Natalie Haynes - A Thousand Ships

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    Titel: A Thousand Ships/ Die Heldinnen von Troja

    Autorin: Natalie Haynes


    Allgemein:

    368 S., Picador, 2020


    Info: Die dt. Ausgabe ist für Juni 2023 angekündigt


    Inhalt:

    Die Autorin erzählt die Geschichte um die Ereignisse vor allem nach dem trojanischen Krieg aus der Perspektive der Frauen, die nach dem Tod ihrer Männer zurück bleiben und zu sehen müssen, wie ihre Welt in Stücke zerrbricht...


    Meine Meinung:

    Ich bin hin und her gerissen. Denn schlecht ist das Buch auf keinen Fall... Es ist eher so, das es nicht ganz zu dem passt, was mir persönlich als Erzählperspektive gefällt. Ich denke mein Problem war tatsächlich, das man wie bei der Ilias und der Odyssee mit sehr vielen Namen konfrontiert wird. Haynes schreibt im Prinzip diese beiden Bücher aus weiblichem Blickwinkel zusammen.

    Das ist einerseits wirklich interessant, weil es auch zeigt, das die Männer die alle als Helden der Antiken Literatur etabliert wurden, vor allem Trauer, Leid und Tod hinterließen. Die Auswirkungen waren egal, solange es sie nicht selbst betraf. Andererseits musste ich ständig das Namensregister bemühen um den Überblick nicht komplett zu verlieren.


    An mancher Stelle ist mir schon klar, warum die Autorin diesen Blickwinkel überhaupt gewählt hat. Es gibt ihr die Möglichkeit diese Geschichten und Perspektiven überhaupt zu erzählen, da nur wenig über sie bekannt ist. Andererseits fand ich dabei z.B. Penelopes Kapitel irgendwie fast unnötig, da sie im Grunde die Geschichte ihres Mannes erzählt, statt wirklich ihre eigene, ich fand das sie dadurch seltsam passiv blieb. Ich denke Haynes wollte hier auch nah genug an ihren Quellen bleiben und das ist dabei dann heraus gekommen.


    Nun gut, insgesamt habe ich hier gemerkt ,das es mir einfach zu viele Figuren waren. Ich konnte sie dadurch teilweise nur schlecht auseinander halten. Und das hat es mir auch schwer gemacht, der Geschichte wirklich folgen zu können. Trotzdem hat es mich eben durchaus fasziniert, weil ich es gut fand, das die Autorin die Frage aufwirft, wie wir Helden, Heldinnen definieren. Und auch warum die Frauen von Troja und natürlich auch andere Antike Frauenfiguren nicht als Heldinnen etabliert sind, nur weil sie nicht in einem Krieg kämpften, aber dafür die Suppe auslöffeln mussten, die ihnen von anderen überhaupt erst eingebrockt wurden.


    Kein so einfaches Buch für mich, aber eines, das mich trotz meiner persönlichen Schwierigkeiten, neugierig auf andere Bücher der Autorin gemacht hat. Ich denke wenn man sich mit den weiblichen Perspektiven der griechischen Mythologie und Literatur beschäftigen möchte, hat man hier einen guten Startpunkt!


    :tipp: