Titus Müller - Die fremde Spionin
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Erzählt wird die Geschichte um Ria, einer jungen Frau, die in der DDR lebt. Schon als Kind wurde sie Opfer des Regimes und aufgrund von "Regimefeindlichkeit" ihrer Eltern diesen entrissen und von ihrer Schwester getrennt.
Sie wuchs wie viele andere solcher Kinder bei brav sozialistischen Pflegeeltern auf.
Die unkritische Erziehung der Eltern zeigte jedoch keinen Erfolg. Ria lässt sich nicht unterkriegen und auch nicht blenden, sie möchte ihre Schwester finden und nicht Teil des Systems werden.
So begibt sie sich auf einen gefährlichen Pfad und wird Spionin für den BND.
Mir hat die Geschichte um Ria sehr gut gefallen, weil sie interessante Einblicke in das Deutschland dieser Zeit bringt. Noch geprägt vom Krieg, der Versuch zur Schaffung einer eigenen Identität und Abgrenzung vom Westen in der DDR und die Versuche der Menschen, die getrennte Stadt Berlin so lange als möglich geeint und als ein Deutschland zu verstehen.
Man kann mit verfolgen, wie die Planungen für die Mauer, die ja gem. Ulbricht keiner zu errichten plant, Gestalt annehmen und dieser absurd anmutende Plan dann auch am Ende umgesetzt wird. Eigentlich wirklich unfassbar...man sperrte ein ganzes Volk ein, nimmt elementare Freiheit, das Individuum zählt nichts.
Gerade jetzt im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine bestätigt sich dieses alte Bild wieder....der Mensch zählte in Russlands Politik damals und heute nichts, es geht nur um die Erhaltung oder Schaffung eines Systems, von Territorien und Macht. Es hat sich einfach überhaupt nichts geändert.
Das Buch war gut zu lesen, spannend, lud zum Nachdenken ein und endete mit einigen Fragen....diese wird wohl Teil zwei dann beantworten, auf den ich schon sehr gespannt bin.
Wegen ein paar Längen ziehe ich einen Punkt ab, es ist kein totales Highlight, aber durchaus empfehlenswert.
