Sally O'Rourke - Die Frau vom Leuchtturm

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Nach dem Verlust ihres Verlobten bei einem Flugzeugabsturz zieht sich Susan in das Haus ihrer verstorbenen Tante an der Küste von Rhode Island zurück. In der alten Villa hat sie in ihrer Kindheit und Jugend immer den Sommer verbracht und hofft, an diesem vertrauten Ort etwas zur Ruhe zu kommen nach dem schrecklichen Ereignis, das ihrem bisherigen Leben ein jähes Ende gesetzt hat.


    In dem etwas düsteren alten Gemäuer sieht Susan plötzlich eine Frauengestalt am Fenster stehen. Zunächst tut sie das als Einbildung ab, doch es häufen sich schwer erklärbare Vorfälle, und so langsam beschleicht sie das Gefühl, dass diese etwas mit der Geschichte ihrer Familie zu tun haben, genauer gesagt mit ihrer Vorfahrin Aimee, von der sie nur ein altes Foto kennt und sonst gar nichts weiß.


    Ansonsten ist die Rückkehr an einen altvertrauten Ort auch mit vielen widerstreitenden Emotionen verbunden. Es ist nicht immer angenehm, alten Bekannten gegenüberzustehen. Die Wiederbegegnung mit Dan Freedman, der inzwischen ein international erfolgreicher Künstler ist, gehört allerdings nicht gerade zur unschönen Sorte, und er ist es auch, der Susan hilft, mehr über Aimee und den geheimnisumwitterten Leuchtturm am Rande des Ortes herauszufinden.


    Ein bisschen Mystery, ein bisschen Romanze, ein malerischer Schauplatz und schaurig-schöne alte Gemäuer sind immer wieder beliebte Romanzutaten, doch die Rechnung geht für meine Begriffe hier nicht so ganz auf. Zum einen mag ich es nicht besonders, wenn in einem ansonsten gar nicht phantastisch angehauchten Buch übersinnliche Phänomene nicht aufgeklärt werden, zum anderen ist das Buch zwar durchaus unterhaltsam, aber auch wahnsinnig vorhersehbar. Bis auf einen Twist in Aimees Geschichte habe ich eigentlich so ziemlich alle Entwicklungen kommen sehen. Die Romanze ist vom ersten Moment an sonnenklar, das Schaurige war mir größtenteils doch zu wenig schaurig und die Charaktere sind wandelnde Klischees (am schlimmsten: Susans unattraktiv gewordener, aufdringlicher Ex).


    Es mag auch teils an der Übersetzung gelegen haben oder daran, dass ich schon zu viele Bücher und Filme mit ähnlichem Strickmuster kenne - die Lektüre habe ich zwar nicht unbedingt bereut, aber ich hätte auch nichts verpasst, wenn ich das Buch nicht gelesen hätte.


    3ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen