Jennifer Hillier - Denk an mich wenn du stirbst

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  • Jennifer Hillier - Denk an mich wenn du stirbst


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    Hat das gewisse Etwas!


    Sebastian ist vier Jahre alt, als er im Vorweihnachtstrubel beim Einkaufen mit seiner Mutter Marin entführt wird.


    Ein Jahr später, von dem kleinen Jungen fehlt nach wie vor jede Spur, ist das Leben von Marin nicht mehr, wie es war. Nicht nur, dass ihr einziges Kind geraubt wurde, ihr Ehemann Derek hat eine Geliebte. Kenzie ist 24 Jahre alt, kommt finanziell knapp über die Runden und scheint geblendet von dem vermögenden Derek zu sein.


    Marin ist nicht gewillt nach Sebastian auch noch Derek zu verlieren und will Kenzie ein für alle Mal aus dem gemeinsamen Leben schaffen.





    Ein Kind verschwindet spurlos!


    Etwas, was wohl niemanden kaltlässt.


    Ich habe mich eingestellt auf einen Thriller mit Ermittlungen, Recherchen und der Suche nach dem kleinen Jungen.


    Und habe etwas ganz anderes bekommen!


    Zu Beginn wird die Entführung von Sebastian geschildert, das Entsetzen von seinen Eltern Marin und Derek. Dann dreht die Geschichte ab und im Fokus steht die Beziehung nach diesem Verlust, sowie die Gefühle der beiden.


    Fast klischeehaft hat Marin den Drang über das Erlebte zu sprechen, schliesst sich einer Selbsthilfegruppe an und findet Trost in Gesprächen mit ihrem besten Freund Sal. Derek hingegen sucht Bestätigung, die er zu Hause wegen der Trauer seiner Frau nicht mehr bekommt, bei einer jüngeren Frau. Da musste ich umswitchen und meine Erwartungen ändern, dafür konnte ich mich dann ganz auf den Plot einlassen.


    Sehr gut gefallen hat mir, wie fein und leise, doch trotzdem eindrücklich, Jennifer Hillier den Weg, den Marin und Derek nehmen, gezeichnet hat. Ich fand die Figuren sehr überzeugend und habe vor allem die Seite von Marin zu hundert Prozent nachvollziehen können. Auch wenn ich nicht den Mut hätte bis zum Äussersten zu gehen, wie sie es tut. Es kommt, wie es kommen muss.... die beiden Frauen, Ehefrau und Liebhaberin, treffen aufeinander und jede verfällt automatisch in Selbstkritik angesichts der Nebenbuhlerin. Auch das klischeehaft, jedoch authentisch, da genau eine solche Reaktion oft an der Tagesordnung ist im realen Leben. Frau vergleicht, zieht Parallelen und verfällt in selbstkritisches Verhalten.


    Die Geschichte bekommt durch zwei Nebenhandlungen, einmal die Motive für Kenzies Liebe zu Derek und die Massnahmen, die Marin ergreift, um ihren treulosen Gatten zurückzugewinnen, Thriller - Charakter. Auch wenn die Autorin weder mit viel Blut noch mit Aggression die Figuren agieren lässt.


    Die Geschichte ist nicht mal besonders spannend, hat aber das gewisse Etwas. Man fühlt als Leser mit Marin mit und eine clever eingesetzte und mehr als überraschende Wendung, hat mich bis zum Schluss bei der Stange gehalten.


    5ratten


    :tipp:

  • Der Alptraum jeder Mutter


    Marin Machado ist mit ihrem 4-jährigen Sohn Sebastian, den sie liebevoll "Bash" nennt, in den Markthallen von Seattle für Weihnachtseinkäufe unterwegs. Es ist hektisch, laut und voller Menschen und plötzlich ist die kleine Hand, die sie bisher gehalten hat, weg. Sebastian ist weg und er bleibt verschwunden. Ein Überwachungsvideo, das ihn an der Hand einer fremden Person zeigt, ist das letzte Lebenszeichen – für 16 lange Monate. Bash ist immer noch nicht wieder aufgetaucht und Marin mit den Nerven am Ende. Sie heuert eine Privatdetektivin an, die zwar ihren Sohn nicht findet, aber ihren Mann Derek mit seiner Affäre entlarvt. Diese junge Frau muss weg, beschließt Marin...


    Gut, Kindesentführung ist nicht neu, aber wie sie hier aufgearbeitet wird, das hat mich schon erstaunt und dann absolut fasziniert.


    Das Buch beginnt mit der Entführung des kleinen Sebastian, mit dem Schmerz von Marin und Derek, mit ihrer Hilflosigkeit und dem langsamen Entfremden der beiden. Marin, eigentlich eine Powerfrau mit eigenen Frisiersalon, schließt sich einer Selbsthilfegruppe an und trifft sich immer wieder mit ihrem besten Freund Sal. Nachdem sich Marin in ihrer Trauer vollkommen verschließt, sucht Derek seine Bestätigung bei einer anderen Frau, der 24-jährigen Kenzie. Eine Affäre, die unverhofft durch die Privatdetektivin, die Marin angeheuert hat, aufgedeckt wird.

    Ab hier geht die Geschichte in eine ganz andere Richtung, wie ich sie erwartet hatte.

    Ich lerne Kenzie kennen, erfahren mehr über ihren Hintergrund und wie sie mit Derek zusammen gekommen ist. Diesen Teil fand ich etwas langatmig. Hier hat die Spannung für mich etwas verloren.

    Richtig Fahrt nimmt sie allerdings im dritten Teil der Geschichte wieder auf. Nur wäre ich nie darauf gekommen, wohin mich das noch führt. Ich habe zwar immer noch gehofft, dass Sebastian gefunden wird, war mir dessen aber absolut nicht sicher. Bei der Auflösung des ganzen war ich dann total baff. Habe aber im Nachhinein auch Anzeichen gesehen, die mich hätten stutzig werden lassen müssen.


    Jennifer Hillier schlägt bei ihrer Geschichte eher die leisen Töne an, was mir sehr gut gefallen hat. Trotzdem wächst die Spannung, hält sich im Hintergrund um dann dramatisch zuzuschlagen. Jedoch ohne viel Blutvergießen, was meinem Lesegeschmack sehr entgegen kommt.


    "Denk an mich, wenn du stirbst" ist eine spannend konstruierte Geschichte über Liebe, Verlust, Rache, Habgier und Eifersucht, ausgelöst durch die Entführung eines kleinen Jungen. Mich hat dieses Buch berührt und durch eine für mich überraschende Wendung gefesselt. Ein mitreißender, packender Thriller, der durch die leisen Töne punktet und den ich nur empfehlen kann.


    5ratten :tipp: