Nestor T. Kolee - Der Junge, der die Bücher schrieb: Im Namen von Paternoster

  • Sals beiden Kinder sind verschwunden. Der alte, seltsame Fischer Deon zeigt ihm, wie er seine Kinder wiederbekommen kann. Doch dafür muss er 7 Bewohnern des Dorfes Paternoster helfen und dazu auch die Vergangenheit des Fischerdorfes ergründen. Dabei wird er Liebe in seinen verschiedensten Formen antreffen.

    Das Cover ist wunderschön und passt zum Inhalt, obwohl es nichts über das Genre verrät.

    Der Schreibstil des Autors ist primär gut, allerdings werden die Charaktere nicht wirklich beschrieben, was mich normalerweise stört, da die Figuren irgendwie substanzlos bleiben. Hier allerdings hatte ich trotz der mangelnden Beschreibung sofort Bilder in meinem Kopf; genau wie es sein soll.

    Was mich auch noch störte, ist, dass von Sal immer als Junge gesprochen wird. Wenn er aber 2 Kinder hat, die mindestens 10 Jahre alt sind, ist es definitiv ein Mann. Dies könnte aber natürlich damit zusammenhängen, dass die Bücher des Autors immer einen Jungen im Fokus und im Titel haben.

    Dabei erinnert der Schreibstil etwas an Éric-Emmanuel Schmitt, der ebenfalls viele Geschichten zum Nachdenken geschrieben hat.

    Der Plot ist hervorragend gewählt und ausgearbeitet; die Message und die Emotionen kommen beim Leser an.

    Am Anfang gibt es 3 Handlungsstränge, die sich dann bald vereinen. Dies war zu Beginn etwas verwirrend, gefiel mir aber im Nachhinein recht gut.

    Allerdings hätte der Autor noch viel mehr aus dem Buch und dem Leser herausholen können. Hätte man die Szenen, in denen die 7 Personen mit ihrer Vergangenheit und Zukunft konfrontiert werden, besser ausgefeilt, wären die Emotionen noch viel deutlicher ausgefallen. Bei der 1. Person war dies noch einigermaßen vorhanden, danach wurde es leider immer weniger.

    So hätte das Buch statt knapp 180 Seiten leicht um 100 Seiten mehr haben können und der Leser wäre dennoch nicht gelangweilt worden; im Gegenteil: man hätte noch mehr gefühlt und wäre in das Buch versunken.

    Durch die überschaubare Seitenanzahl, die grandiose Story und die relativ kurzen Kapitel konnte ich das Buch innerhalb eines Tages verschlingen.

    Fazit: Sehr berührende Story mit tollem Plot, die gerne noch ausgeweitet hätte werden können. 4,5 von 5 Sternen


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