Teresa Simon - Die Reporterin. Zwischen den Zeilen

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    Klasse Auftakt

    Im Jahr 1962 lebt Marie Graf ihr Leben so, wie es sich ihre Eltern gewünscht haben. Jedoch hat sie einen heimlichen Traum, denn sie will Reporterin werden. Die neu gründete Zeitung Der Tag bietet ihr letztendlich ein Praktikum an. Doch Marie muss hart kämpfen, sich gegen egozentrische Kollegen durchsetzen. Aber es gibt auch schwierige Interviewpartner und auch ihre Eltern sind mit diesem Beruf nicht einverstanden. Aber sie hat auch einen Mentor beim Tag und erhält die Gelegenheit große Schauspieler wie Piere Brice und Hildegard Knef kennenzulernen. Sie nennt sich Malou Graf, Gesellschaftskolumnistin. Doch ihr Erfolg hat auch Schattenseiten für ihr Leben. Und dann gibt es da noch ein Geheimnis in der Familie, das vieles zerstören könnte.



    Meine Meinung


    Dies ist der erste Band einer Dilogie (vermutlich, denn zumindest zwei Bände gibt es) über eine junge Frau, die ihren Traum lebt, sich durchsetzt. Der Beginn ist vielversprechend und er hält seine Versprechen. In der Geschichte war ich gleich drinnen, konnte mich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen. Hier natürlich in Marie Graf die nicht in jedem Kollegen beim Tag einen Freund hatte. Mancher legt ihr Steine in den Weg, bzw. lässt sie die Grobarbeit machen, nur zuarbeiten. Doch Marie hat Geduld und die zahlt sich mit der Zeit aus. Und dann ist da der Sportreporter Freddy Krenkl, in dessen Ressort Marie ganz zu Anfang eintaucht. Doch sie muss die Ressorts durchackern und so kommt sie letztendlich zu Viktor Bárthoy dem Gesellschaftskolumnisten. Von ihm lernt sie viel. Mit Freddy Krenkl verbindet sie viel, doch auch er hat ein Geheimnis. Und Marie hilft ihm, es zu bewahren. Dass auch im Beruf nicht immer alles gut geht, das ist klar, zumal Winkler für Bárthoy einen Ersatz finden, nachdem ihm Malou während seiner Krankheit vertreten hat. Doch der Ersatz ist eben nicht Bárthoy! Und Malou bekommt das zu spüren. Aber auch im Privatleben geht nicht alles rund. Doch dafür hat Malou ihren Onkel Julius, dem sie vertraut. Das Buch ist sehr spannend und fesselnd geschrieben. Auch störten keine Unklarheiten im Text meinen Lesefluss, es ließ sich also leicht und flüssig lesen. Ich habe das Lesen regelrecht genossen und das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Jetzt freue ich mich auf die Fortsetzung, zumal dieses Buch mit einem Cliffhanger endet. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen und vergebe die volle Bewertungszahl.

    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Eine junge Frau kämpft für ihren Traum


    München 1962: Marie Louise Graf hat nur einen Traum: Sie will schreiben, will als Journalistin die Geschichten der Stars aus ihnen heraus kitzeln und sie will informieren. Doch vorerst steht sie in der Drogerie ihrer Eltern in München-Neuhausen, verkauft Pickelcremes und Salben und studiert Pharmazie. Ihre Eltern würden der brotlosen Kunst des Journalismus nie zustimmen. Sie wünschen sich ihre Tochter in der Drogerie an ihrer Seite. Ihre Bewerbungen an der Journalistenschule und für ein Praktikum an einer der vielen Münchner Verlage kommen alle ablehnend zurück. Als sie den Journalisten Viktor Bárthoy, den Mann der „Leute-heute“-Seite beim „Der Tag“ kennenlernt, wendet sich das Blatt. Bei der neuen Zeitung bekommt sie zuerst das von ihr so ersehnte Praktikum und dann ein Volontariat, wo sie zeigt, was alles in ihr steckt. Aus Marie Louise wird Malou, die Gesellschaftsreporterin, und Viktor Bárthoy ihr Mentor und väterlicher Freund. Aber ihr Leben besteht nicht nur aus Höhen. Die ihr in den Weg gelegten Steine räumt sie weg und lässt sich nicht unterkriegen. Ihr privates Glück allerdings lässt lange auf sich warten.


    Durch den eingängigen Erzählstil von Teresa Simon bin ich ganz schnell in der Geschichte um Marie-Louise Graf angekommen. Neben ihr, der durchsetzungsstarken, intelligenten, einfach liebenswerten Malou, lerne ich so viele interessante Menschen aus ihrem Umfeld kennen. Ihre allerbeste und einzige Freundin Roswitha Bertram, die sich Roxy nennt. Eine lebenslustige junge Frau, die sich ausprobiert, auf die Nase fällt und wieder aufsteht. Die mir sehr sympathisch ist, die ich aber auch hier und da mal schütten möchte, weil sie´s einfach übertreibt oder in die falsche Richtung rennt. Auch Malous Großonkel Julius, der immer ein offenes Ohr für sie hat, Geheimnisse bewahren kann und ihr oft mit einem Rat zur Seite steht, mochte ich von Anfang an. Und natürlich den Fotografen Samy, dessen Geschichte eine so ganz eigene ist. Es sind so viele Menschen, die ich hier kennenlerne. Alle ausgezeichnet mit den ihnen eigenen Eigenschaften und Charakteren. Viele sympathisch, liebenswert und herzlich. Aber wie überall gibt es auch hier die unerträglichen und fast schon abstoßenden Menschen.


    Teresa Simon schneidet auch das Weltgeschehen dieser Zeit an und schafft es mühelos, z.B. die Münchner Krawalle mit Andreas Baader, die Kuba-Krise, und die Staatsbesuche der Queen und von Charles de Gaulles in Maries Geschichte einzuarbeiten. Dazu die Interviews mit den Film- und Fernsehgrößen der Zeit. Die Helden meiner Kindheit und Jugend Peter Kraus und Thomas Fritsch und natürlich Pierre Brice als Winnetou sind hier genau so dabei wie Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler, die ich auf dem Eis bewundert habe.


    Ich habe es so genossen, Malou bis zum September 1965 begleiten zu können. Und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung „Worte der Wahrheit“, wo vielleicht auch ein großes Familiengeheimnis weiter gelüftet wird.


    Der 1. Band der Reporterin-Reihe „Zwischen den Zeilen“ hat mich ab der ersten Seite gepackt, mitgenommen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Eine wunderbare Zeitreise, die mich bestens unterhalten hat.


    5ratten :tipp: