Jürgen Pettinger - Franz. Schwul unterm Hakenkreuz

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    Titel: Franz. Schwul unterm Hakenkreuz
    Autor: Jürgen Pettinger


    Allgemein:

    192 S.; Kremayr & Scheriau, 2021


    Zitat


    Inhalt:

    Franz Doms ist eines der vergessenen Opfer der NS-Justiz. Wie tausende andere schwule Männer wurde er verfolgt, diskriminiert, inhaftiert und schließlich zum Tode verurteilt. 1944 starb er im Alter von 21 Jahren im Hinrichtungsraum des Landesgerichts Wien. Bis zu seinem Tod blieb er loyal und denunzierte nie andere, um sich selbst zu retten. Jürgen Pettinger hat sich intensiv mit Franz Doms Leidensweg auseinandergesetzt, erzählt bildhaft, was über sein Leben bekannt ist, zitiert aus überlieferten Ermittlungs- und Gerichtsakten und bildet Dialoge anhand von Gesprächsprotokollen nach. Doch Pettingers Zugang ist mehr als eine bloße Rekonstruktion der Fakten. Er taucht tief in die Welt Franz Doms’ ein und zeichnet dessen letzte Lebensjahre auf intime und packende Weise nach, wodurch sein tragisches Schicksal, das exemplarisch für die systematische Verfolgung Homosexueller während des NS-Regimes steht, nah und spürbar wird. „Er ist ein völlig haltloser, seinen widernatürlichen Trieben gegenüber machtloser Verbrecher, bei dem von Freiheitsstrafen kein erzieherischer oder abschreckender Erfolg mehr zu erwarten ist.” Anklageschrift gegen Franz Doms


    Meine Meinung:

    Ehrlicherweise hat es mir nicht besonders gut gefallen. Das liegt vor allem an der Art der Herangehensweise. Bei mir hat es den Eindruck hinterlassen, als ob der Autor sich nicht entscheiden konnte, ob er nun ein Sachbuch oder einen Roman schreiben möchte. Denn dem Vorwort kann man zwar entnehmen, das Pettinger eigentlich nur wenig Quellen zu Franz vorlagen und er andere Schicksale mit einbezogen hat um eine Geschichte überhaupt erzählen zu können... Gleichzeitig wird aber dann der Roman so sachlich erzählt, teilweise mit Fußnoten für Quellenbelege und Zitate aus den Verhörprotokollen, das es für mich einfach weder als Roman, noch als Sachbuch funktioniert hat.

    Ich finde wichtig, das auch die Verfolgung derer die unter dem Regime als Homosexuell zugeordnet und deshalb verfolgt wurden (bei Franz ist tatsächlich gar nicht sicher, ob er sich auch selbst als homosexuell gesehen hat) , aufgearbeitet wird. Mir persönlich hat hier eben einfach nicht gefallen, wie der Autor das dann umgesetzt hat.


    2ratten