Iris Schürmann-Mock - "Ich finde es unanständig, vorsichtig zu leben". Auf den Spuren vergessener Schriftstellerinnen

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 616 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Anne.

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    Der AvivA-Verlag hat sich wieder mal auf die Spuren vergessener Schriftstellerinnen begeben. Dabei herausgekommen ist ",Ich finde es unanständig, vorsichtig zu leben'". Auf den Spuren vergessener Schriftstellerinnen", in dem 25 Schriftstellerinnen aus 250 Jahren vorgestellt werden. Frauen, die zu Lebzeiten zumeist bekannt und erfolgreich waren. Wie zum Beispiel Sophie La Roche. Ihr "Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim" gilt als erster deutschsprachiger Roman, der von einer Frau geschrieben wurde.

    Doch im Laufe der Zeit wurden sie dem Vergessen preisgegeben.


    Zum Glück gibt es den ein oder anderen Verlag - für mich an vorderster Front Britta Jürgs mit ihrem AvivA-Verlag -, die uns diese Frauen wieder sichtbar machen.

    Jede der 25 Schriftstellerinnen wird kurz porträtiert. Zudem gibt es eine kleine Leseprobe aus einem ihrer Werke, Hintergrundinformationen, Literaturtipps und Infos, wo sie ihre Spuren hinterlassen haben.


    Um diese Frauen gehts hier:


    Anna Louisa Karsch (1722-1791)

    Sophie Mereau (1770-1806)

    Louise Aston (1814-1871)

    Friederike Kempner (1828-1904)

    Gabriele Reuter (1859-1941)

    Clara Viebig (1860-1952)

    Hedwig Lachmann (1865-1918)

    Harriet Straub (1871-1945)

    Margarete Beutler (1876-1949)

    Lena Christ (1881-1921) (hier musst ich arg schlucken)

    Emmy Ball-Hennings (1885-1948)

    Alma Johanna Koenig (1887-1942)

    Gertrud Kolmar (1894-1943)

    Adrienne Thomas (1897-1980)

    Paula Ludwig (1900-1974)

    Lilli Recht (1900- ?)

    Margarete Steffin (1908-1941)

    Susanne Kerckhoff (1918-1950)

    Selma Merbaum (1924-1942)

    Caroline Muhr (1925-1978)

    Inge Müller (1925-1966)

    Hertha Kräftner (1928-1951)

    Edeltraud Eckert (1930-1955)

    Maxie Wander (1933-1977)

    Diana Kempff (1945-2005)


    Kürzlich wurde ich zu einer DDR-Autorin (geb. 1933) gefragt, warum sie ihre Krimis unter einem Männernamen geschrieben hat. Einer schrieb: Fixe Ideen enden manchmal auch bei Frauen männlich." Ein anderer: "Eigentlich nichts Ungewöhnliches."

    Meine Antwort war:

    Vielleicht ein geschichtliches Erbe. Vielleicht war sie der Meinung, dass ihre Bücher so eher verkauft und/oder gelesen werden.

    Man braucht sich nur die ersten drei Seiten vom DDR-Blog anschauen. Hauptsächlich Autoren. Wenn ich die Beiträge vorbereite, freue ich mich direkt, wenn endlich mal wieder eine Schriftstellerin auftaucht.


    In diesem Buch ist diesem Thema eine ganze Seite gewidmet. Und es ist auch heute noch so, dass Frauen unter männlichem Pseudonym schreiben, weil sie sonst vielleicht nicht gelesen werden. Bekanntestes Beispiel sind wohl die Harry-Potter-Bücher, bei denen Joanne K. Rowling geraten wurden, als J.K. Rowling zu schreiben, weil die Kinder sie sonst nicht lesen.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 91


    Gesamt seit März 2007: 1012

  • Beitrag von Anne ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: Ups, falscher Thread. ().
  • Clara Viebig und Lena Christ sind mir von der Liste in Namen und Werk bekannt - von den anderen hab ich keine Bücher gelesen; einige Namen klingen vertraut.

  • Lena Christ steht schon eine Weile bei mir. Der Name sagte mir nichts, als das Buch zu mir kam. Jetzt mag ich es kaum aufschlagen.

    Ich hab schon meine Antiquariatsbuchhändlerin auf Suche geschickt.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


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  • Anne: Lena Christ ist hier lokal relativ bekannt, da sie mit dem südlichen Bayern verbunden ist. Eine Freundin von mir wohnt z.B. in der Lena-Christ-Straße, diesen Straßennamen gibt es öfters - es gibt auch mindestens eine Lena-Christ-Schule.

    Diese Frau hatte wirklich ein schweres kurzes Leben - und ist dennoch geblieben..

    Zum 100. Todestag der bayerischen Schriftstellerin Lena Christ
    Lena Christ –keine Überflüssige - mit diesem Buch-Titel würdigt der Verein Bairische Sprache und Mundart das Leben und die Werke der bayerischen Schriftste
    www.samerbergernachrichten.de

  • Die mir bekannteste der Schriftstellerinnen ist Gabriele Reuter.


    Gertrud Kolmar war die Kusine von Walther Benjamin, über sie hab ich kurz mal bei Hannah Arendt gelesen, aber noch kein Gedicht von ihr.


    Hertha Kräftner kenne ich dem Namen nach, in Wien gibt es auch eine Straße, die nach ihr benannt ist, allerdings in keiner netten Gegend.


    Alle anderen Autorinnen sagen mir ad hoc leider nichts. Es fehlt mir noch Gabriele Tergit in der Liste, von der wir ja Effingers in einer Leserunde hier gemeinsam gelesen haben.

  • Guten Abend allerseits,


    Mir sagt nur der Name Sophie Moreau (spätere Brentano) etwas. Zwei Werke in einem Band von Sophie Moreau habe ich sogar hier stehen: "Das Blüthenalter der Empfindung" und "Amanda und Eduard".

    Ich nehme mir mal vor, das Buch noch im Dezember zu lesen.


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  • Es fehlt mir noch Gabriele Tergit in der Liste

    Gabriele Tergit ist nicht ganz vergessen. Von ihr erschienen immer wieder Bücher. Und es gibt jede Menge Texte über sie.

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  • Ich kenne keine der Schriftstellerinnen, oder besser: ich kann mich nicht erinnern, etwas von ihnen gelesen zu haben. Aber ich finde den Titel einfach genial. Thematisch passt er zu zwei der letzten Bücher, die ich gelesen habe, in denen sich Frauen durchsetzen mussten, eben weil sie nicht mehr vorsichtig leben wollten.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Lena Christ sagt mir was, ich habe vor Jahren sogar mal ein Buch über sie gehört, aber es ist leider nicht mehr allzu viel im Gedächtnis geblieben.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ein Dankeschön an euch, ich freue mich sehr über eure Kommentare.

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