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Auch nach seiner Pensionierung war John Rebus immer wieder als Ermittler unterwegs. Ob privat in seinen alten, ungelösten Fällen oder auch mit der Zustimmung der schottischen Polizei: John Rebus war immer Polizist. Ob aus Leidenschaft oder weil er nichts anderes hatte, wusste er oft selbst nicht. Mehr als einmal war er dabei vor Gericht gestanden, immer als Zeuge der Anklage. Aber diesmal steht er auf der anderen Seite. Wie konnte es so weit kommen?
A heart full of headstones beginnt am Ende der Geschichte. Ein alter Mann steht vor Gericht und der Ausgang der Verhandlung entscheidet darüber, wo er den Rest seines Lebens verbringen wird. Dabei hatte ich schon in den letzten Bänden den Eindruck, als ob John Rebus eigentlich schon lange abgeschlossen hat. Seine gesundheitlichen Probleme ignoriert er nicht nur, sondern er verhält sich bewusst gegen den Rat seiner Ärzte. Die einzigen Lichtblicke sind seine Tochter und Enkelin und seine ehemalige Kollegen Siobhan. Mit ihr verbindet ihn eine Mischung aus der Arbeit, die er nicht loslassen kann, und echter Zuneigung.
Auch dieses Mal kreuzen sich ihre Wege. Siobhan ermittelt im Fall eines korrupten Kollegen, dessen Aussage die schottische Polizei erschüttern könnte. Rebus dagegen tut seinem alten Wegbegleiter Big Ger Cafferty einen Gefallen. Auch Big Ger ist alt geworden und wie John Rebus erfreut er sich nicht der besten Gesundheit. Aber er hält immer noch die Fäden in der Hand und spielt mit den Menschen um ihn herum wie mit Marionetten.
Meine Meinung
Auch wenn sich Siobhan und Rebus mit aktuellen und alten Verbrechen beschäftigen, ist A heart full of headstones für mich kein Krimi im klassischen Sinn. Es ist die Geschichte eines Mannes, der weiß dass ihm wahrscheinlich nicht mehr viel Zeit in seinem Leben bleibt, um offene Angelegenheiten abzuschließen und Unrecht wieder gut zu machen. John Rebus hat einen Punkt erreicht, an dem ihm egal zu sein scheint, was ihn diese Dinge kosten würden. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob er damit gerechnet hat, wirklich zur Verantwortung gezogen zu werden. Zu oft hat er sich in der Vergangenheit herauswinden können, eben weil er trotz seiner unbequemen Methoden immer Erfolg hatte. Dass er jetzt vor Gericht steht, nimmt er genauso stoisch hin wie alles, was für ihn in den letzten Jahren unbequem war.
Ich hatte schon bei den letzten Fällen von John Rebus das Gefühl, dass er es besser gut sein lassen sollte. Als Ermittler hat er sicherlich seinen Zenit überschritten. Gleichzeitig ist er mir über die Zeit ans Herz gewachsen und ich wünsche mir, dass er für sich einen guten Abschluss findet. In diesem Krimi war das für mich nicht ganz der Fall.
Liebe Grüße
Kirsten