Lilli Beck - Wenn die Hoffnung erwacht

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    Eine Geschichte, die nachwirkt


    Nora Längfeld lebt mit ihrer Familie in Regensburg. Ihr sehr strenger Vater leitet eine Apotheke und Nora arbeitet dort als Apothekenhelferin. Die Famiie leidet zwar keine Not, doch es fehlt an allen Ecken und Enden. Silvester 1947 nimmt ihre Freundin Hedi Nora mit zu einer Silvesterparty, wo sie sich mal richtig satt essen will. Hier begegnet sie William Bowman, einem Captain der US Force und beide verlieben sich ineinander. Ihre Liebe muss im Dunkeln bleiben, da Vater Längfeld absolut nichts von den amerikanischen Besatzern hält. Ihre Liebe bleibt aber nicht ohne Folgen. William wird versetzt und schwört Nora, dass er zurück kommen und für sie und ihr gemeinsames Kind sorgen wird. Die Zeit vergeht und Nora kann die Schwangerschaft nicht mehr verstecken. Ihr Vater ist ausser sich vor Ärger und will Nora nach der Geburt des kleinen William an einen Geschäftsfreund verschachern, der ein Auge auf die junge Frau geworfen hat. Nora flieht mit dem Baby nach München...

    Was sie dann noch alles erlebt und wie es mit ihr weiter geht, das lest ihr in dem sehr emotionalen Roman "Wenn die Hoffnung erwacht" von Autorin Lilli Beck.


    Wow, ich bin immer noch ganz hin und weg von dieser so berührenden Geschichte. Ich tauche schnell in die Zeit ab 1947 ein und lerne nach und nach die Menschen kennen, die Lilli Beck für diese Geschichte kreiert hat.

    Mit Nora habe ich mich ab unserem Kennenlernen am Silvesterabend 1947 sehr gut verstanden. Sie war mir in ihrem Wesen gleich so vertraut, wie eine kleine Schwester. Ich habe so mit ihr mit gefühlt, gebangt, gelitten, mit ihr geweint und getrauert und mich mit ihr gefreut. Ich habe sie für ihre Willensstärke und ihren Mut bewundert; fand es sehr unterhaltsam und auch spannend, wie sie sich mit ihrem Baby durchschlägt und sich ganz langsam eine neue Existenz aufbaut. Und wie ich es vermutet hatte, gibt es auch eine romantische Wendung. Mehr wird aber nicht verraten.

    Lilli Beck hat aber nicht nur Nora einen unverwechselbaren Charakter gegeben. Auch den anderen Menschen hat sie ein solches Eigenleben verpasst, dass ich sie mir sehr gut vorstellen und mich auch in sie hinein versetzen kann. Sehr sympathisch und liebenswert fand ich den Neffen des Hauses Wagner, Luis Doll. Ganz im Gegensatz zu Hanno Gollnik, einem Ekelpaket, dem ich nicht auf der Straße begegnen möchte.


    Ganz wie ich es mag, habe ich hier einiges über die damalige, bestimmt nicht einfache Zeit erfahren. Bedrückend fand ich wie immer bei Geschichten aus dieser Zeit, dass einige Menschen von den Nachkriegswehen verschont wurden, und andere daran fast zugrunde gegangen sind.

    Durch die Familie Wagner komme ich mit dem neu zu gründenden Verlagswesen und der Herausgabe einer neuen Zeitschrift in Berührung. Durch Luis Doll erfahre ich etwas über die Fotografie in der damaligen Zeit.


    Ich habe den Ausflug in die Nachkriegsjahre hier in München sehr genossen. Und ich bin froh, dass sich gerade die Stellung der Frau doch sehr zum positiven gewandelt hat.

    Ein großartiger Roman, der mir einige sehr interessante, spannende und nachdenkliche Lesestunden geschenkt hat. Ein paar Taschentücher habe ich auch verbraucht.


    Ein absolutes Lesevergnügen, dem ich gerne meine Leseempfehlung ausspreche.


    5ratten