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In ihrem neuen Buch erzählt Christine Westermann kleine Anekdoten aus ihrem Leben, die teilweise ernst (wie die Erinnerungen an ihren Vater, der starb, als sie 13 Jahre alt war), teilweise aber auch heiter daherkommen (etwa die Schilderungen von Lesereisen und dazugehörigen Auftritten), die aber, wie ihr ganzes Leben, immer mit Büchern verbunden sind, an die sie sich erinnert.
Diese Mischung finde ich sehr reizvoll, weil sie nicht die Schwere und Komplexität einer "normalen" Autobiografie hat, und weil man sich nebenher eben auch noch Buchtipps mitnehmen kann (es sei denn, man verfolgt Westermanns Empfehlungen beispielsweise im WDR ohnehin, dann trifft man durchaus auch auf alte Bekannte). Es ist interessant zu lesen, welche Motivation hinter der Entscheidung stand, im neuen "Literarischen Quartett" eine Dauerrolle einzunehmen, und welche Schwierigkeiten sich bei deren Ausfüllen ergaben.
Etwas weniger unterhaltsam sind die sich durch das ganze Buch ziehenden Einschübe zu Christine Westermanns Kampf mit dem "Zauberberg", aber der Schlussfolgerung, die sie letztlich auch aus der Beschäftigung mit Klassikern zieht, dass man nämlich die Bücher lesen sollte, die einen interessieren und die einem etwas mitgeben, statt zwanghaft Listen abzuarbeiten, nur weil man bestimmte Bücher gelesen haben "muss", kann ich voll und ganz zustimmen, zumal ich mich an der Unterscheidung zwischen hoher Literatur und niederer Unterhaltung in der Literaturkritik schon oft gestört habe. Lesen soll Spaß machen und kann jeder/m LeserIn viel fürs Leben mitgeben - diese Botschaft Christine Westermanns zieht sich durch ihr gesamtes Buch.