Linus Geschke - Die Verborgenen

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  • Linus Geschke - Die Verborgenen


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    Broschiert: 368 Seiten

    Verlag: Piper (1. Juni 2023)

    ISBN-13: 978-3492064798

    Preis: 17,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Weniger wäre mehr gewesen


    Inhalt:

    Nach außen sind die Hoffmanns eine Bilderbuchfamilie, doch im Inneren brodelt es. Damit nicht genug, hat sich auch noch ein Phrogger bei ihnen eingenistet, der besonders die siebzehnjährige Tochter Tabea im Blick hat, deren Schulkameradin Rebecca vor Kurzem spurlos verschwunden ist …


    Meine Meinung:

    Keine Frage, Linus Geschke schreibt gut. Er versteht es, seine Leserschaft zu fesseln, so auch in diesem Psychothriller. Mit Leichtigkeit kam mein Kopfkino beim Lesen in Gang. Trotzdem konnte er mich nicht so begeistern wie zum Beispiel mit seiner Born-Trilogie. Die Themen, die er hier in diesem neuen Buch unterbringt, sind einfach zu viele. Das Aufeinandertreffen so vieler Ereignisse ist einfach mehr als unwahrscheinlich. Dabei hätte man mit jedem einzelnen Punkt schon gut ein ganzes Buch füllen können.


    Erzählt wird in der Ich-Perspektive von Sven, Franziska und Tabea Hoffmann sowie in der Du-Perspektive einer weiteren Person. Man kann dem gut folgen, da der Wechsel stets angekündigt wird. Etliche Szenen erlebt man so aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei nehmen die verschiedenen Personen die Situationen manchmal unterschiedlich wahr, manchmal liest man aber auch einfach dasselbe noch einmal, was ich dann etwas überflüssig fand.


    Durch den Buchtitel hatte ich die Erwartung, dass es (fast) nur um Phrogger geht, also um jemanden, der sich heimlich in ein fremdes Haus einnistet und dort mit den Bewohnern lebt, ohne dass die es bemerken. Doch Geschke wollte noch so viel mehr unterbringen und hat sich für mein Empfinden dadurch verzettelt. Am Ende werden zumindest alle losen Fäden lückenlos aufgedröselt, sodass keine Frage offen bleibt.


    Fazit:

    Einigermaßen spannender Psychothriller. Von mir gibt es 3,5 Sterne, die ich gerne aufrunde.


    ★★★★☆

  • Erzählt wird in der Ich-Perspektive von Sven, Franziska und Tabea Hoffmann sowie in der Du-Perspektive einer weiteren Person. Man kann dem gut folgen, da der Wechsel stets angekündigt wird. Etliche Szenen erlebt man so aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei nehmen die verschiedenen Personen die Situationen manchmal unterschiedlich wahr, manchmal liest man aber auch einfach dasselbe noch einmal, was ich dann etwas überflüssig fand.

    Das scheint sein Strickmuster zu sein, denn genau so wie du das hier beschreibst, empfand ich es auch bei seinem Buch "Das Loft". Ich hab mir überlegt, ob ich gleich zu "Die Verborgenen" greifen soll, aber da ich erst kürzlich das andere Buch gelesen habe, warte ich lieber noch damit. Tolle Rezi, danke dafür. :thumbup:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Da hätte man mehr daraus machen können!


    Familie Hofmann lebt in einem schönen Haus in einem abgelegenen Küstenort. Sven und Franziska sind Eltern der 17-jährigen Tabea und zufrieden mit ihrem Leben. Als Rebecca Sandtner, die auf derselben Schule ist wie Tabea, verschwindet, haben sie Angst um ihre Tochter.

    Die Hofmanns ahnen nicht, dass das Böse schon in ihrem Haus ist. Ein Phrogger lebt auf ihrem Dachboden, bedient sich nachts oder wenn niemand zu Hause ist, an ihren Vorräten, durchwühlt Schränke und macht sich mehr und mehr breit. Dinge verschwinden, Türen stehen plötzlich auf und Franziska denkt, dass Sven sie in den Wahnsinn treiben will. Nach und nach kommen Geheimnisse, die lange im Dunkeln lagen, ans Tageslicht.



    In abwechselnden Passagen kommen in Ich Perspektive Sven, Franziska, Tabea und der Fremde in Hofmanns Haus zu Wort. Der Phrogger gerät dabei aber zu weiten Teilen in Vergessenheit, da die drei Mitglieder der Familie Hofmann in Ueberzahl sind. In ihren Passagen geht es oft um Befindlichkeiten im eigenen Leben, die Probleme in der Ehe und im Eltern - Kind Verhältnis. Tabea ist eine typische junge Frau, mitten in der Pubertät, die von Joints bis zu schnippischem Verhalten, vor allem gegenüber Franziska, alles intus hat. Nach und nach kommen Geheimnisse in der Ehe und dem Familienleben ans Licht. Weder Sven noch Franziska, machen dabei eine gute Falle.

    Gerne hätte ich mehr Szenen, in denen der Phlogger agiert, gehabt. Ich stelle mir das absolut gruselig vor, wenn ein Fremder nachts, wenn die Bewohner schlafen, im Haus umhergeht, Schränke durchwühlt, Wäsche befingert und sich im Küchenschrank und Kühlschrank bedient. Schade hat der Autor nicht seinen Mittelpunkt vermehrt darauf gelegt, sondern das Verschwinden von Rebecca, sowie die ausserfamiliären Aktivitäten von Franziska, Sven und Tabea höher gewichtet.

    Linus Geschke schreibt mit einem einfach gehaltenen und schnörkellosen Schreibstil, der auch gruselige Situationen eher nüchtern beschreibt. Ich zweifle doch stark, dass eine Frau, die weder alkoholisiert ist, noch Drogen genommen hat, im Schlaf nicht merkt, wenn jemand ihr etwas in die Hand drückt und Haare abschneidet. Entweder hat Franziska so einen tiefen Schlaf oder ich einen leichten. Denn ich bin mir sicher, in dieser Situation würde ich erwachen. Einer anderen Figur wurde im Schlaf der Finger genommen und damit ihr Handy entsperrt. Auch da war der Schlaf wohl komaähnlich.

    Man hätte meiner Meinung nach aus dem Thema Phrogger mehr machen können. Die Eheprobleme oder die Kifferei von Tochter Tabea, sowie die Teenagerprobleme zwischen ihr und ihrer Clique hätten diesem Thema ruhig Platz einräumen dürfen.

    So lässt mich die Geschichte etwas ratlos und mit dem Gefühl, dass Linus Geschke zu viele Themen in dieses Buch gestopft hat, zurück.


    3ratten

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    Etwas enttäuscht

    Auf der Buchrückseite: Wenn das Böse bereits unter deinem Dach lebt, was dann? Sven und Franziska haben alles, eine wunderbare Tochter und ein schönes Haus an der Küste. Eigentlich ist es perfekt. Doch dann gibt es einen ungebetenen Gast. Er bedient sich an allem was sie haben, beobachtet sie sogar beim Schlafen. Dann verschwinden noch Gegenstände und es gibt Fußspuren im Keller. Die Eheleute trauen sich nicht mehr. Die Fassade der perfekten Familie bröckelt, je merkwürdiger die Vorgänge werden. Doch das ist das, was der Eindringling will.


    Meine Meinung


    Das Buch ließ sich gut lesen, es gab keine Unklarheiten im Text, die meinen Lesefluss gestört hätten. In der Geschichte war ich nicht so schnell drinnen, denn es brauchte Zeit bis ich kapierte, um was es eigentlich ging. Und bis es soweit war, hatte ich das halbe Buch gelesen. Natürlich ging es um Eindringlinge im Haus, aber was dies für diese Familie, das blieb mir lange unklar. Oft ist es ja so, dass der Leser etwas weiß, das den Protagonisten noch lange unklar bleibt, was ja auch richtig ist. Aber ich fand es etwas langweilig, immer nur davon zu lesen, wie diese eingedrungene Person sich an allem das dieser Familie gehörte schadlos hielt. Und ich fragte mich immer wieder warum ausgerechnet diese Familie. Ich bin ehrlich, ich fand das nicht berauschend. Zumal mir das die Spannung nahm, falls sie überhaupt zu Anfang da war. Ich fand es war in der ersten Hälfte nicht nennenswert spannend. Das wurde es dann zwar noch und das hat mir dann auch bei der Sternebewertung durchaus geholfen. Aber was mich auch noch gestört hat ist, dass es am Ende noch offene Fragen gab. Da es kein Mehrteiler ist, fand ich das doch seltsam. Daher gibt es von mir nur knappe drei von fünf Sternen bzw. sechs von zehn Punkten.

    3ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren