Deutscher Buchpreis 2022

Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 2.851 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sandhofer.

  • Die lange Liste ist da!

    Am 20. September wird die kurze Liste bekanntgegeben und am 17. Oktober findet die Preisverleihung statt.


    Fatma Aydemir – Dschinns (Shortlist)

    Kristine Bilkau – Nebenan (Shortlist)

    Daniela Dröscher – Lügen über meine Mutter (Shortlist)

    Carl-Christian Elze – Freudenberg

    Theresia Enzensberger – Auf See

    Jan Faktor – Trottel (Shortlist)

    Marie Gamillscheg – Aufruhr der Meerestiere

    Kim de l’Horizon – Blutbuch (Preisträger)

    Yael Inokai – Ein simpler Eingriff

    Reinhard Kaiser-Mühlecker – Wilderer

    Anna Kim – Geschichte eines Kindes

    Esther Kinsky – Rombo

    Dagmar Leupold – Dagegen die Elefanten!

    Eckhart Nickel – Spitzweg (Shortlist)

    Gabriele Riedle – In Dschungeln. In Wüsten. Im Krieg.

    Slata Roschal – 153 Formen des Nichtseins

    Anna Yeliz Schentke – Kangal

    Jochen Schmidt – Phlox

    Andreas Stichmann – Eine Liebe in Pjöngjang

    Heinz Strunk – Ein Sommer in Niendorf


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    Boah! Ich habe von keinem der Bücher auch nur gehört, geschweige denn, eines gelesen. Auch die meisten der AutorInnen sind mir noch nie über den Weg gelaufen; nur einige Namen kommen mir vage bekannt vor, eventuell von früheren Buchpreislisten. Aber von keinem/keiner habe ich was gelesen. Wie sieht es bei euch aus?


    Eine Feststellung: Einworttitel scheinen in zu sein. 50%!

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Jetzt habe ich mir die Bücher auf Amazon alle angeguckt. Ich bin schwer enttäuscht. So wenige mich interessierende Bücher wie dieses Jahr hat es noch nie gegeben. Nur die Bücher von Esther Kinsky und Kristine Bilkau habe ich nach Lesen des Klappentextes nicht gleich wieder weggeklickt. Für Kinskys Buch habe ich der Bibliothek einen Einkaufsvorschlag gemacht, bei Bilkaus Buch bin ich mir nicht sicher, ob es mich wirklich interessiert. Aber da die Bib es hat, werde ich es mir wohl ausleihen. Ob ich es auch lesen werde? Wer weiss.


    Noch eine Feststellung:

    Hässliche Cover, so viele hässliche Cover! Ich hoffe mal, dass sie in Wirklichkeit schöner aussehen als im Netz. Aber so, wie ich sie hier auf dem Bildschirm gesehen habe, würde ich kaum ein Buch in die Hand nehmen, wenn ich es in einer Buchhandlung ausliegen sähe.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Kristine Bilkau – Nebenan habe ich eben beendet. Ein schönes, leises Buch, das ganz unprätentiös vom Leben mehrerer Frauen in einem Dorf am Nord-Ostsee-Kanal erzählt. Viel passiert nicht – oder eigentlich passiert doch einiges, aber es wird kein grosses Wesen darum gemacht. Das Leben geht einfach seinen Lauf… Erzählt in einer feinen Sprache, die das Buch keinen Moment langweilig sein lässt.


    Heinz Strunk – Ein Sommer in Niendorf ist das andere der beiden gelisteten Bücher, die es in der hiesigen Bibliothek gibt. Ich habe die ersten 25 Seiten gelesen, konnte aber nicht viel mit dem Buch, bzw. dem Protagonisten anfangen. Er interessiert mich nicht genug um weiterzulesen -> ungelesen zurück in die Bib.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Diese sechs Titel stehen auf der Shortlist vom Deutschen Buchpreis 2022



    Fatma Aydemir: "Dschinns" (Carl Hanser)


    Kristine Bilkau: "Nebenan" (Luchterhand)


    Daniela Dröscher: "Lügen über meine Mutter" (Kiepenheuer & Witsch)


    Jan Faktor: "Trottel" (Kiepenheuer & Witsch)


    Kim de l’Horizon: "Blutbuch" (DuMont)


    Eckhart Nickel: "Spitzweg" (Piper)

  • Spitzweg habe ich mir als Hörbuch - gelesen von Eckhart Nickel - heruntergeladen, aber es werden wohl noch ein paar Tage vergehen, bis ich den Roman höre.

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  • Boah! Ich habe von keinem der Bücher auch nur gehört, geschweige denn, eines gelesen. Auch die meisten der AutorInnen sind mir noch nie über den Weg gelaufen...

    Das ging mir genauso, als ich die Liste gesehen habe. Aber halt:

    Daniela Dröscher – Lügen über meine Mutter

    ... ist mir tatsächlich erst vor Kurzem über den Weg gelaufen. Vom Klappentext her hat es mich nur wenig angesprochen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich hatte tatsächlich bisher nur von Dschinns und Spitzweg gehört, da diese Bücher auch hi und da in meiner Bookstagram bzw. Booktube Bubble auftauchten. So richtiges Interesse habe ich aber an keinem der Bücher, weder auf der Long noch auf der Shortlist. Die deutsche Gegenwartsliteratur ist einfach nicht so meine Welt.

  • Vom Inhalt her, ohne die Autoren zu kennen, interessieren mich drei Bücher.


    Dröscher - Lügen über meine Mutter

    Inokai - Ein simpler Eingriff

    Kim - Geschichte eines Kindes

  • Gestern waren nun alle sechs Finalist:innen im Schauspielhaus Frankfurt/Main. Jede:r Autor:in wurde 20 Minuten interviewt, gelesen wurden nur die ersten zwei Seiten, was zu knapp ist, um ein Buch zu beurteilen. Zum Glück hatte ich zwei Mitstreiter:innen dabei, die alle Bücher zumindest mit längeren Passagen gelesen haben.


    Für uns drei war am Ende des Vormittags klar, wie die Sieger:in lauten muss. Zumindest wenn man unsere rein literarischen Maßstäbe ansetzt. Daran kann man Zweifel haben, da schon die Vorauswahl der sechs Titel zeigt, dass man Proporz in alle Richtungen haben möchte.


    Der Siegertitel sollte unseres Erachtens zunächst mal einen guten Plot haben, der ohne all die anderen Ebenen des Buches funktioniert. Und dann sollte es noch eine zweite und dritte Ebene geben. Nur Nickel hat hier mit seinen zwei Seiten, aber auch mit seiner eloquenten Art, das Publikum in Gänze für sich gewinnen können. Und die zweite Ebene erzeugt bei ihm schöne Bezüge zum Bildungsbürgertum, Kunst und Literatur mit allerlei Weisheiten daraus. Die eben auch funktionieren, wenn man das betreffende Werk gar nicht gelesen hat.


    Literarisch gut gefallen hat mir aber auch Bilkau (meine Mitstreiterinnen: langweilig), die die Stimmung im norddeutschen Rendsburg als Hintergrundbild wählt. Da ich lange in Kiel gewohnt habe, fand ich das sehr gelungen.


    Dröscher schreibt den Roman unserer Kindheit, auch wenn bei uns im Haushalt keine Kalorien-Tabelle herumlag, aber diese Stimmung einer Arbeiterfamilie mit der Abhängigkeit der Frau vom Mann wird gut herübergebracht.


    Dann bleiben die drei Titel, die ich literarisch dahinter sehe, die aber aus politischen Gründen doch nach vorne gewählt werden könnten. Aydemirs "Dschinn" fand ich langweilig, Faktors "Trottel" ist stilistisch mit den vielen Fußnoten und den vom Lektorat gestrichenen Stellen, die sichtbar sind, recht sonderbar, behandelt aber ein sehr ernstes Thema eines Selbstmords in der Familie und verbindet dies mit sehr viel Komik. Es ist der Liebling des FAZ-Redakteurs Andreas Platthaus.


    Und dann bleibt da noch das Blutbuch von einer Autor:in, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlt. Auch hier gibt es im Buch seltsame Spielereien, z.B. dass Seiten auf den Kopf gestellt werden. Inhaltlich provozierende Stellen, die man aushalten können muss und Sexuelles sehr explizit darstellen. Sicherlich die Autor:in mit dem meisten Charisma, aber wie sagte er/sie/es zu einer Leserin am Signierstand: "Halten Sie durch." Das ist mE nicht das richtige Motto für einen Bücherpreis-Siegertitel.


    Und so wäre die richtige Vorhersage des richtigen Siegertitels wohl nur durch eine Analyse der Jury vorzunehmen. Mein Eindruck ist, dass man in diesem Jahr diese ganzen politischen Überlegungen zurückstellt, die Welt ist schon politisch genug, und den literarisch "schönsten" Titel kürt. Und das wäre in meinen Augen Nickel mit seinem "Spitzweg".


    Am nächsten Montag wird der Preis in FFM vergeben.

    3 Mal editiert, zuletzt von thomas_b ()

  • Danke für den Bericht und die Einschätzungen!


    den vom Lektorat gestrichenen Stellen, die sichtbar sind,


    seltsame Spielereien, z.B. dass Seiten auf den Kopf gestellt werden

    Sowas ist für mich ein rotes Tuch. Dergleichen kann ich nur ab, wenn es eine im Text sehr gut verankerte Begründung dafür gibt.


    Bilkaus Buch ist ja das einzige, das ich von der Liste gelesen habe. Langweilig fand ich es überhaupt nicht, kann aber nachvollziehen, dass es anderen so gehen kann.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Der Jury war es übrigens verboten, am gestrigen Event in Frankfurt teilzunehmen. Der mediale Auftritt einer Autor:in soll somit keine Rolle bei der Wahl spielen.


    Beim "Trottel" gibt es für diese stilistischen Auswüchse durchaus eine Begründung auf einer Meta-Ebene. Spare mir hier dazu die Ausführungen. Der Autor liefert zudem in den Innenklappen gleich brillante Rezensionstexte für die Kritiker mit. Da ist tatsächlich noch nie jemand zuvor darauf gekommen. Ich frage mich nur, ob das nicht alles ein wenig zu viel "Salz" ist. Der Autor fand es jedenfalls selber komisch. Dann kann man es als Zuhörer gar nicht mehr so komisch finden und ich bleibe irritiert im Saal zurück. Aber vielleicht erträgt er anders das Leben nicht. Seine Familie hat mehrere Konzentrationslager überlebt und seine Mutter erzählte darüber zu Hause vor allem Anekdoten. Das geht uns allen ja so - so der Autor -, wenn wir mal einen Autounfall überstanden haben, dass man dann den anekdotischen Anteil gerne erzählt, was auch zur Befreiung beitragen kann. Im "Trottel" wird mE diese Gefühlswelt abgebildet.

    2 Mal editiert, zuletzt von thomas_b ()

  • Danke für deine Eindrücke! Sehr interessant. Der Spitzweg wurde auch auf Instagram ein paar Mal gezeigt und er ist auch der Roman, der mich tatsächlich noch am ehesten Interessiert. Er stand schon auf meiner Wunschliste, bevor er auf der Longlist landete.

  • Hans-Josef Ortheil äußert sich bereits im August äußerst kritisch zum Deutschen Buchpreis. Viele renommierte Autor:innen reichen ihre Texte dort schon gar nicht mehr ein, daher wird hier keinesfalls der "beste" deutschsprachige Roman ausgewählt. Es ist ein reiner Marketingpreis. Nach der gestrigen Inszenierung, die natürlich politisch zu begrüßen ist, befürchte ich, dass Ortheil durchaus recht hat. Aber lest Ortheil selber in seinem Blog

    2 Mal editiert, zuletzt von thomas_b ()

  • Ausserdem bewerben sich Verlage, nicht Autoren.

    Jein. Die Verlagen fragen natürlich die Autoren, ob sie deren Text einreichen dürfen. Und das kann ein Autor dann ablehnen. Ralf Rothmann ist so ein Beispiel, der nicht eingereicht werden will. Übrigens ein Autor mit einem der stärksten Bücher der Saison.

  • Es ist ein reiner Marketingpreis.

    War es schon immer, oder?

    Natürlich spielte das schon immer eine Rolle. Aber es gab auch Auszeichnungen von Büchern, die auch Jahre später noch gelesen werden. Zum Beispiel 2012 Ursula Krechel mit "Landgericht". Nun scheint es mir aber so zu sein, dass der Marketingaspekt stärker in den Vordergrund rückt und dass die Jury v.a. neue Leserschichten gewinnen will. Übrigens auch mit dem Preis der Leipziger Buchmesse. Mal schauen, ob das nun hier im Forum gelingt.