Douglas Botting - Gavin Maxwell. A life.

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    Gavin Maxwell (1914-1969) hat vieles in seinem Leben gemacht: nach seiner Zeit bei der Armee kaufte er ein Boot und versuchte sich an der Jagd auf Haie, er schrieb Bücher übers Reisen und war Maler. Die größte Bekanntheit erreichte er aber wahrscheinlich durch die Trilogie A ring of bright water, in der er über das Leben mit seinen Ottern an der Westküste Schottlands erzählte. In seinem Buch erzählt sein Freund und Begleiter Douglas Botting über das Leben dieses vielseitigen Mannes.


    Schon die erste Begegnung der Beiden ist kurios: Gavin Maxwell lässt seinen Besucher vor der Tür stehen, weil der zu früh ist. So steht Douglas Botting auf einer Straße in London vor einem Haus und wird von exotischen Tieren durch die Fenster beobachtet. Das Innere und sein menschlicher Bewohner sind nicht weniger exotisch. Aus der anfänglichen Faszination wird eine Freundschaft, die bis zum Tod Maxwells anhält.


    Wie wird aus jemand, der Haie jagte der Mann, der sich in eine abgelegene Hütte zurückzieht um sich nur noch um seine Tiere zu kümmern? Für viele Menschen passt das nicht zusammen. Für Gavin Maxwell dagegen schon. Die Jagd ist etwas, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wobei er gerade diesen Teil seines Lebens auch aus einer Laune heraus geplant hat, wie er in Harpoon at a venture erzählt. Die Entscheidung, sich von der Gesellschaft zurückzuziehen war dagegen eher eine Flucht. Gavin Maxwell war immer auf der Suche nach dem Paradies, in dem er ohne Verpflichtungen leben konnte.


    Auch für mich haben die unterschiedlichen Karrieren Maxwells nicht zusammengepasst. Gavin Maxwell hat sich mit seinen Ottern bestimmt den Traum nach einem Gefährten erfüllt. Gleichzeitig waren die Tiere für ihn aber auch austauschbar und wurden direkt ersetzt, wenn eines der Tiere starb oder sich nicht nach den Vorstellungen seines Besitzers verhielt. Außerdem verließ Maxwell sein kleines Reich oft für mehrere Monate um zu reisen oder in London zu leben. Diese Reisen waren notwendig, weil auch ein Paradies nicht ohne Geld aufrecht erhalten werden kann. Trotzdem hat Gavin sein jeweiliges Zuhause immer verlassen, ohne sich wirklich darüber Gedanken zu machen, was in der Zwischenzeit damit passiert.


    Aber Gavin Maxwell war nicht nur der verschrobene Kerl, der irgendwo in Schottland mit Ottern lebte. Er war auch der Mann, der mit dem Duke von Edinburgh jagen ging und mit Prinzessin Margaret am Tisch saß. Sein Leben hatte viele Facetten, vielleicht zu viele um damit zurecht zu kommen.


    Douglas Botting und Gavin Maxwell waren befreundet. Trotzdem schreibt Botting oft kritisch über seinen Freund. Das gefällt mir, denn ich mag Biografien die auch über die weniger schönen Eigenschaften der Person berichten, über deren Leben sie erzählen. Aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass Douglas Botting einiges zurückgehalten hat, vielleicht um seinen Freund doch nicht zu schlecht dastehen zu lassen.

    4ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Gavin Maxwell lässt seinen Besucher vor der Tür stehen, weil der zu früh ist.

    :lachen:


    Den Impuls kann ich gut nachvollziehen, wäre aber vermutlich dafür dann doch zu höflich ... auch wenn ich krasses Zufrühkommen genauso unhöflich finde wie Zuspätkommen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine die kleine Szene sagt im Nachhinein viel über Gavin Maxwell aus. Er braucht Strukturen und kann nicht damit umgehen, wenn etwas Ungeplantes passiert. Das hat ihm später Probleme gemacht, weil er nicht damit zurecht gekommen ist, dass sich seine Otter anders entwickelt haben, wie er es für sie geplant ha t.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.