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Man darf sich von dem Titel des Buchs nicht in die Irre führen lassen, es handelt sich keineswegs um die Aufforderung, alles fallen zu lassen und mit dem Lesen anzufangen. Sicher, die Überlegung, was passiert, wenn man den Alltag Alltag sein lässt und sich voll auf seine Bücher konzentriert, steht am Anfang des Buchs. Aber es ist nur die Einleitung für zehn Essays von verschiedenen Autoren, die über ihre Liebe zum Lesen und zu Büchern erzählen.
So erfahre ich, dass es in der Familie von Zadie Smith fast schon zum guten Ton gehörte, die Leihfrist für ihre Bücher fast bis ins Unendliche zu verlängern. zu ihrem großen Glück gab es in ihrer Bücherei irgendwann eine Amnesty für Leihsünder, so dass ihnen die große Rückzahlung erspart blieb. Blake Morrison meint, dass Bücher einen freier atmen lassen, und Andrea Ashworth hält sie für ein Kästchen, in das man seine Seele einbetten kann.
Beim Lesen gehört das jeweilige Buch den Lesern selbst, danach wollen, nein: müssen sie es mit ihrer Umgebung teilen. Dieses Forum ist das beste Beispiel dafür. Und auch die Diskussion über Print und E-Books findet ihren Platz. Beides hat seine Berechtigung, aber während Bücher wie ein Garten sind, durch den man schlendert, sind E-Books eher wie ein Supermarkt, bei dem alles ein bisschen schneller geht und man vielleicht auch ein bisschen mehr mitnimmt, als man eigentlich wollte.
Ich habe von der Geschichte vom Virago Verlag gelesen, den Carmen Callit gründete, um Schriftstellerinnen den angemessenen Raum und eine lautere Stimme zu geben. Aber es gibt noch viel mehr Geschichten in diesem Buch, große und kleine. In einigen Lesegewohnheiten habe ich mich auch wiedergefunden und gehöre definitiv zu den zwei Drittel von Lesern, die durch ihre Lektüre verändert wurden.
Es ist ein wunderbares Buch, bei dem der Titel vielleicht doch nicht so irreführend ist, wie ich am Anfang erwähnt habe. Man sollte es dringend lesen, auch wenn dafür einige vermeintlich wichtige Dinge liegen bleiben werden.
