die anderen Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Mit allen Ecken und Kanten kann ich sie mir bildhaft vorstellen, mag sie oder auch nicht.


    Insgesamt ist es ein wunderbares, spannendes Buch mit britischem Charme und Humor. Ich wünsche Judith ein langes Leben, welches mir noch viele angenehme Lesesunden beschert. Auch das Cover ist wunderbar britisch.

    5ratten

  • Anett H. : denkst Du bitte bei neu eröffneten Rezi-Threads daran, das Cover zu verlinken? :)


    Hier habe ich es schon mal ergänzt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • yanni: danke Dir! Ich dachte, wir hätten nur einen Thread zum Hörbuch.

    Das habe ich versucht. Es wird mir aber immer Falsche ISBN oder ASIN angegeben! angezeigt.

    Ah, das kann passieren, insbesondere, wenn man die ISBN von einer anderen Seite rüberkopiert. Deshalb am besten immer manuell abtippen :) Am besten funktioniert in der Regel die ISBN der Printausgabe.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Die siebenundsiebzigjährige Kreuzworträtsel-Autorin Judith Potts lebt in einem heruntergekommenen Herrenhaus im idyllischen Marlow. Sie genehmigt sich gerne mal einen Whisky und genießt auch das Nacktbaden in der Themse. Dabei hört sie eines Tages einen Schuss und findet ihren Nachbarn tot auf. Doch als die Polizei erscheint, ist die Leiche verschwunden. Daher nimmt man die alte Dame nicht ernst. Als sie der Sache auf den Grund gehen will, lernt sie die Hundesitterin Suzie Harris und die Pfarrersfrau Rebecca (Becks) Starling kennen. Als „Marlow Murder Club“ ermitteln sie nun gemeinsam. Dann gibt es einen weiteren Mord.


    In diesem Krimi geht es etwas beschaulich und sehr britisch zu. Der Schreibstil ist bildhaft und erfrischend.


    Die Charaktere sind gut und skurril dargestellt. Judith Potts mag ihr selbstbestimmtes Leben im idyllischen Marlow und pflegt ihre kleinen Marotten. Allerdings mag sie es nicht, wenn man sie nicht vor voll nimmt und so will sie die Sache mit ihren Helferinnen selbst klären. Die Polizei soll mit geringem Aufwand möglichst erfolgreiche Ermittlungsarbeit leisten. Nicht einfach! So stellt Detective Sergeant Tanika Malik das Trio kurzerhand als Hilfspolizistinnen ein und das Trio scheint bei den Ermittlungen der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein.


    Dieser Krimi verleitet dazu, dass man mit ermittelt und man kann sich nie sicher sein, ob man auch auf der richtigen Fährte ist. Es gibt eine Reihe von Verdächtigen


    Ein Lesespaß für Agatha-Christie-Fans. Mir hat dieses ungewöhnliche Ermittler-Trio gut gefallen und ich würde gerne wieder mit den Damen ermitteln.


    4ratten