David Mura - Where the Body Meets Memory: An Odyssey of Race, Sexuality and Identity

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    David Mura ist ein amerikanischer Schriftsteller, Kritiker und Performancekünstler. Seine Großeltern kamen Anfang des 20. Jahrhunderts aus Japan in die USA, seine Eltern wurden während des 2. Weltkriegs interniert. Viele seiner Werke beschäftigen sich mit der Suche nach seiner Identität und dem Leben zwischen den Kulturen.


    Im Teil seiner Biografie Turning Japanese: Memoirs of a Sansei erzählt David Mura von einem Jahr, in dem er als Amerikaner in Japan lebte. Where the body meets the memory erzählt von seinen Erfahrungen als Japaner in den USA.


    David ist ein Sansei, was bedeutet, dass er ein Japaner der dritten Generation in den USA ist. Die meisten Amerikaner sehen in ihm immer noch einen Japaner, auch wenn er die amerikanische Staatsbürgerschaft hat. Vorurteile und versteckter oder offener Rassismus begegnen ihm und seiner Frau täglich. Wenn Susan mit den gemeinsamen Kindern unterwegs ist, wird sie oft gefragt, ob sie sie adoptiert hat, weil die Kinder ihrem Vater mehr ähnlichsehen als ihr.


    Davids Eltern dagegen sind der Ansicht, dass ihr Sohn kein Verständnis mehr hat für die Werte und Traditionen des Landes, aus dem die Familie stammt. Dabei sind sie es selbst, die David den Zugang zum Land seiner Großeltern verwehren. Sie reden nur wenig über ihre Vergangenheit und so hat ihr Sohn oft wenig Verständnis für ihr Denken und Handeln. Das belastet ihn und es dauert lange, bis er es schafft, mit seinen Eltern abzuschließen. Damit meine ich nicht, dass er den Kontakt abbricht. Er macht sich weniger Gedanken darüber, wie sich seine Eltern ihm gegenüber verhalten und ist so entspannter im Umgang mit ihnen. Es ist ein langer Prozess, über den er nur in Fragmenten spricht.


    Während David zwischen den unterschiedlichen Kulturen oft zerrissen wirkt, will er für seine Kinder genau das Gegenteil. Für ihn ist es ein Geschenk, dass sie zwei Kulturen in sich vereinen und so das Beste aus Beiden haben. Gleichzeitig ist er sich aber auch dessen bewusst, dass ihnen als gemischtrassigen Kinder immer auch Vorurteile gegenüber stehen werden.


    David Mura spricht in seinem Buch über vieles: die Geschichte seiner Eltern spricht ein dunkles Kapitel der amerikanischen Geschichte an, auch seine eigene ist nicht frei von Rassismus. Für seine Kinder erhofft er sich ein Leben, in dem diese Dinge keine Rolle mehr spielen, ist sich aber auch dessen bewusst, dass der Weg dorthin schwierig und lang ist. Gleichzeitig spricht er auch sehr offen über sexuelle Erfahrungen, wobei ich mir nicht immer sicher bin, dass er alle Beteiligten, die er erwähnt, auch gefragt hat ob ihnen diese Zurschaustellung recht ist.


    Auch wenn ich vieles an seiner Geschichte interessant fand, habe ich zum Autor keinen Zugang bekommen. Ich hatte den Eindruck, als ob er einen Teil von sich zurückhalten würde. Vielleicht finde ich den im anderen Teil seiner Biografie.

    3ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.