Kate Saunders - Das Geheimnis von Wishtide Manor

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    Wie bei vielen historischen Krimis stellt sich auch bei Kate Saunders´ Roman "Das Geheimnis von Wishtide Manor" hinsichtlich der Einordnung im passenden Forum die Frage, was eigentlich überwiegt - der Krimianteil oder der historische Roman. Und in diesem Fall finde ich, ist es eindeutig der Krimianteil - auch wenn Kate Saunders viele Details des Lebens im viktorianischen England rund um die Krimihandlung erzählt steht diese doch im Vordergrund, und die hier eingeführte Ermittlerin Laetitia Rodd wird auch in weiteren Teilen ihrer "viktorianischen Ermittlungen" (Serientitel bei Amazon) tätig werden.


    Laetitia Rodd ist die verarmte Witwe eines Geistlichen, die sich mit inoffiziellen Ermittlungen im Auftrag ihres Bruders, des Rechtsanwalts Frederick Tyson, ein zusätzliches Einkommen erarbeitet. Diese liegen gar nicht unbedingt im Bereich der Kriminalität, im vorliegenden Fall soll sie durch Ermittlungen im Umfeld des herrschaftlichen Landsitzes Wishtide Manor die Eheschließung des Sohnes der Familie mit einer unpassenden Frau verhindern. Laetitia tritt also inkognito ihre Stelle als Gouvernante der Töchter an, ohne zu ahnen, dass sich daraus ein handfester Mordfall entwickelt, bei dem der junge Kavalier als Verdächtiger im Gefängnis landet. Damit wandelt sich auch ihre Rolle: in Zusammenarbeit mit Fred und teilweise auch mit dem bärbeißigen Inspektor Blackbeard versucht Laetitia, den wahren Schuldigen zu finden, um den jungen Mann vor dem Tod am Galgen zu bewahren.


    Ich mag Kate Saunders´ Schreibstil unheimlich gerne, ihre Liebesromane beispielweise sind unterhaltsam, aber nicht zu seicht, und ihr historischer Roman "Der Wind der Zeit" (Night shall overtake us) gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Ihre Charaktere sind glaubwürdig und als Protagonisten mitreißend, das ist auch hier der Fall. Die Krimihandlung ist gut konstruiert und an die Maßstäbe der Zeit angepasst (der Roman spielt 1851), denn damals waren die Ermittlungsumstände natürlich noch ganz andere als heute. Das historische Umfeld ist gut gezeichnet und dadurch, dass auch Fragen der damaligen Ethik und Moral thematisiert werden, ergeben sich auch Einblicke in das damalige Denken. Kate Saunders selbst schreibt in ihrem Nachwort, sie sei durch die Lektüre von Dickens´ Romanen, insbesondere David Copperfield, zu diesem Roman inspiriert worden, und das kann man ohne weiteres glauben.


    Insgesamt ist "Das Geheimnis von Wishtide Manor" ein gelungener historischer Krimi mit einer sympathischen Protagonistin. Ich freue mich, dass ich die nächsten beiden Bände der Serie schon hier liegen habe und direkt weiterlesen kann.


    5ratten

  • Ich habe nur Deine Bewertung gelesen, da das Buch bei mir subbt: Nun wandert es mal eben nach oben ;)

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Sagota: Das hat es meiner Meinung nach unbedingt verdient! ;)


    Leider habe ich bei der Recherche, ob die Serie mit den drei Teilen abgeschlossen ist oder fortgesetzt wird, feststellen müssen, dass Kate Saunders im April verstorben ist, sodass es bei den drei bisher erschienen Teilen bleibt.

  • Ich hab mir gerade bei Wiki den Eintrag zu ihr durchgelesen; sie hatte nicht ein gerade leichtes und glückliches Leben... Möge sie in Frieden ruhen (ich erschrecke immer, wenn ich mitbekomme, wenn AutorInnen, die jünger sind als ich es bin, verstorben sind....)

    Ich glaube, ein weiteres aus der Serie subbt auch noch - muss ich nachschauen ;)

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)