Guirec Soudée - Seefahrt mit Huhn
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Der Bretone Guirec ist Anfang 20, als er beschließt, einen Kindheitstraum in die Tat umzusetzen und mit einem Segelboot um die Welt zu reisen. Damit er nicht ganz allein auf seinem Boot ist, nimmt er kurzerhand das Huhn Monique als Begleitung mit. Und das wird für beide ein großes Abenteuer, denn Guirec hat sich einiges vorgenommen. Insgesamt sind sie etwa fünf Jahre unterwegs. Ihre Route führt durch den Atlantik nach Grönland, wo Guirec mitten im ewigen Eis überwintert. Von dort aus geht es weiter durch die Nordwestpassage und den Pazifik bis ins Südpolarmeer und nach einem Abstecher an die südafrikanische Küste durch den Atlantik wieder zurück nach Europa und seine bretonische Insel, von der aus er gestartet war.
Neben den "normalen" Problemen wie Stürmen oder Flauten hat Guirec auch Schwierigkeiten mit seinem Boot, das schon beim Start nicht das neueste war und immer wieder kleinerer und größerer Reparaturen bedarf. Auch die Tatsache, dass er eine tierische Begleiterin hat, stellt ihn vor Probleme, denn Hühner dürfen nicht in allen Ländern einfach mal so einreisen. Aber die erstaunlich seefeste Monique lässt ihn nicht im Stich und verhält sich mustergültig und mucksmäuschenstill, wenn sie versteckt in ihrer kleinen Koje an Bord die Grenzkontrollen passiert. Als Eierlieferantin ist sie äußerst zuverlässig und präsentiert Guirec fast an jedem Tag ein frisch gelegtes Ei. Und sie ist unschlagbar als Hilfsmittel, wenn es darum geht, in einem neuen Hafen Kontakt mit den Einheimischen zu bekommen. Guirec erlebt viel, lernt Menschen kennen, die er eigentlich nicht mehr missen möchte und doch verlassen muss, weil sein Ziel seine alte bretonische Heimat ist.
Es ist eine abwechslungsreiche Erzählung über diese Weltumrundung, weil die längeren Passagen auf See nicht allzu ausführlich geschildert werden und viele, zum Teil auch lange Landaufenthalte stattfinden, von denen es einiges zu berichten gibt. Gleichzeitig fand ich es aber auch schade, dass der mehrmonatige Aufenthalt im arktischen Winter sehr viel Raum im Buch einnimmt und der eigentlich längere Teil der Reise vergleichsweise schnell abgehandelt wird. Spannend und unterhaltsam war es trotzdem, und die Idee, ein Huhn mitzunehmen ist doch ziemlich originell und macht diesen Reisebericht zu etwas Außergewöhnlichem.