Vanessa Giese - Die Frau, die den Himmel eroberte

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    Ich lese bereits seit einigen Jahren den Blog der Autorin und das Thema klang auch nach meinem Beuteschema, also habe ich dieses Buch recht kurz nach Erscheinen gekauft und nun auch endlich gelesen.


    Käthe Paulus, die Protagonistin und Erzählerin dieses Romans gab es wirklich. Ihre Errungenschaften als Ballonfahrerin und Fallschirm-Erfinderin wurden von der Autorin als Basis genutzt, um das Privatleben, größtenteils erfunden, darum herumzuerzählen.


    Als Rahmenhandlung dienen die letzten Tage (1935) der schwerkranken Paulus, in denen sie noch einmal von ihrem Leben erzählt. Aufgewachsen in einer Arbeiterfamilie lernt sie Näherin und langweilt sich auf der Arbeit. Als sie den Ballonfahrer Herrmann Lattemann das erste Mal aufsteigen und aus dem Ballonabspringen sieht, ist sie fasziniert. Zufällig treffen sie sich wieder und schon bald schneidert sie nicht mehr Kleider für Damen der besseren Gesellschaft, sondern Ballon- und Fallschirmhüllen und wartet auf ihre erste Auffahrt. Das Buch begleitet sie durch solche Glücksmomente ebenso wie durch die zahlreichen Schicksalsschläge persönlicher Natur und später durch die generell schwierigen Zeiten während des ersten Weltkriegs.


    Ich mochte Käthe Paulus nicht. Ihre Leistungen bestreite ich nicht und sie hatte es sicher nicht leicht, aber ihre politischen Einstellungen sind mir ziemlich unsympathisch. Freundlicherweise erklärt die Autorin aber genau die Punkte, die mich Käthe ablehnen ließen, in einem Nachwort: Für sie ist es wahrscheinlich, dass Käthe als Kind ihrer Zeit so gedacht und gehandelt hat, auch wenn wir heute das nicht nachvollziehen können und ablehnen. Das wiederum gefiel mir und erhöhte mein Verständnis.


    Ein guter biographischer Roman über eine interessante Frau.



    4ratten