Ana Pawlik - Die Welt im Nebel

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    Wunderbare Fortsetzung



    Der Knecht Claus lebt nach wie vor in dem kleinen Ort Raming im Herzogtum Österreich. Nur schwer kann er sich dem fügen, was sein Bauer ihm aufträgt. Als der Auftrag von Graf Irenfried eintrifft, möglichst viel Holz zu schlagen und zu liefern, geschieht ein Unglück. Doch Claus sieht hier auch seine Chance auf einen neuen Anfang. Die junge Magd Ännlin, hat sich ihr Leben eingerichtet und ist mit sich zufrieden. Doch dann verliebt sie sich und beginnt das Leben mit anderen Augen zu sehen.


    Bei diesem historischen Roman handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe über das Leben im Herzogtum Österreich im 13. Jahrhundert. Auch wenn hier die Geschichten von Ännlin und Claus und einigen anderen weitererzählt wird, kann man das Buch gut einzeln lesen. Kleine Rückblenden sorgen dafür, dass man mit dem vergangenen Geschehen vertraut ist. Gleichzeitig machen sie aber durchaus auch Lust darauf, den Vorgänger eben doch noch zu lesen, es wird auch nicht zu viel verraten, sodass man bedenkenlos zu diesem Buch greifen kann.


    Der historische Hintergrund bildet die Herrschaft von Přemysl Ottokar und sein Bestreben, seine Macht zu erhalten und zu erweitern. Über den Herrschaftsbereich Österreichs im 13. Jahrhundert habe ich jetzt noch nicht so viel gelesen, dementsprechend interessant fand ich die Ausführungen.


    In unterschiedlichen Handlungssträngen lässt die Autorin Ana Pawlik ihre Protagonisten auferstehen. Als Leser ist man dabei und erlebt hautnah die Schicksale der einzelnen Charaktere mit. Durch den Szenenwechsel der einzelnen Kapitel bleibt die Geschichte gleichbleibend spannend. Mir hat gut gefallen, dass man auf diese Weise erlebt, wie Ännlin in ihrem Leben vorankommt oder Claus seine Kämpfe ausficht. Mit dem Ritter Arnulf von Steinbach geht man hier auf Reisen und erfährt so einiges über die politische Lage im Land.


    Nicht nur die einfachen Leute haben ihr Schicksal anzunehmen, auch die Herren des Landes müssen um ihr eigenes Wohlergehen kämpfen. Mir gefällt die Geschichte dieser jungen Magd und des etwas rebellischen Knechts Claus sehr gut. Ihr Kampf um ihr Leben und ihre Anerkennung wirkt auf mich authentisch. Gleichzeitig erfährt man aber auch, dass auch für Männer wie Dietmar von Losenstein oder Graf Irenfried Glück und Erfolg nicht selbstverständlich sind.


    Da die Anzahl der Protagonisten in dieser Geschichte sehr zahlreich sind, finde ich es hilfreich, dass es ein Personenregister gleich zu Beginn gibt. So kann man beim Lesen schön den Überblick behalten. Ein Nachwort, welches noch kurz Fiktion und Wahrheit klärt rundet dieses schöne Buch dann ab.


    Einige Worte noch zu der Aufmachung dieser Bücher. Cover zu beschreiben, finde ich eigentlich immer etwas schwierig, sie verändern sich auch oft, wenn es denn eine neue Ausgabe eines Buches gibt. In diesem Fall mache ich aber gern mal eine Ausnahme. Ich finde die Cover von „Die Welt im Nebel“ und auch schon dem Vorgänger „In den Klauen der Macht“ großartig. Nicht nur, dass sie wunderbar zu dieser Geschichte passen, sie sind zudem schön anzusehen. Die Künstlerin, die diese Bilder erschaffen hat, hat in meinen Augen eine sehr gute Arbeit abgeliefert.


    Fazit:


    Ana Pawlik hat mit ihrem zweiten historischen Roman „Die Welt im Nebel“ alle meine Erwartungen erfühlt. Ich habe eine wunderbare Geschichte aus dem 13. Jahrhundert gelesen. Die beschriebenen Charaktere hatten nicht nur ihre Ecken und Kanten, sie waren auch glaubhaft. Die Beschreibungen der einzelnen Szenen sowie die der Schauplätze und der historische Hintergrund sind der Autorin gelungen, sodass man beim Lesen deutlich Bilder vor Augen hat. Mir ist es schon ein wenig schwergefallen, nach knapp 600 Seiten wieder Abschied von Ännlin und Claus nehmen zu müssen. Ich hoffe sehr auf ein baldiges wiedersehen, den die Geschichte scheint noch nicht zu Ende zu sein.


    5ratten :tipp: