Claire Mackintosh - Die letzte Party

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  • Claire Mackintosh - Die letzte Party


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    War nicht so meins...


    Rhys Lloyd hat in der Nähe des Dorfes Cwm Coed in Nordwales eine Feriensiedlung aus dem Boden gestampft. The Shore umfasst mittlerweile 5 Lodges und eine Silvesterparty, die er veranstaltet, endet feuchtfröhlich. Nach der Party ist Rhys Lloyd tot! Beim Silvesterschwimmen treibt seine Leiche im Meer und Leo Brady von der Cheshire Crime Unit und Ffion Morgan von der North Wales Police müssen erst einmal klären, wer für die Aufklärung verantwortlich ist.



    Für diesen Krimi musste ich eine grosse Portion Durchhaltewillen mobilisieren. Der Fall an sich ist einfach gehalten und ganz nach dem Schema « unsympathischer und reicher Mann wird getötet und überall gibt es potenzielle Täter». Eine Herausforderung waren die vielen Figuren in der Feriensiedlung The Shore, sowie im nahe gelegenen Dorf Cwm Coed. Irgendwann hat mir der Kopf geschwirrt und ich wusste, ehrlich gesagt, nicht immer, wo ich die Figur zuordnen muss. Dafür waren es zu viele Figuren und einige davon zu blass charakterisiert. Die Beziehungen untereinander waren echt schwierig zu sortieren, denn die diversen Liebeleien, Fremdgehen und damit verbundene «Bäumchen wechsle dich – Aktionen» haben mir das Leben schwer gemacht. Irgendwann konnte buchstäblich jeder etwas mit dem Mord zu tun haben und die ganze Sache hat sich so gezogen, dass, wenn ich ehrlich bin, mich die Auflösung nur noch mässig interessiert hat.


    Ansonsten mochte ich den Schreibstil, der oft eine Prise Humor in die Geschichte sickern lässt. Ab und zu sind walisische Brocken eingestreut, was ich prinzipiell nie mag. Dialekt ist so eine Sache in Büchern. Entweder man versteht ihn oder man liest grosszügig darüber, da man kein Wort versteht. Bei mir war es letzteres und ich fand es schade, dass nicht gleich eine Übersetzung als Fussnote nachgeliefert wird.


    Die Bewohner des walisischen Dorfes sind mit einer Prise englischen Verschrobenheit charakterisiert. Es geht ziemlich engstirnig zu und man wehrt sich mit Händen und Füssen gegen die neumodische Feriensiedlung. Was ich irgendwo auch verstehen kann, denn diese Bewohner, die ihren Urlaub dort verbringen, sind teilweise echte Snobs. Sympathisch war mir eigentlich niemand. Die Ermittler am ehesten. Ffion Morgan setzt sich für ihren Kollegen ein, der vom Vorgesetzten übelst gemobbt wird. Warum ein erwachsener Mann sich nicht einfach wehrt oder die Konsequenzen zieht, verstehe ich nicht. Doch das ist ja meist so bei Mobbingopfern.



    3ratten

  • Am See Llyn Drych - auf der Grenze zwischen Wales und England - baut der Sänger und Schauspieler Rhys Lloyd das Ferienhaus-Resort "The Shore", das die Anwohner stört. Zu Silvester lädt der Bauherr nicht nur die Shore-Bewohner ein, sondern auch die lokale Bevölkerung. Doch dann wird seine Leiche im See gefunden. DC Leo Brady ermittelt für die Engländer, DC Ffion Morgan, die selbst von dort stammt, für die Waliser. Die beiden kennen sich durch einen gerade erst durchlaufenen One-Night-Stand. Die Todesursache kann nicht festgestellt werden, doch alle, die irgendwie Gelegenheit hatten Lloyd zu töten, haben auch ein Motiv.

    Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker, der auch zum Buch passt.

    Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Charaktere und Orte werden detailreich und bildlich dargestellt.

    Der Plot ist sehr gut durchdacht und natürlich erinnert die Konstellation mit vielen Verdächtigen auch ein wenig an Agatha Christie. Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau.

    Die einzelnen Kapitel sind nicht nur aus wechselnder Sicht geschrieben, sondern immer wieder bekommt man auch Gelegenheit in die Vergangenheit zu sehen - und das meist rückwärts. D.h. man erfährt zuerst etwas von Silvester und geht dann bis in den Sommer zurück. Bei diesen Rückblicken erfährt man dann, was für ein Motiv derjenige hätte, Lloyd zu töten.

    Während Lloyd zu Beginn eigentlich nicht unsympathisch wirkt, wird er es mit Fortgang der Ermittlungen bzw. des Buches immer mehr. Denn auch er versteckt - wie die Ferienhausbewohner und die Bewohner des Dorfes - viele Geheimnisse, genauso wie auch die Ermittlerin Ffion Morgan.

    Auch als geübter Krimileser konnte ich den Täter nicht vor der Auflösung identifizieren - und auch am Ende kommt es nochmals zu verschiedenen überraschenden Wendungen.

    Und ganz am Ende gibt es dann auch noch einen Abschluss der auf eine Fortsetzung hoffen lässt, denn schließlich gibt es an der walisischen Grenze noch einige Geheimnisse und auch Ffion muss sich über manches klar werden.

    Auch verschiedene Dramen der Protagonisten werden auch immer wieder hervorgeholt, die doch auch bewegen und überzeugen konnten.

    Was mich etwas störte, war, dass man der Gifttheorie von offizieller Seite nie wirklich nachgegangen ist. Das erscheint mir dann fast schon ein wenig weit hergeholt, obwohl es natürlich die Spannung im Buch erhöht. Aber da die Autorin früher als Polizistin gearbeitet hat, sollte man das erst recht nicht außer acht lassen.

    Ansonsten konnte mich das Buch super unterhalten und kann es Krimi-Liebhabern, die gerne miträtseln, nur empfehlen.

    Fazit: Toller Krimi zum Miträtseln, dazu hervorragendes Lokalkolorit und interessante Ermittler. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung mit den beiden. 4,5 von 5 Sternen

  • War nicht so meins...

    Der Name der Autorin kam mir wage bekannt vor. Meine Liste hat tatsächlich ein Buch von ihr ausgespuckt, das ich gelesen habe. Da war meine Meinung ähnlich wie deine. In Erinnerung ist mir der Krimi nicht geblieben.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.