Hallo zusammen,
ich habe mir überlegt, dass in der Literatur immer weniger Platz der Lyrik eingeräumt wird.
Somit starte ich hier einen Feldversuch. Ich hoffe, viele von euch machen mit!
Einmal pro Woche stellt jemand ein Gedicht rein, und jeder soll schreiben, was ihm/ihr dazu einfällt.
Welche Assoziationen habt ihr, was fällt euch besonders auf bei dem Gedicht,? Wie findet ihr die Sprache, den Stil, ...
Ich möchte mit einer Landsfrau von mir starten. Ich finde sie hat wundervolle Gedichte geschrieben. Dieses stammt von 1995 und ist aktuell wie damals. Ich würde mich über rege Teilnahme freuen.
Auf Wunsch nach dem Restart des Gedichtediskussionsthread hier die
Aufzählung der Gedichte ab März 2025
Woche 1 - HoldenCaulfield
Woche 2 - thomas_b
William Butler Yeats - The song of the wandering Aengus
Woche 3 - sandhofer
Martina Kininger - Faust Opern Text Gounod
Woche 4 - Kritty
Mascha Kaleko - Emigranten Monolog
Woche 5 - b.a.t.
Ingeborg Bachmann - Die gestundete Zeit
was brauchst du (Friederike Mayröcker)
Friederike Mayröcker:
was brauchst du
was brauchst du? einen Baum ein Haus zu
ermessen wie groß wie klein das Leben als Mensch
wie groß wie klein wenn du aufblickst zur Krone
dich verlierst in grüner üppiger Schönheit
wie groß wie klein bedenkst du wie kurz
dein Leben vergleichst du es mit dem Leben der Bäume
du brauchst einen Baum du brauchst ein Haus
keines für dich allein nur einen Winkel ein Dach
zu sitzen zu denken zu schlafen zu träumen
zu schreiben zu schweigen zu sehen den Freund
die Gestirne das Gras die Blume den Himmel