Caroline Ronnefeldt - Quendel: Windzeit, Wolfszeit (Band 2)

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    Der zweite Teil der Quendel-Trilogie beginnt direkt nach dem Ende der Handlung des ersten Bandes mit einer Art "Krisentreffen" der Quendel, die sich über die merkwürdigen Ereignisse , deren Zeugen sie geworden sind, austauschen und beraten wollen. Von den verschwundenen Personen ist wenigstens Bullrich Schattenbart wieder aufgetaucht, der sich aber an nichts erinnern kann, das Schicksal der anderen bleibt ungewiss. Trotzdem wollen sich viele Quendel nicht mit dem Ernst der Lage beschäftigen, weil das große Bäumelburger Maskenfest, und damit der Höhepunkt des Jahres, bevorsteht. Sie wollen lieber fröhlich feiern, statt sich Sorgen zu machen, und das wird sich als verhängnisvoller Irrtum herausstellen. Spätestens als Bullrich Schattenbart ein zweites Mal verschwindet wird klar, dass sich die Veränderungen rund um die Quendel nicht ignorieren lassen.


    Wie der erste Band ist auch dieser zweite Teil sprachlich toll gestaltet und die Ereignisse werden zunehmend spannend und auch gruselig. Dass der Roman auch in den Phasen, in denen nicht ganz so viel passiert, keine Längen hat, hängt mit der liebevollen Beschreibung und Ausgestaltung der Quendelwelt zusammen, gerade das Bäumelburger Maskenfest, die Kostüme und Bräuche, werden bis in Detail beschrieben und es macht Spaß, das zu lesen. Insgesamt wird durch diese sprachliche Gestaltung auch eine tolle Atmosphäre erzeugt, die den/die LeserIn mitnimmt:

    Zitat

    "Oben im Turm wälzte sich Bullrich schlaflos in seinem Bett hin und her. Darüber befand sich ein kleines Fenster, durch dessen bleiverglaste Scheibe er sehen konnte, dass man hier der fahlen Wolkendecke schon ganz nahe war. Kein Mond schien, so leuchtete von unten wohl der unheilvolle Nebel herauf; mochte die Fischburg darin treiben wie ein mächtiges Schiff auf dem Meer, dessen Ufer immer unwägbarer wurden, je länger die Nacht andauerte. Doch so oft er sich auch von einer Seite zur anderen drehte, Rauchschwamm, Wirrschwamm, er konnte das Bild nicht abschütteln, das in sein zermartertes Hirn gebrannt war." (S. 244)

    Da es zuweilen etwas schwierig ist, bei den vielen Charakteren mit ihren ausgefallenen Namen den Überblick zu behalten ist das angehängte Personenverzeichnis durchaus hilfreich.


    Ich kann die beiden ersten Bände der Quendel-Trilogie unbedingt empfehlen und freue mich auf die Lektüre des dritten Bandes!


    5ratten