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Der Autor erzählt die Geschichte der dänischen Malerin Lili Elbe, die sich in den 1930er Jahren als eine der ersten Personen einer geschlechtsangleichenden Operation unterzog. Geboren als Einer Wegener fühlte sie sich schon früh, als ob sie nur eine Rolle spielen würde. Erst als sie für ihre Frau Gerda für Portraits von Frauen posierte, fühlte sie trotz aller Bedenken, dass sie angekommen war.
Niels Hoyer hat für sein Buch Berichte von Freunden, aber auch mit Briefe und Dokumente als Quelle verwendet. Sie ergeben den Rahmen für Lilis Geschichte. Allerdings bleiben in diesem Rahmen viele leere Stellen. Ich habe über Lilis erste Schritte gelesen, wie Einar (oder Andreas, wie er im Buch genannt wird) zunächst für Bilder ihrer Frau Modell stand, später auch in Frauenkleidung auftrat und von niemandem erkannt wurde. Der Autor schreibt auch darüber, wie Einar immer mehr das Gefühl hatte, nicht nur Einar, sondern eben auch Lili zu sein und dass Lili einen immer größeren Platz einnahm. Das ging so weit, dass Einar sich dessen bewusst war, sterben zu müssen, sobald die angleichende Operation erfolgt sein würde.
Das Buch begleitet jeden von Lilis Schritten ans Licht und beschreibt auch die oft verzweifelten Gedanken von Einar, bis sich sein größter Wunsch erfüllte. Trotzdem hatte ich das Gefühl, als ob in der Geschichte Lücken klaffen würden. Auf den 240 Seiten des Buchs war nicht genug Platz, um sie zu füllen. Auch wenn ihre Weggefährten sehr liebevoll über sie sprachen, hatte ich doch den Eindruck, als ob Dinge weggelassen wurden, die Lili und ihre Geschichte in einem falschen Licht zeigen würden.
Ich fand die Lektüre nicht immer einfach. Das lag zum einen daran, dass ich Lilis Leid, in einem falschen Körper zu leben, durchaus nachvollziehen konnte. Aber auch daran, dass ihre Geschichte so, wie sie erzählt wurde, für mich nicht vollständig war.
Liebe Grüße
Kirsten