Tom Melley - Der dunkle Erbe

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    Eindrucksvoller Kampf um die Krone Englands


    Der König ist tot, es lebe der König. Richard Löwenherz ist verstorben und sein Bruder John Plantagenet tritt sein Erbe an. Allein kann er es aber nicht schaffen, den Thron zu besteigen. Er erhält unerwartet Hilfe von dem wohl berühmtesten Ritter seiner Zeit. William Marshal, ist dieser Ritter, er setzt alle seine Hoffnungen in diese Thronbesteigung. Die Hoffnung, dass endlich Frieden ins Reich einkehren wird, begleitet ihn. Doch wird der neue König diese Treue belohnen oder begeht Marshal den größten Fehler seines Lebens?


    Romane, die von der Geschichte der Familie Plantagenet erzählen, kann ich nur schwer widerstehen. In diesem historischen Roman von Tom Melley wird die Zeit nach dem Tod von Richard Löwenherz im Jahre 1199 erzählt. Eine Zeit, die von Kriegen geprägt wurde und wo Frieden unerreichbar zu sein schien. Der Kampf um die Krone Englands hat erneut begonnen und für die Mächtigen des Reiches heißt es nun, eine Seite zu wählen. William Marshal hat gewählt und ob diese Entscheidung richtig war, sollte sich erst später klären.


    Diesen Weg, den der Ritter gehen musste, hat der Autor detailreich und authentisch in Szene gesetzt. Dabei taucht er tief ab in die politische Situation dieser Epoche. Er zeigt nicht nur die Seite des Ritters, sondern erzählt auch von der Königin-Mutter Eleonore von Aquitanien und natürlich auch die Seite von John Plantagenet. Ebenfalls werden auch die Gegner Englands nicht vergessen. Der französische König spinnt seine Intrigen und versucht für sich selbst seine Ziele zu erreichen.


    Die Mischung aus historischer Geschichte mit fiktiven Elementen hat mir gut gefallen. Der Autor hat es verstanden, diese Zeit nicht einfach nur lebendig werden zu lassen, sondern hat den Protagonisten regelrecht leben eingehaucht. Ich hatte sehr schnell Bilder im Kopf und war von der Geschichte gefangen. So wie Tom Melley diese Jahre geschildert hat, hätten sie durchaus sein können. Das Handeln der verschiedenen Charaktere war glaubhaft und folgte einer gewissen Logik. Der Machtkampf, um diese umstrittene Krone war spannend zu lesen. Die Einblicke in diese Zeit ebenfalls interessant und glaubhaft.


    Fazit:


    „Der dunkle Erbe“ ist ein gelungener historischer Roman, der eindrucksvoll von der Zeit erzählt, als der Thron Englands einen neuen Herrscher bekam. Ich hatte spannende Lesestunden und das, obwohl die eigentliche Geschichte bekannt ist. Dieser Ausflug in die Jahre nach dem Tod von Richard Löwenherz hat mir gut gefallen und ich hoffe doch sehr, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Auch wenn die Geschichte bis zu einem gewissen Grad zu Ende erzählt ist, geben die folgenden Jahre doch sicherlich noch jede Menge Stoff für neue Geschichten rund um die Krone Englands und seinem ersten Ritter William Marshal.


    5ratten :tipp:

  • Romane, die von der Geschichte der Familie Plantagenet erzählen, kann ich nur schwer widerstehen.

    Amen! ^^ Vielen Dank für diese schöne Rezension, denn die Kombination William Marshal und King John macht das noch unwiderstehlicher für mich und ich bin sofort nach dem Lesen zum Bestellen übergegangen, kannst also schon mal die Verkaufsprovision beantragen. ;)

  • Letzten Endes hat mich das Buch dann doch nicht so überzeugt, wobei das eine Frage persönlicher Erwartungen bzw. Hoffnungen war. Ich hatte mir eine etwas alternative Sicht auf John Lackland erhofft, nicht zuletzt, weil wir hier phasenweise in seinem Kopf waren und es begann auch vielversprechend in der Hinsicht, aber hat nicht so geendet, Marshal fand ich dagegen gut getroffen, aber der ist auch ein dankbares Objekt für historische Romane.


    Wenn man das allerdings ausblendet, ist es ein durchaus interessanter und flüssig geschriebener Roman, der vor allem Johns Weg auf den Thron zeigt, detailliert aber nicht langweilig, und dazu die kontinentalen Konflikte mit dem französischen König.