Charlotte Runcie - Salt on your tongue: Women and the sea / Wie Salz auf der Zunge: Frauen und das Meer

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    Charlotte Runcie führt ihre Leser durch die Geschichte der See aus weiblicher Sicht. Sie erzählt von Sirenen, Schiffbrüchigen, griechischen Wassernymphen und schottischen Sagen. Dabei nimmt sie uns mit auf eine ganz persönliche Reise an das Meer ihrer Kindheit und der Gegenwart.


    Charlottes Geschichte beginnt auf Skye, wo sie die Sommerferien bei ihrer Großmutter verbringt. Hier findet sie ihren ersten Schatz am Strand und so beginnt eine Sammelleidenschaft, die sie ihr Leben lang begleiten wird. Als sie mit ihrem Buch beginnt, hat sie ihren Platz im Leben noch nicht gefunden. Sie ist gerade mit ihrem Partner nach Portobello gezogen und will eigentlich noch Abenteuer erleben, bevor sie wirklich Wurzeln schlägt. Statt dessen wird sie schwanger und nimmt ihre Leser mit durch die Zeit ihrer Schwangerschaft.


    Gleichzeitig erzählt sie davon, was die See für sie bedeutet. Gleichzeitig fragt sie sich auch, ob sie dieses Gefühl auch in einem anderen Land haben würde, denn in Schottland ist man nie weit von der Küste entfernt. In Edinburgh lebt sie ihre Leidenschaft auch dadurch aus, dass sie in einem Shantychor singt, auch wenn sie von sich behauptet, dass sie keinen Ton halten kann.


    Salt on your tongue ist eine Mischung aus sehr persönlichen Erlebnissen und historischen Schnipseln, die mit dem Meer zu tun haben. So habe ich erfahren, dass Hatshepsut die erste Frau war, von der eine Seereise dokumentiert wurde. Ich habe wieder von St. Columba und St. Brendan gelesen und habe mit ihr Leuchttürme und Seeadler gesehen. Einiges davon mir bekannt, einiges war neu. So habe ich erfahren, dass es in der National Galery in Edinburgh Bilder von William Turner gibt, die nur im Winter ausgestellt werden, weil sie zu lichtempfindlich sind.


    In den letzten Monaten der Schwangerschaft wird der Ton der Erzählung ernster. Charlotte macht sich Sorgen, dass sie ihrem Kind nicht genug sein kann. Sie wünscht sich, die Mutter zu sein, die ihr Kind wirklich braucht. Ihre geliebte Großmutter stirbt, aber gleichzeitig kann sie auch den ersten Blick auf das Ungeborene werfen. Die Bilder der schottischen Künstlerin Joan Eardley geben ihr in den letzten Wochen der Schwangerschaft neue Kraft.


    Es ist eine sehr persönliche Reise, auf die Charlotte Runcie mich mitgenommen hat und sicherlich nicht das, was der Titel ihres Buchs vermuten lässt. Für mich war das Buch auch etwas Besonderes, weil ich viele Orte, von denen sie erzählt hat, auch kenne. Deshalb hat Salt on your tongue so eine starke Wirkung auf mich gehabt. Bei anderen mag diese Wirkung nicht so sein, für mich hat es perfekt gepasst.

    5ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich kenne mich zwar in Schottland nicht vor Ort aus, aber das Buch klingt trotzdem extrem reizvoll für mich. Danke fürs Vorstellen :herz:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Immer wieder gerne. Das Buch war ein Spontankauf im Urlaub, das erste Mal seit langer Zeit dass ich wieder ein neues Buch gekauft habe. Es hat mich spontan angesprochen, zuerst vom Titel, dann auch vom Klappentext <3

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten

    Das klingt wirklich sehr interessant; das sehe ich wie Valentine - und das Meer liebe ich auch sehr (auch wenn ich es viel zu selten sehe, *seufz*) - äußerst interessant fand ich, dass die Bilder von William Turner nur im Winter ausgestellt werden - ich hatte mal einen Bildband von seinen Werken und mag diesen Künstler sehr; besonders jenes, was seine Bilder projezieren. :thumbup: Edinburgh im Winter (wenn es endlich den Schotten gehört und nicht den vielen Touris) wäre sicher auch eine Reise wert.

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Edinburgh im Winter (wenn es endlich den Schotten gehört und nicht den vielen Touris) wäre sicher auch eine Reise wert.

    Das ist es sicher, aber im Winter gehört es fast noch mehr den Touristen. Es gibt einen riesigen Weihnachtsmarkt und an Silvester eine Street Party, für den die Innenstadt teilweise gesperrt ist. Tatsächlich wusste ich das mit den Bildern von Turner auch nicht. Ich bin zwar jedes Jahr in der Gallery, aber hauptsächlich wegen der Bilder von Vincent van Gogh.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.