Kai Meyer - Die Bücher, der Junge und die Nacht

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  • Kai Meyer - Die Bücher, der Junge und die Nacht


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    Gebundene Ausgabe: 496 Seiten

    Verlag: Knaur (2. November 2022)

    ISBN-13: 978-3426227848

    Preis: 22,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Ein bibliophiles Stück Zeitgeschichte


    Inhalt:

    Leipzig, 1943. Ein zehnjähriger Junge kennt kaum etwas anderes als sein fensterloses Zimmer, in dem er gefangen gehalten wird. Er verbringt seine Tage mit dem Lesen von Büchern und entflieht so der Wirklichkeit. Diese holt ihn in einer Dezembernacht ein, als das Graphische Viertel Leipzigs unter dem Bombenhagel zu brennen beginnt und er nur mit Hilfe eines Bücherdiebs entkommen kann.


    München, 1971. Robert Steinfeld und seine Kollegin Marie Ludwig handeln mit seltenen Ausgaben von Büchern. Als Marie die Bibliothek des verstorbenen Konrad Pallandt auflösen soll, findet sie dort Ausgaben von Roberts Vater, die es eigentlich gar nicht geben kann.


    Leipzig, 1933. Der Buchbinder Jakob Steinfeld verliebt sich haltlos in die junge Juli Pallandt, die jedoch kurz darauf spurlos verschwindet.


    Meine Meinung:

    Ich liebe die Bücher von Kai Meyer, und ich mag keine historischen Romane. Was also tun, wenn Kai Meyer einen historischen Roman schreibt? - Lesen natürlich! Jeder verdient schließlich eine Chance. Und ich kann gleich sagen, ich habe es nicht bereut. „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ war eins meiner Highlights in diesem Jahr. Die Handlung ist dermaßen fesselnd, dass der Autor mir die geschichtlichen Aspekte wie nebenbei unterschieben konnte. Wobei „unterschieben“ vielleicht nicht der richtige Ausdruck ist, denn eigentlich wurden auch sie mir eher spannend und interessant aufbereitet.


    Durch den bildhaften, manchmal ein wenig blumigen Schreibstil konnte ich tief in die Geschichte eintauchen und alles um mich herum vergessen. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Das macht für mich unter anderem ein tolles Buch aus.


    Das Erzählen über drei Zeitebenen ist dem Autor super gelungen. In jedem Handlungsstrang tauchen nach und nach immer mehr Bruchstücke der Gesamthandlung auf, sodass erst am Ende alles zusammen zu einem vollständigen Bild verknüpft wird. Für mich waren dabei alle drei Zeitstränge gleich fesselnd, sodass der Lesegenuss nie nachließ. Man findet sich auch super zurecht, in welchem Jahr man gerade liest, denn erstens ist das entsprechende Jahr bei einem Perspektivwechsel angegeben und zweitens sind die Protagonisten jeweils andere.


    Hauptsächlich verströmt dieser Roman die Liebe zu den Büchern, aber auch die Liebe unter Menschen bekommt ihren Raum. Alles in allem ist es ein wirklich lesenswertes Stück Zeitgeschichte für alle, die Bücher lieben.


    ★★★★★

  • Ich habe nur die Sterne Deiner Rezi gelesen, denn auf dieses Buch freu ich mich auch sehr (warte drauf) - und bin schon sehr gespannt!

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Das Buch ist mir auch schon aufgefallen und wie immer bei neuen Bücher diesen Autors sieht es toll aus und klingt in der Kurzbeschreibung erstmal phantastisch. Leider mußte ich die Erfahrung machen, daß der Schreibstil des Autors bei mir bisher, trotz immer wieder hoffnungsvoller Versuche, noch nie gezündet hat.

    Auch diesmal werd ich erstmal warten bis die Bücherei das Buch hat um mal reinzulesen.

    Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir.

    Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.”

    (aus: "Die Stadt der träumenden Bücher")



  • "Die Bücher, der Junge und die Nacht" von Kai Meyer erschien (HC, geb. 496 Seiten) 2022 im Verlag Droemer Knaur. Auf diesen Roman war ich aufgrund der Thematik (die Liebe zu Büchern und Zeitgeschichte) mehr als neugierig; da ich Kai Meyer's "Die Alchimistin" vor Jahren sehr begeistert gelesen habe und vom Stil des Autors, der es mühelos schafft, den Leser mit auf Zeitreisen zu nehmen und eine unglaubliche Nähe zwischen den sehr gut ausgeleuchteten ProtagonistInnen und den LeserInnen herzustellen, sehr beeindruckt bin. Er zählt damit zu meinen favorisierten deutschen Erzähltalenten durch seine Themen und seinem atmosphärischen Schreibstil.


    Die Haupthandlung dieses Romans dreht sich um das Auffinden eines verschollen geglaubten mysteriösen Buches, das nur einmal gedruckt wurde und im Grunde zum Selbstgebrauch bestimmt war:


    Leipzig, Graphisches Viertel : (Zeit des 2. Weltkriegs)


    "Das Alphabet des Schlafs" bekommt 1943 Jakob Steinfeld, Inhaber des Antiquariats "Montecristo" (spezialisiert auf Abenteuerliteratur, Geheimbund und Logenromane sowie romantische Literatur) von einer jungen Frau mit der Bitte unterbreitet, das Buch zu binden; mit dem Vater, einem Verleger namens Konrad Pallandt, hat sich Jakob nicht grundlos überworfen hat. Jedoch hat Jakob die Tochter namens Juliane (Juli), sofort nach ihrem Erscheinen in der Buchbinderwerkstatt bereits in sein Herz geschlossen und eine dramatische Liebe beginnt, da Juli nach wenigen Tagen ihres Kennenlernens spurlos verschwindet...


    40 Jahre später; Barockschloss der Verlegerfamilie Pallandt, bei München:


    Marie, eine bekannte Bibliothekarin und Sachverständige für Bibliotheken und wertvolle Bücher, soll die Bibliothek von Maximilian Pallandt, Sohn des Verlegers Konrad P. schätzen und veräußern: Sie entdeckt darin ein Konvolut von Büchern, die von Jakob Steinfeld gebunden wurden; einer der besten Buchhändler Leipzigs zu Beginn des vorigen Jahrhunderts. Gemeinsam mit Robert Steinfeld, mit dem sie nicht nur den Beruf und die Leidenschaft für Bücher teilt, sondern auch eine Liaison vor Jahren hatte, begibt sie sich auf Spurensuche und hilft ihm fortan, der Geschichte um das Geheimnis des "Alphabet des Schlafs" auf den Grund zu gehen; denn dieses Buch könnte letzten Endes die wahren Eltern von Robert und den Grund seiner Gefangenschaft als Junge während der ersten 10 Lebensjahre enträtseln.


    Wir begegnen vielfältigen Charakteren auf dieser literarischen und für Robert sehr persönlichen "Spurensuche" - sowohl in der Vergangenheit als auch 1971: So lernen wir Grigori Gomorov, Gärtner und besonders im Winter Mitarbeiter von Jakob sowie sein bester Freund in der Zeit der Nazidiktatur kennen (und schätzen); Juli, die Verlegertochter Pallandt, die im Roman eine Hauptrolle einnehmen wird; ihren Bruder Maximilian und die Mutter Aurelia. Die Mutter frönt der okkulten Literatur und ist so besessen von derartigen Werken wie einige historische Figuren der Nazis, z.B. Himmler: Sie verlegt diese Bücher (zum Mißfallen ihres Mannes Konrad) in einem eigenen, sehr reaktionären Verlag und macht auch vor "Experimenten" nicht halt, der ihre Töchter anheimfallen. Auch Mena, Julis Schwester sollten wir später einen Besuch abstatten. Mit Grigori begegnen wir auch der legendären "Rabenfrau", die nachts über die Dächer Leipzigs auf einem Seil tänzelt und Grigoris Herz eroberte.


    Ein wichtiger Hauptcharakter ist ausser den Büchern, um die es in oftmals poetischer Weise geht, ausser Jakob, Juli, Robert und Marie von Beginn an der mysteriöse "Maskenmann", der Bücherdieb, der Robert aus der brennenden Villa rettete und ein Jahr während des Krieges mit ihm durchs zerstörte Deutschland ziehen sollte: Immer auf der Suche nach Raritäten, die nicht den Flammen zum Opfer gefallen waren. Ist dieser Bücherdieb identisch mit dem finsteren Bibliothekar der Pallandts; Mercurio oder auch Flügelschlag genannt, mit dem Konrad Pallandt einst einen Pakt einging?


    Die beiden Zeitebenen, die immer wieder wechseln, lassen die Spannung fast unmerklich sich steigern und sind historisch interessant, da man einige Fakten über die alte Bücherstadt Leipzig und das Graphische Viertel erhält; zudem fand ich Informationen zu wertvollen und vergessenen Büchern, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels und Buchmessen sehr interessant (ich habe auch einige Dokus über Leipzig vor dem 2. WK angeschaut, die die beschriebene Atmosphäre des Romans noch verdeutlichen können). Großen Respekt habe und hatte ich vor Jakob, der als einer der besten Buchbinder Leipzigs galt und ein sehr aufrichtiger, sympathischer Mensch und Buchfreund war; ebenso wie Grigori, der den Garten beim Antiquariat "Montecristo" hegte und pflegte. Im letzten Romandrittel nimmt das Buch gar kriminalistische Züge an, so dass man als Leser schier den Atem anhält. Aber auch die Poesie, die trotz der historischen Zeitgeschichte hier und da einfließt, hat mir sehr gefallen:


    Etwa am Ende, als Robert und Marie, die mit Büchern handeln und somit Traditionen fortführen, feststellen, dass "die eigene Bibliothek zu platzen droht, aber dennoch immer mehr Bände hinzukommen:


    - vor allem die alten, die verblichenen, die Geschichten, aus denen ein Ruf ertönt, der durch die Jahrhunderte hallt." (Zitat S. 495)


    Fazit:


    Mit sehr großem Erzähltalent verwebt Kai Meyer sehr gekonnt und mit atmosphärischer Dichte, teils düster, teils hoffnungsvoll in seinem neuen Roman Zeitgeschichte und Historisches zur Bücherstadt Leipzig; zwei Liebesgeschichten (anno 1943/1971) sowie vor allem die Liebe zu Büchern und die Spannung eines Kriminalromans. Der Roman ist gleichbedeutend mit einer abenteuerlichen Suche nach dem Geheimnis und auch dem Vermächtnis eines Buches, das für Robert Steinfeld existenziell wichtig ist und in dem es Kai Meyer gelingt, seine Leserschaft auf eine spannende Zeitreise mitzunehmen - sehr große Nähe zu den Figuren herzustellen: Großartig, spannend und eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher!


    5ratten :tipp:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

    3 Mal editiert, zuletzt von Sagota ()

  • Auf das neue Buch von dem Bestseller- Autor Kai Meyer habe ich mich schon seit der Ankündigung gefreut. Schon seit meiner frühen Jugendzeit lese ich seine Werke und bisher konnte mich der Autor auf verschiedene Weise überzeugen. Auch thematisch fand ich „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ ansprechend. Dieser historische Roman ist ein abgeschlossenes Buch und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.



    Klappentext:


    Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob Steinfeld zu einer rätselhaften jungen Frau. Juli hat ein Buch geschrieben, das sie einzig ihm anvertrauen will. Doch bald darauf verschwindet sie spurlos. Fast vierzig Jahre später ist auch Jakobs Sohn Robert den Büchern verfallen und reist auf der Suche nach seltenen Ausgaben durch ganz Europa. Er liebt seine Arbeit und die Bücher – von Menschen hält er sich meist eher fern. Doch als die Bibliothekarin Marie ihn bittet, ihr bei einem Auftrag der geheimnisumwitterten Verlegerfamilie Pallandt zu helfen, stoßen sie auf das Mysterium eines Buches, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist – es ist der Schlüssel zum Schicksal seiner Eltern.



    Schon der Klappentext zu dem neuen historischen Roman aus der Feder von Kai Meyer konnte mich in seinen Bann ziehen. Zu der Stadt Leipzig habe ich seit meinem damaligen dortigen Studium ein besonderes Verhältnis und daher war ich sehr gespannt auf den Inhalt. Auch konnten mich die bisherigen Werke von Meyer immer begeistern. Daher war meine Messlatte an dieses Buch ziemlich hoch und dennoch wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht.


    Der Erzählstil von Kai Meyer ist, wie ich es aus seinen bisherigen Büchern schon gewohnt war, sehr angenehm. Der Autor hat einen fesselnden Schreibstil und so schafft er es, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Dabei schafft er eine dichte und packende Atmosphäre, welche mit so viel Liebe und Leben gefüllt werden, dass man als Leser das Gefühl hat, in die damalige Zeit hineingezogen zu werden. Meyer katapultiert einen in die damalige Zeit und man hat das Gefühl, dass man mitten im Geschehen ist und zusammen mit den Charakteren diese Abenteuer erlebt. Dabei spickt der Autor die Story mit vielen Details, und so habe ich noch einiges über die damalige Zeit und das Leben in dieser erfahren. Gekonnt schafft es Meyer, ein packendes Zusammenspiel zwischen Fakten und Fiktion zu erschaffen. Die fiktionale Geschichte verbindet sich wie ein gut geschmiertes Zahnrad mit dem historischen Hintergrund. Dabei können einige Aspekte überzeugen. Oftmals habe ich mich gefragt, was hiervon real war und welche Szenen den Gedankengängen des Autors entsponnen sind. Mir persönlich haben hier ein paar Erklärungen gefehlt. Ein Nachwort mit ein paar Ausführungen hätte mir persönlich gefallen, sodass man besser zwischen Fakten und Fiktion unterscheiden könnte.


    Das Buch wird in mehreren Zeiten erzählt. Dabei spielt einer im Jahre 1943, dann einer im Jahre 1933 und ein weiterer im Jahre 1971. Dabei sind die wesentlichen Charaktere unterschiedlich und auch die Handlung weißt nur wenige Gemeinsamkeiten auf. Ein wesentlicher Zusammenhang und somit der rote Faden in „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ sind – was könnte es auch anders sein – die Liebe zu den Büchern. Langsam lernt man die Charaktere besser kennen und erfährt mehr über ihr Leben und was diese bewegt. Im Zeitstrang von 1933 spielt der Buchbinder Jakob eine wesentliche Rolle. Man merkt dieser Zeit den Umschwung an, es gibt unterschwellige Spannungen, welche sich immer mehr zuspitzen. Hier ist der Kern der Zeit gut getroffen und mir hat dieser Erzählstrang sehr zugesagt. In diesem hat man einiges über das historische Geschehen und auch die Stadt Leipzig erfahren. Der Strang aus dem Jahre 1943 handelt von einem kleinen Jungen, welcher aus einem bombardierten Haus fliehen muss und dabei unerwartet Hilfe bekommt. Die Story aus dem Jahr 1971 handelt von Robert und seiner Bekannten Marie, welche sich durch ihre beruflichen Gemeinsamkeiten immer mal wieder begegnen. Seite für Seite erkennt man das Zusammenspiel zwischen den jeweiligen Zeitsträngen. Dabei kann ich mich gar nicht entscheiden, welcher Strang mich am meisten in seinen Bann ziehen konnte, welcher mich mehr gepackt hat. Und dabei muss ich sagen, dass jeder Strang so seine Reize hat, welche ihn spannend macht. Der Autor schafft es gekonnt, die Spannung von Seite zu Seite zu steigern und durch unterschiedliche Weise bringt er diese zu immer neuen Höhen. Jedoch muss ich sagen, dass ich für den Einstieg etwas gebraucht habe. Ich musste mich erst mal in die Story einfinden und mich orientieren. Schon recht früh kristallisiert sich heraus, wie das Buch ausgehen könnte. Aber der Weg und auch die Einzelheiten dieser Zusammenhänge machen die Reise dahin zu etwas Besonderem, sodass man dennoch das Werk ungern aus der Hand legen möchte. Die sympathischen Charaktere und die spannende Handlung haben es mir dann leichtgemacht, mich in diesem Buch zurecht zu finden. Daher hat es mich immer mehr in seinen Bann gezogen und am Ende habe ich dieses packende Werk zufrieden zugeklappt.



    Insgesamt konnte mich Kai Meyer mit seinem historischen Roman „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ wieder in seinen Bann ziehen und zusammen mit den Protagonisten habe ich ein packendes Abenteuer erlebt und bin diversen Geheimnissen auf den Grund gegangen. Daher möchte ich 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: :tipp:

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Liegt es an mir?


    Ich bin leider etwas traurig, denn vor der Lektüre erschien mir dieser Titel wie das perfekte Buch für mich. Vom tollen Kai Meyer geschrieben, der mich mit einigen Jugendbüchern schon gut unterhalten hat. Die Bücherstadt Leipzig in einer düsteren Zeit, die mich seit meiner Teenagerzeit fasziniert und dennoch wollte der Funke nicht so recht überspringen und ich frage mich: Ist es nicht der richtige Zeitpunkt, dass der Roman und ich zusammen gefunden haben, liegt es am Buch oder an mir?


    In der Geschichte geht es um Robert Steinfeld, der wenig über seine Kindheit weiß und erst recht nichts über seine Eltern. Als seine Bekannte, die Bibliothekarin Marie, einen besonderen Auftrag erhält und dabei auf etwas aus Roberts Vergangenheit stößt, begeben sie sich auf Spurensuche. Werden sie das Geheimnis lüften können?


    Zunächst einmal hat mich die Art der Erzählweise sehr stark an Carlos Ruiz Zafon erinnert, dessen Bücher ich ungemein gern gelesen habe und was sehr dafür spricht diesen Roman zu lesen.


    Auch fand ich es ungemein spannend wieviel man über die Stadt Leipzig erfährt. Ich war schon sehr oft dort, aber vom Graphischen Viertel wusste ich eigentlich nichts. Immer wieder habe ich neben der Lektüre online dazu recherchiert, weil es mich so interessiert hat.


    Die Sprünge zwischen den Zeiten, den mal bewegt sich der Leser 1933, mal 1943 und mal in den 70ern, waren immer schlüssig und nachvollziehbar. Man wusste als Leser immer wen man gerade begleitet. Na klar wurden spannende Szenen durch die Wechsel unterbrochen, aber das steigerte eher den Spannungsbogen.


    Klingt eigentlich alles perfekt, oder?


    Und dennoch hatte ich ein großes Problem: der Funke sprang irgendwie nicht über und so richtige Lust zum Lesen kam nicht auf und ich weiß leider gar nicht woran genau es liegt, weil alles dagegen spricht, dass es mir so ergangen ist und dennoch ist es passiert. Normalerweise wäre ich bei den Themen Feuer und Flamme und könnte gar nicht mehr aufhören mit Lesen bis die letzte Seite erreicht ist, aber hier war diese Magie einfach nicht da.


    Fazit: Ein Buch, was alles hat was ein neugieriger Leser braucht. Mich hat es dieses Mal nicht erreicht und dennoch möchte ich es gern empfehlen. Ich werde mit etwas Zeitabstand vielleicht nochmal einen zweiten Versuch starten, vielleicht liegt es auch einfach nur an mir.


    Bewertung: 4ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)