J.R.R. Tolkien - Der Untergang von Númenor

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    J.R.R. Tolkien - Der Untergang von Númenor


    Passend zum Start der Serie "Die Ringe der Macht" wurde "Der Untergang von Númenor" veröffentlicht, das sich mit den Ereignissen des zweiten Zeitalters beschäftigt, in dem auch die Serie spielt. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Texten aus diversen anderen Tolkien-Büchern wie z.B. Nachrichten aus Mittelerde, Natur und Wesen von Mittelerde und einigen neu übersetzten Texten aus der bisher nur auf Englisch verfügbaren History of Middle Earth.


    Ganz ehrlich: Ich habe hier einfach nur einen simplen Cash Grab erwartet, mit dem man auf der Aufmerksamkeitswelle der Serie mitreiten wollte, um noch etwas schnelles Geld machen zu können.

    Positiverweise ist das hier aber überhaupt nicht der Fall! Der Fall von Númenor ist eine sehr schöne Zusammenstellung, die einen tollen Eindruck über das zweite Zeitalter vermittelt und chronologisch den Aufstieg und Fall der Insel Númenor zeigt, die den Menschen/Edain (zusammen mit einer sehr hohen Lebenserwartung) als Geschenk dafür gemacht wurde, dass sie im Krieg des Zornes am Ende des ersten Zeitalters gegen Morgoth/Melkor in den Krieg zogen. Dabei wird ein schöner Bogen zum Herrn der Ringe gespannt, denn im zweiten Zeitalter werden die namensgebenden Ringe (inkl. des Einen Rings) geschmiedet und der Grundstein für die dortigen Ereignisse gelegt. Hat man viele der o.g. Titel bereits zuvor gelesen, ist natürlich nicht ganz so viel Neues dabei, aber es ist schön, dieses ganze Material gesammelt und übersichtlich an einem Platz zu haben. Aufgrund des Schaffensstils von Tolkien sind einige Passagen komplett ausformuliert, bei anderen wiederum handelt es sich um Zusammenfassungen der Ereignisse. Dabei hat man sich größtenteils darauf konzentriert, die reinen Texte von Tolkien wiederzugeben (mit einigen kurzen Erklärungen dazu), ohne das ganze jedoch so ausufernd zu kommentieren, wie dies Christopher Tolkien z.B. im Buch der verlorenen Geschichten getan hat.

    Auch ist das Buch reich illustriert - jedes Kapitel wird mit einer kleinen Schwarz/weiß-Zeichnung eingeleitet und das Buch ist mit mehreren farbigen Illustrationen von Alan Lee, dem "Stammillustrator" der Tolkienbücher, ausgestattet.

    Ich als Tolkienfan wurde gut unterhalten - es ist schön, quasi das komplette zweite Zeitalter in einem Stück vor sich zu haben und dieses verfolgen zu können, anstatt immer nur kleine Ausschnitte zu bekommen.

    Insgesamt kriegt das Buch von mir 5/5 Ratten - ich fands super! 5ratten

    Aragorn: "Ihr habt schon gefrühstückt."

    Pippin: "Wir hatten das erste, ja. Aber was ist mit dem zweiten Frühstück?"

    Merry: "Ich glaube nicht, dass er weiß, dass es sowas gibt."

    Pippin: "Und der Elf-Uhr-Imbiss? Mittagessen? Vier-Uhr-Tee? Abendessen, Nachtmahl? Das kennt er doch wohl, oder?"

    Merry: "Ich würde mich nicht darauf verlassen."

    Aus: "Der Herr der Ringe: Die Gefährten"

  • Das klingt doch gut. :thumbup: Bei all' den Veröffentlichungen aus Tolkiens Nachlass in den letzten Jahren liegt immer die Vermutung nahe, dass da noch mal jemand ordentlich Geld verdienen will. Insofern scheint dieses Buch ja eine rühmliche Ausnahme zu sein.


    Alan Lee mag ich auch sehr. Er und John Howe haben ja maßgeblich für die Bilder gesorgt, die wir beim Lesen der Werke aus Mittelerde im Kopf haben. Weißt Du denn, ob Alan Lee neue Zeichnungen für dieses Buch gefertigt hat, oder haben sie dafür alte recycelt?


    Und wer ist für die Übersetzung verantwortlich? Daran hängt ja auch immer einiges, immerhin hat die letzte Übertragung des Herrn der Ringe ins Deutsche von Wolfgang Krege vor ein paar Jahren für kontroverse Diskussionen gesorgt...

  • Die Übersetzung soll laut Klett-Cotta ein gewisser Helmut W. Pesch gemacht haben. Ich hatte jetzt keine extremen Auffälligkeiten gemerkt - sollte es also Fehler in der Übersetzung geben, sind sie mir zumindest nicht aufgefallen (wobei ich das englische Original aber auch nicht gelesen habe und das daher wohl nicht so gut beurteilen kann). Aber den Streit bezgl. der Übersetzungen von Carroux und Krege habe ich ein bisschen mitbekommen - mich graust der Gedanke, dass Frodo mit "Chef" angesprochen wird :D

    Aragorn: "Ihr habt schon gefrühstückt."

    Pippin: "Wir hatten das erste, ja. Aber was ist mit dem zweiten Frühstück?"

    Merry: "Ich glaube nicht, dass er weiß, dass es sowas gibt."

    Pippin: "Und der Elf-Uhr-Imbiss? Mittagessen? Vier-Uhr-Tee? Abendessen, Nachtmahl? Das kennt er doch wohl, oder?"

    Merry: "Ich würde mich nicht darauf verlassen."

    Aus: "Der Herr der Ringe: Die Gefährten"

  • Wobei man bezüglich der Übersetzungen auch nicht pauschal sagen kann, dass Krege einen schlechten Job gemacht hat, seine Neuübersetzung des "Hobbits" hat mir deutlich besser gefallen als die alte Übersetzung, gerade auch im Vergleich zum englischen Originaltext.

  • Wobei man bezüglich der Übersetzungen auch nicht pauschal sagen kann, dass Krege einen schlechten Job gemacht hat, seine Neuübersetzung des "Hobbits" hat mir deutlich besser gefallen als die alte Übersetzung, gerade auch im Vergleich zum englischen Originaltext.

    Er hat zumindest einen umstrittenen Job gemacht. ;) Und soweit ich mich erinnern kann, war das Meinungsbild hier im Forum ziemlich geteilt. Nicht allen hat Kreges HdR-Übersetzung missfallen, aber das Pendel schlug schon deutlich ins Negative. Er hat seine "Modernisierung" des Herrn der Ringe wohl etwas übertrieben. Ganz im Gegensatz zum Hobbit, wie Du schon sagst, da ist ihm die Neuübersetzung wohl zur allgemeinen Zufriedenheit ganz gut gelungen.