Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Wie schon die vorherigen Teile der Krimireihe um Pia Korittki lässt mich auch dieser sechzehnte Fall zwiegespalten zurück - einerseits war er total spannend, andererseits setzt er die Tendenz der Reihe fort, immer unglaubwürdiger zu werden und dabei die Protagonistin zur Superheldin zu machen, damit bin ich gar nicht zufrieden.
Eigentlich fängt alles als Routinefall an: Pia Korittki wird mit einem zufällig in einem Keller gefundenen menschlichen Schädel konfrontiert, bei dem sich allerdings herausstellt, dass er zu einem ungeklärten Vermisstenfall gehört. Ihr Vorgesetzter Manfred Rist beauftragt sie, diesen Cold Case im Alleingang aufzuklären - niemand ahnt ja, dass der Fall mit einem früheren Fall von Pia zusammenhängt, in dem der Beschuldigte ihr ohnehin Rache angedroht hat. Als dieser Straftäter aus der JVA entkommt, ist Pia bereits seit mehreren Tagen verschwunden, ohne dass dies jemand weiß. Wie ausgefeilt der dahinter stehende Plan ist wird sich erst spät - fast zu spät - herausstellen.
Und genau da beginnt mein Unbehagen: Mir war der Fall zu konstruiert und unglaubwürdig. Ein Straftäter, der bereits vor seiner Flucht aus der JVA für die Kommissarin ein videoüberwachtes Versteck komplett einrichten und sie dann entführen lässt, damit er sie dort antreffen kann? Der den Schädel eines vor Jahren getöteten Mädchens für genau diese Kommissarin an einem entlegenen Ort platzieren lässt, weil er schon weiß, dass sie die einzige (da aller-aller-beste) Kriminalbeamtin ist, die diesen Fall lösen könnte? (Dass es in diesem Zusammenhang mal wieder diffuse Hinweise gibt, dass mit dem Chef Rist etwas nicht stimmt, ist eine Wiederholung aus den letzten Teilen der Reihe...)
Und schließlich, noch viel abgefahrener:
Der Straftäter will die Kommissarin (zunächst) nicht foltern oder töten, er will ein Kind von ihr??? Weil sie die einzige Widersacherin war, die ihm je gewachsen war, sollen sich ihre Gene vereinigen?
Das war mir echt zu viel, zumal dieser ganze Entführungsquatsch noch dadurch in die Länge gezogen wird, dass Pia es fast schafft, zu entkommen, dann aber wieder eingesperrt wird, dabei aber einen Geheimtipp an die Kollegen absetzen kann, der schließlich zu ihrer Befreiung führt. Und natürlich kommt hier dann der zweite Superheld zum Einsatz, der Kollege Marten Unruh, jetzt beim LKA Kiel, der bis hin zum Innenminister alle Hebel in Bewegung setzt, um Pia zu finden, zumal er nebenbei auch gerne noch die Vaterschaftsfrage bezüglich Pias Sohn Felix klären will.
Mit dem Hinweis auf Pias Rettung verrate ich auch nicht zu viel, schließlich gibt es schon die nächsten beiden Bände, und den 17. Fall habe ich auch schon angefangen, der könnte vielleicht wieder ein bißchen "normaler" werden. Und da zeigt sich wieder der Zwiespalt: selbst nach einem wirklich abgedrehten Plot, über den ich mich geärgert habe, möchte ich wissen, wie es mit Pia weitergeht, weil ich die Figur an sich interessant und auch noch nicht auserzählt finde.