Dorothy Dunnett - The Spring of the Ram/Der Frühling des Widders

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    Das Haus Charetty ist auf dem Weg von der Färber- und Tuchhändlerfamilie hin zu einem internationalen Handelshaus. Mit freundlicher Unterstützung der berühmten Medici reist Nicholas, ehemaliger Lehrling und jetziger Gatte der Matriarchin, mit seinen treuen Wegbegleitern als Vertreter der Stadt Florenz nach Trapezunt am Schwarzen Meer. Die Stadt ist ein wichtiger Standort für den Handel mit dem Nahen Osten, und Nicholas will unbedingt dort einen Fuß in die Tür bekommen, um sich weitere Handelsgebiete zu erschließen.


    Ähnliche Bestrebungen hegt auch der Genueser Pagano Doria, der mehr oder minder heimlich Nicholas' blutjunge Stieftochter Catherine geheiratet hat und nicht nur Handelspartner des Kaisers in Trapezunt werden, sondern auch den Charettys das Wasser abgraben will. Dafür ist ihm jedes Mittel recht, doch auch Nicholas ist, wie man schon aus dem ersten Band weiß, mit allen Wassern gewaschen.


    Doch nicht nur die Rivalitäten zwischen den Handelshäusern machen Nicholas und seinen Gefährten das Leben schwer, sondern Trapezunt selbst ist von einer vorrückenden türkischen Armee bedroht, und Nicholas und Co. laufen Gefahr, zwischen die Fronten zu geraten.


    Der schlitzohrige Nicholas und die anderen Charakterköpfe in seinem Umfeld sind mir im ersten Teil ziemlich ans Herz gewachsen, und auch diesmal gibt es neben ausgeklügelten, listigen Plänen immer wieder etwas zu grinsen, wobei sich die eigentlich ziemlich cleveren und geschäftlich ausgebufften jungen Männer manchmal wirklich ausgesprochen kindisch benehmen können.


    Die politischen Hintergründe nehmen diesmal relativ viel Raum ein und haben mich streckenweise trotz des Personenverzeichnisses ziemlich verwirrt. Das mag daran gelegen haben, dass ich mich mit der Geschichte der Region kaum auskenne, und dass ich das Buch aus Zeitgründen nur häppchenweise lesen konnte, hat sicherlich auch nicht geholfen. Ich hatte öfter mal das Gefühl, dass mir gerade ein Stück fehlt oder ich nicht gerafft habe, was eigentlich Sache ist.


    Dafür kann das Buch natürlich eher wenig, aber komplizierte Zusammenhänge in einem auch nicht ganz anspruchslosen Englisch sind doch eher etwas für den Urlaub und viel Lesezeit "am Stück". Es hätte mir sicher noch eine ganze Ecke besser gefallen, wenn ich besser hätte dranbleiben können.


    Apropos Sprache: generell mag ich Dunnetts Ausdrucksweise sehr gerne, aber gelegentlich bedient sie sich einiger sehr blumiger und eher seltsamer Metaphern oder Beschreibungen, die ich schon fast unfreiwillig komisch fand. Das ist mir im Deutschen in Teil 1 gar nicht so aufgefallen.


    Aber das nur am Rande. Insgesamt ein komplexer historischer Roman in einer für mich ungewöhnlichen Kulisse, der mich trotz der leichten gelegentlichen Schwierigkeiten immer wieder mit unerwarteten Wendungen und spannenden Entwicklungen bei der Stange gehalten hat und mich am Ende auch sehr neugierig auf Band 3 macht.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich muss zugeben, die Bewertung und der Teil über die Sprache tun ein bisschen weh, aber man muss damit leben, dass jede anders liest. ;)


    Band 2 ist bislang sogar immer noch mein Lieblings-Nicco, wobei ich, weil es lange, lange her ist, gar nicht mal so sehr sagen kann, warum. Vielleicht ... Oh, das wären Spoiler. ^^


    Aber ich habe für spätestens nächstes Jahr ein Reread-Projekt geplant, dann kann ich vielleicht auch etwas sinnvolleres beitragen.

  • Das mit den seltsamen Beschreibungen waren unterm Strich nur wenige Momente, aber ein paar fand ich doch schon sehr schräg. Ich habe allerdings gerade kein Beispiel mehr parat.


    Ich fürchte auch, dass die Bewertung darunter gelitten hat, dass ich so wenig Zeit für das Buch hatte. Immer, wenn ich mal für längere Zeit eintauchen konnte, hat es mir deutlich mehr Spaß gemacht, als wenn ich nur häppchenweise dranbleiben konnte. Den nächsten Teil werde ich definitiv komplett im Urlaub lesen wie damals den ersten. Ich bin schon gespannt, wie es mit Nicco und Konsorten weitergeht, vor allem nach den letzten paar Seiten in diesem Buch.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das stimmt auf jeden Fall, das sind Bücher, die ihre Zeit brauchen. Ich habe die Dunnetts mal in einer Leserunde ein bisschen zwangs-gelesen und das hat ihnen auch nicht gut getan.

    Ja, fieser Cliffhanger, das kann sie! =O